Alle Beiträge von Ylva

Frauen, die auf Brote starren

Ofen-Kino ist mit das Faszinierendste am Brot backen. Allein durch die eigene Gedanken-Kraft wächst das Brot sichtbar, wird außen knusprig und innen gar, im Optimalfall herrlich saftig und aromatisch. Man sieht zu, wie die Kruste dunkel wird, kleine Risse bekommt und anfängt zu glänzen. Schaut man nur für einen winzigen Moment zur Seite kann man für nichts mehr garantieren. Wird das Brot gut? Genau so, wie man es sich wünscht? Oder wird es eines von diesen fiesen Broten, deren Kruste zu hart zum Beißen und deren Krume so trocken ist, dass der gesamte Buttervorrat der Welt nicht dagegen ankommt? Gemein ist hier übrigens der betörende Duft aus dem Ofen, der sich allmählich in der Küche ausbreitet: Er lullt ein, lässt einen ein trügerisches Gefühl von sicherer Geborgenheit verspüren und verführt geradezu den Ofen einfach aufzureißen um das Backwerk in einem Aufwasch nur für sich alleine zu vernaschen… oder einfach selig einzuschlafen. Anfänger, Stümper, Schwächling, wer hier nachgibt! Frauen, die auf Brote starren weiterlesen

Süßkartoffel-Linsen-Suppe mit Curry und Kokosmilch

Manchmal braucht es keine Worte. Ein einziger Moment, ein Augenblick, kann genügen um jemanden zu verstehen. Man reicht sich die Hand und muss nicht aussprechen, dass man sich einig ist oder darüber diskutieren warum. Wundern kann man sich ein wenig – und freuen – dass man zueinander gefunden hat, in dieser großen, weiten Welt. All das Vergangene, ob gut oder schlecht, ob schön oder traurig, hat uns hier her gebracht und uns zu dem gemacht, wer wir heute sind. Genau so dieses Jahr, mit all seinen Hochs und Tiefs. Glücklich kann man sein, dass es uns heute gut geht und dass dieses, nun schon wieder vergangene, Jahr so viele neue Erlebnisse und wunderbare Menschen in unser Leben gebracht hat. Süßkartoffel-Linsen-Suppe mit Curry und Kokosmilch weiterlesen

Asiatisch angehauchte Reh-Fleischbällchen in Bier-Sauce

Ist Bambi nicht süß? Wie es da mit Klopfer auf dem Eis herum tollt, das Leben genießt und sich im Frühling an den Schmetterlingen erfreut? Herzallerliebst. Ja, das finde ich auch. Ich finde aber auch, Bambi gibt eine köstliche Mahlzeit ab. Liegt es wirklich an Disney, dass immer mehr auf Wild verzichtet wird? An der Verniedlichung von, zugegeben ohnehin schon sehr putzigen, Tieren? Oder liegt es am waldigen Geschmack? Für mich soll Fleisch genau so schmecken: von der Natur und einem ausgelassenen Leben in Freiheit verwöhnt. Aromatisch. Ehrlich. Echt! Unterhält man sich dann auch mit Jägern, erfährt man schnell, dass der Bestand an „Haarwild“ (egal ob Reh, Hirsch, Hase oder Wildschwein) trotz aller Niedlichkeit in Grenzen gehalten werden muss, da sonst der Baumnachwuchs und der Ackeranbau beim Bauern nebenan in Gefährdung geraten. Wild hat heutzutage kaum noch natürliche Feinde. Bis auf uns. Und wir wollen es nicht essen, weil die Tiere „so süß“ sind? Asiatisch angehauchte Reh-Fleischbällchen in Bier-Sauce weiterlesen

So, wie wir sind.

Perfektion ist so eine Sache. Stets streben wir danach, auf die eine oder andere Weise, und kämpfen darum, dass man uns unsere eigenen, kleinen und großen Fehler möglichst nicht anmerkt. Lieber verstecken wir sie in unserem imaginären Rucksack auf den Schultern und machen sie zu einem dunklen Teil von uns selbst, indem wir massig Energie darauf ver(sch)wenden von ihnen abzulenken. Dabei machen uns doch gerade diese Macken liebenswert, zu etwas Besonderem und Einzigartigem in dieser verrückten Welt. Irgendwann finden wir jene fantastischen Menschen, die unsere Eigenheiten nicht nur akzeptieren, sondern uns vielleicht gerade deswegen ins Herz schließen. Und prompt fühlen wir uns fast wie Bridget Jones, die von ihrem Mr. Darcy gemocht wird: einfach so, wie sie ist! Egal ist es da, dass die Spargelsuppe blau wird und die köstlich geglaubte Kapernsauce letztlich als übel schmeckende Marmelade auf Crackern landet… Und auch ist es egal, dass Du es niemals, aber wirklich niemals schaffst, die Pinienkerne beim Anrösten nicht zu verbrennen. So, wie wir sind. weiterlesen

Farbkleckse an einem kalten, grau-schattierten Wintertag: Nudelrisotto mit Safran

