Archiv der Kategorie: Soulfood

Unter einer Decke braucht man sich vor nix fürchten

blanket*Bildquelle: unsplash

Decken sind etwas Wunderbares. Etwas Mut schenkendes. Sie können Dich im Handumdrehen in einen Superhelden verwandeln: Einfach um die Schultern binden und los geht’s mit der Suche nach dem Bösen; und sei es nur die Fliege an der Wand.

Und wer lieber nicht kämpfen will: Weich und zutraulich wie sie sind, wollen Decken am allerliebsten mit einem schmusen. Wollen wärmen und Seelen streicheln. Über den Schreibtisch geworfen und schwupp! Schon hat man eine eigene geheime Höhle. Wie früher. Mit der Taschenlampe und dem Lieblingsbuch… was kann einem dann noch Schlimmes passieren?

Natürlich geht das auch in der bequemen Variante: Einfach auf’s Sofa legen und die Decke über den Kopf ziehen. Schön. Sicher. So vor der Welt versteckt, sieht einen dann niemand mehr. Und – vielleicht sogar noch besser – man selbst sieht auch keinen anderen mehr. Manchmal ist das doch genau das Richtige.

Garnelen, hab ich gehört, verstecken sich auch sehr gerne. In einer Decke aus Nudelteig zum Beispiel. Päckchen um Päckchen wird gewickelt, knusprig in einer Pfanne gebraten, dann noch kurz gedämpft und fertig ist das Leibgericht. Dafür komme ich dann auch gerne unter meiner Decke hervor. Aber nur kurz.

Shrimp Gyouza

Shrimp-Gyouza

Zutaten für 15 Stück

Am besten macht man sich gleich ein paar mehr. Die Teigtaschen taut man sowieso schon auf und die Gyouza halten sich abgedeckt im Kühlschrank einen Tag lang frisch. 

Für die Füllung:

  • 150 gegarte und geschälte Garnelen, fein gehackt
  • 1 kleine Frühlingszwiebel, geputzt und fein gehackt
  • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält und fein gehackt
  • Stückchen Ingwer (wie Knoblauch), geschält und fein gehackt
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 EL Sherry
  • 1 EL Kartoffelstärke

Für die Gyouza:

  • 15 Gyouza Wrapper (gibt es im Asialaden im TK-Regal)

Für den Dip:

  • 1 EL Reisessig
  • 3 EL Sojasauce
  • etwas Chiliöl

Zudem:

  • 1 EL geschmacksneutrales Öl

Die Packung mit den Gyouza-Teigscheiben aus dem Tiefkühl holen und für 1 Stunde bei Raumtemperatur auftauen lassen.

Die gehackten Garnelen, Frühlingszwiebel, Knoblauch und Ingwer mit Sojasauce, Sherry und Kartoffelstärke vermischen. Je 1 TL der Füllung auf eine Teigscheibe legen und Gyouza-typisch zusammen falten.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Teigtaschen hineinstellen und für ca. 5 Minuten bei mittlerer Temperatur knusprig braten. Die Hitzezufuhr auf niedrig stellen, etwas Wasser über die Gyouza gießen, einen Deckel auf die Pfanne legen und 5 Minuten dämpfen.

Die Zutaten für den Tip verrühren, in kleine Schälchen füllen und zusammen mit den warmen Gyouza servieren.

Curry ist immer eine gute Idee

Ziegen*Foto von unsplash

Was tun, wenn die Lustlosigkeit um sich schlägt? Wenn jeder Handgriff in der Küche wie eine schwierige Aufgabe erscheint… und man die paar kostbaren Sonnenstrahlen zwischen dem wolkenverhangenen Himmel nutzen möchte um sich draußen die Nasenspitze zu wärmen?

Curry ist oft die Lösung. Curry, das so einfach zu machen ist, dass man nur Zwiebeln schneiden und alles in einen Topf werfen muss. Curry, das mit seinen Gewürzen die Seele streichelt und die kalten Finger wieder aufwärmt, wenn die Sonne wieder doch nicht will und zugleich erfrischt. Curry, das leuchtend gelb im Topf schillert, die Bude in ein aromatisches Duftmeer hüllt und – das beste – auch einfach nur super lecker schmeckt.