Karg und ungemütlich ist es im Dezember. Schwer erfüllt von Schneewolken reflektiert der Himmel das ohnehin schon trübe Licht, die Laubbäume erscheinen traurig ohne ihr farbenfrohes Blattkleid und die Welt ist allzu oft in dichte Nebelschwaden getaucht. Die Natur zieht sich in den Winterschlaf zurück und lässt kahle Erde zurück. Wohin das Auge blickt sieht man Grau in all seinen Schattierungen… überhaupt nicht mein Ding. Kalte Farben in einer kalten Jahreszeit. In der Luft liegt eine Vorahnung der uns erwartenden, klirrenden Januarkälte und doch fehlt ihr die fast schon lebensfrohe Frische, die mit den heller werdenden Tagen einher geht. Farbkleckse an einem kalten, grau-schattierten Wintertag: Nudelrisotto mit Safran weiterlesen

Kochbuch-Rezension: „Komm Du mir nach Hause“ von Lotta Lundgren

Manche Kochbücher dienen als informatives Nachschlagewerk – ja, man könnte sie fast schon als Standardwerke bezeichnen. Dann wiederum gibt es Kochbücher, die man wegen Autor XY gekauft hat. Oder wegen der schönen Bilder. Oder, weil einen einfach das Thema anspricht. Und dann gibt es noch die Lieblingskochbücher. Die, die einem etwas bedeuten. Diese Kochbücher will man mit auf eine einsame Insel nehmen um sich an den Texten satt zu lesen, die Bilder konsumieren zu können und das Gefühl zu haben, den Rest seines Lebens nicht ganz alleine mit Kokosnüssen, Fischfang und mysteriösen Inselbewohnern verbringen zu müssen. Kochbuch-Rezension: „Komm Du mir nach Hause“ von Lotta Lundgren weiterlesen

Die Welt aussperren und Karamell rühren… an einem unspektakulären Tag im Dezember

Es hat schon etwas Wohltuendes an sich an einem tristen und eher unspektakulären Dezembertag in der Küche mit den ersten Weihnachtsvorbereitungen zu beginnen: wenn der Ofen warm bollert, man ganz darin versinkt zu köcheln, zu rühren und abzuschmecken und man die Welt, und wenn auch nur für einen Abend, aussperren kann. Das fühlt sich fast ein wenig an wie Meditieren. Mit den Gedanken bei den Lieben und daran, wie man ihnen dieses Jahr etwas Gutes tun kann, macht man sich bereits im Vorhinein Freude – etwas, von dem man im düsteren Dezembermonat nicht genug bekommen kann. Die Gewürzaromen steigen aus dem Topf zu einem auf, während es unumgehbar, wenn nicht gar unmöglich, scheint, ihren Duft tief einzuatmen und vor sich hinzuseufzen. Meist sind es die einfachsten Rezepte, die einen am meisten beruhigen, den Alltag entschleunigen und die einem das Gefühl von Geborgenheit, von Heimat und von einer wohltuenden Richtigkeit der Dinge geben. Die Welt aussperren und Karamell rühren… an einem unspektakulären Tag im Dezember weiterlesen

Ich mach mir den November schön. Mit vielen Links und Ideen zum Stöbern.

Der November hat uns voll im Griff! Draußen herrscht dicke, graue Nebelsuppe, die auf’s Gemüt drückt und die kostbaren Sonnenstunden scheinen uns wie Sand durch die Finger zu rinnen. Die Adventshektik schleicht sich allmählichen in den Alltag und wir suchen Trost in dem Gedanken daran, dass die Tage wenigstens bald wieder länger werden. Bis dahin heißt es nach Neuem, Unbekanntem, Spannendem suchen. Über den Tellerrand gucken und sich selbst überraschen… denn Inspiration ist wichtig – erst recht im trüben Spätherbst, wenn sich die Gedanken allzu gerne in der Herbstmelancholie verrennen wollen. Ich mach mir den November schön. Mit vielen Links und Ideen zum Stöbern. weiterlesen

Das Licht am Ende vom Tunnel und schnell gemachtes Hirschragout mit Rosmarin-Portweinsauce und Öhrchennudeln

Ein gemütlicher Herbst ist das Traumbild einer Perfektion. Wenn es draußen früh dunkel wird, die Kälte über’s Land schleicht und mit einer langsamen Beharrlichkeit in die Erde dringt, welche erst die Frühlingssonne wieder aufzutauen vermag, und dann auch noch die ersten Nebeldecken die Sicht verschleiern… mag man sich am liebsten in die Wohlfühlzone seiner vier Wände zurück ziehen und die Welt aussperren. Gemütlich-zelebrierte Herbstabende bei Kerzenschein, mit dem Liebsten auf dem Sofa und dazu ein leckerer Wein – vielleicht zur Feier des Tages auch mal ein fast schon zu selten gewordenes Gläschen Port? – der Duft des Bienenwachses in der Luft, mit schöner Musik (vielleicht dieser hier) in den Ohren und am besten noch mit einem schönen Spiel. Das wäre doch was! Das Licht am Ende vom Tunnel und schnell gemachtes Hirschragout mit Rosmarin-Portweinsauce und Öhrchennudeln weiterlesen