Hinein darf Ziege, klassisch indisch eben. Wer das nicht bekommt nimmt einfach Lamm oder sogar Jungschaf. Das Fleisch wird durch das lange Köcheln butterzart und zerfällt auf der Zunge. Wer will da noch vegan…?

Kossha Mangsho

Kossha Mangsho – Ziegencurry mit Joghurt

Zutaten für 2 Portionen
nach einem Rezept aus dem Buch „Indien“ von Pushpesh Pant

Für die Marinade:

  • 150 g Naturjoghurt
  • 1 EL Öl
  • 2 TL Zucker
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 TL Kurkuma

Für das Curry:

  • 500 g Ziegenfleisch in Würfeln, ersatzweise Lamm
  • 60 ml Öl
  • 1 große Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
  • 1 EL geriebenen Ingwer
  • 1 TL geriebenen Knoblauch
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL frisch gemahlenen Kardamom
  • 250 g Naturjoghurt
  • 500 ml Wasser

Zudem:

  • Salz
  • etwas Koriandergrün

Die Zutaten für die Marinade verrühren, das Fleisch untermischen, abdecken und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Das Öl in einem Topf geben, die Zwiebelringe bei mittlerer Hitze darin dünsten. Den geriebenen Ingwer und Knoblauch unterrühren. Nach einer Minute das Fleisch samt Marinade mit den restlichen Zutaten für das Curry hinzu geben. Aufkochen, einen Deckel auflegen und bei niedriger bis mittlerer Hitze 90 Minuten sanft köcheln lassen. Wenn die Sauce cremig wird und etwas eingekocht ist mit Salz abschmecken. Mit Koriandergrün garnieren und zu Reis oder Naan Brot servieren.

Naan Brot

Zutaten für 4 kleine Brote

  • 25 g ungesalzene Butter
  • 130 g Weizenmehl, 405er oder 550er
  • 65 ml Wasser
  • 5 g frische Hefe
  • 1 TL flüssigen Honig
  • 1/2 TL Salz
  • 60 g Naturjoghurt

Die Butter schmelzen. 1 EL davon mit allen restlichen Zutaten zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Der Teig sollte etwas kleben und leicht feucht sein. Eventuell etwas mehr Wasser oder Mehl unterkneten. Den Teig abdecken und für 1-2 Stunden ruhen lassen, bis er etwa doppelt so groß ist.

Den Teig durchkneten und in 4 Bälle formen. Diese jeweils auf etwa 3 mm ausrollen. Eine Pfanne erhitzen, 1/4 der geschmolzenen Butter hinein geben und eine der Teigscheiben bei mittlerer Hitze etwa 2 Minuten von jeder Seite backen. Mit den restlichen Broten ebenso verfahren. Wer mag bestreut die frisch umgedrehten Brote in der Pfanne noch mit etwas Schwarzkümmel- und/oder Kreuzkümmel-Samen.

Auf der Suche nach Sonne

Hotdogs - Vögel

Die Tristesse greift um sich. Sie kriecht durch die verschlossenen Fenster und Türen, hierher getragen von dunklen Wolken, welche uns seit Wochen einen ausgiebigen Blick auf die Frühlingssonne verwehren.

Fast schon einsiedlerisch wird man; kann man noch nicht einmal die heiß geliebte Jahreszeit nutzen um draußen Energie zu sammeln und irgendwann findet man alles nur noch scheiße. Inklusive, seien wir ehrlich, sich selbst.

Ablenkung muss also her. Ein neues Buch. Dem Lieblingsmenschen Knoten in die Socken machen. Ein Strauß Blumen um das Trübsal aufzulockern. Sich gegenseitig die Ohren kraulen – zur Not sich selbst. Reisepläne schmieden. Ein Sonntag, der dem Soulfood gewidmet ist.

Und weil das Wetter wirklich unglaublich öde ist, macht man sich den Hotdog halt größtenteils selbst. Die Mühe ist es allemal Wert, und spätestens wenn man in die selbst gebackene Brioche-Roll beißt, sich am hauseigenen Ketchup erfreut und man vor lauter gefülltem Brötchen kaum noch weiß an welcher Seite man zuerst die heruntertropfende Sauce auffangen soll… kann man sich ein glückseliges Kichern nicht mehr verkneifen. Wetten?

Hot Dog

Hotdogs

Zutaten für 6 Hotdogs
bis auf die Brioche-Rolls nach dem genialen Rezept aus Stevan Pauls „Auf die Hand“

Für den Ketchup:

  • 100 g Zwiebeln
  • 2 EL Öl
  • 120 g Zucker
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 Messerspitze gemahlener Piment
  • 500 g passierte Tomaten
  • 100 ml Wasser
  • 50 ml Weißweinessig

Für die Brioche-Rolls:

  • 100 ml Milch
  • 1/4 Frischhefe (ca. 10 g)
  • 1 EL Zucker
  • 230 g Weizenmehl 550er + weiteres Mehl zum Verarbeiten
  • 1 TL Salz
  • 40 g zimmerwarme Butter
  • 1 Ei
  • zum Bestreichen: 1 Eigelb und 1 EL Milch

Für die Blitz-Gurken:

  • 1/2 Landgurke
  • 1 EL heller Essig (Weißwein, Balsamico Bianco…)
  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 1 EL Zucker
  • 1-2 Prisen Salz

Für die Hotdogs:

  • 6 Saiten- oder Hotdog-Würsten
  • 1 Zwiebel oder Schalotte
  • 5 EL Ketchup
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • 1/2 TL geriebener Meerrettich
  • 1 Hand voll Salatblätter, gewaschen
  • Mayonnaise
  • die Blitz-Gurken
  • 6 Hotdog Rolls

Ketchup: Die Zwiebeln schälen und würfeln. In dem Öl für 10 Minuten dünsten. Alle anderen Zutaten hinzu geben und offen für 1 Stunde sanft köcheln lassen. Es sollte gerade so im Topf blubbern und am Schluss schon leicht dickflüssig sein. Alles pürieren, dann den Topf zurück auf den Herd stellen und für weitere 15 Minuten sanft köcheln und reduzieren lassen. Durch ein feines Sieb passieren und in sterilisierte Gläser abfüllen. Der Ketchup hält sich im Kühlschrank ca. 2 Monate lang.

Brioche-Rolls: Alle Zutaten für mindestens 5 Minuten zu einem glatten, klebrigen Teig verkneten. Großzügig Mehl auf eine Arbeitsfläche verteilen und den Teig nun mit den Händen so lange weiter kneten und dabei immer weiter Mehl einarbeiten, bis der Teig gerade so nicht mehr klebt. Den Teig zurück in die Schüssel geben, abdecken und für 2 Stunden ruhen lassen.

In 6 gleich große Portionen abstechen. Jeweils kurz durchkneten, zu Kugeln formen und diese zu langen Würsten ausrollen. Die Teiglinge auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, einem trockenen und sauberen Tuch abdecken und für weitere 30 Minuten ruhen lassen. Derweil den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das übrige Eigelb mit der Milch verquirlen, die Rolls damit einpinseln und für 15-20 Minuten backen.

Blitz-Gurken: Die Gurke in 1 mm dicke Scheiben schneiden und zusammen mit den übrigen Zutaten in einem Topf erhitzen. Köcheln lassen, bis die Gurken weich sind, den Topf vom Herd nehmen und die Gurken abkühlen lassen.

Hotdogs basteln: Die Saitenwürsten erhitzen. Die Zwiebel schälen und in Würfel hacken. Den Ketchup mit Senf und Meerrettich verrühren. Die Hotdog Rolls längs aufschneiden, je eine Wurst und etwas Salat hinein packen. Mit der Hotdog-Sauce, Mayonnaise, Blitz-Gurken und Zwiebeln garnieren und warm servieren.

Die Freuden des Freitags

Chick Flick Popcorn

Wochenende. Eine erfreuliche Sache. Die Schuhe werden nach der Arbeit von den Füßen gekickt, man atmet erleichtert ein und legt die Büroschlüssel beiseite… wenn auch nur für ein oder zwei kostbare Tage.

Hoffentlich werden sie genau mit dem gefüllt sein, was einem am meisten Freude bereitet. Ein Waldspaziergang. Etwas Sport. Kochen. Zocken. Das, was man eigentlich schon immer irgendwann mal tun wollte aber dann doch nie gemacht hat. Sich mit Freunden treffen und den ganzen Tag lang schnattern. Zusammen lachen oder auch mal weinen. Zeit mit dem/der/den Liebsten verbringen. Oder einfach ein wunderbares Buch bei einem Glas Wein genießen. Oder endlich diese eine Fanfiction mit mehr als 100.000 Wörtern in einem Rutsch durchlesen?

Für mich sind ja Filmabende immer herrlich. Auf der Couch abhängen – am besten in Gesellschaft – während man allerlei Köstlichkeiten in sich hinein mümmelt und dem Bildschirm schöne Augen macht. Vielleicht läuft ja dieser dänische Raodtrip-Film, von dem wir nie genug bekommen können. Oder etwas düsteres. Vielleicht auch etwas herzwärmendes. Oder ein Klassiker zum Mitfuchteln? Wie wär’s mal wieder mit einer Serie? Oder doch mal wieder der Lieblings-Schmachtstreifen?

Was auch immer läuft; was wäre ein Filmabend ohne Popcorn? Dieses hier ist unglaublich sündig. Aber es ist Freitag!

Sündiges Hähnchenkrusten-Popcorn

Zutaten für 4 Portionen
(bei Stolz und Vorurteil schafft man auch mal alleine…)

  • die Haut von 2-4 Hähnchenschenkeln oder -brüsten
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Zweig frischer Rosmarin, die Blätter abgezupft und fein gehackt
  • 2 Zweige frischer Thymian, die Blätter abgezupft
  • 50 g + 30 g ungesalzene Butter
  • 150 g (Popcorn-)Maiskörner

Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Hühnerhaut flach auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit ein wenig Salz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. Für 20 Minuten backen, bis es herrlich aus dem Ofen duftet und die Haut golden, blasendurchzogen und knusprig ist. Auf Küchenpapier auskühlen lassen.

50 g der Butter bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Die gehackten Kräuter hinein geben und ziehen lassen, bis es angenehm duftet. Vom Herd ziehen.

Die übrige Butter in einem Topf bei mittlerer Hitzezufuhr schmelzen lassen. Den Mais hinein geben, kurz rühren und den Deckel auflegen. Wenn der Mais zu poppen beginnt den Topf immer mal wieder durchschütteln und wieder zurück auf den Herd stellen. Wenn es still wird im Topf das Popcorn vom Herd ziehen.

Die geschmolzene Kräuterbutter über das Popcorn gießen, vermischen und so lange mit Salz abschmecken, bis es lecker ist. Am besten eignen sich hier gröbere Salzflocken.

Die krosse Hühnerhaut zerkrümeln und unter das Popcorn mischen.

Raubtierfütterung

Kuh

Steakhouse-Besitzer und -Kellner freuen sich immer, wenn ich auf der Türschwelle stehe: Mein breitestes Lächeln im Gesicht, funkelnde Augen vor Vorfreude und schon einmal tief am Inhalieren… ja, es ist wieder Raubtierfütterung. Überflüssige Beilagen und Co. werden meistens abbestellt oder einfach liegen gelassen; konzentriert wird sich auf das Wesentliche: Das Fleisch.

Gut muss es sein, ein kleines bisschen Luxus für einen besonderen Moment. Es sollte ein schönes Leben hinter sich haben, ein artgerechtes Dasein auf freien, sonnen- und sternen-verwöhnten Wiesen mit einer betörenden Auswahl an grünem Gras, bunten Kräutern, frischer Luft und Freiheit, mit einem möglichst respektvollen Ende. Ideale – ich weiß. Doch welche, nach denen es sich zu Streben lohnt. Dafür dann lieber etwas weniger oft, aber richtig genießen.

Dann die nächste Frage: Filet? Oder lieber Entrecôte? Vielleicht doch eher Striploin oder T-Bone? Mariniert? Mediterran? Vom Grill oder aus der Pfanne? Die Portionsgröße für eine Dame (wohl eher nicht…) oder für einen hungrigen Kerl (schon eher!)?

Eins ist immer klar: Bei mir darf es blutig sein! Innen noch schön kräftig rot und – spätestens hier merkt man dann die Qualität – zart und schmackhaft. Dazu dann wirklich nur ein wenig Marinade oder Dip und der Abend ist perfekt. Fehlt nur noch ein Glas Rotwein oder ein Cocktail…

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Entrecôte mit Misodip

Inspiriert von einem Rezept aus Nigel Slaters „eat“

Zutaten für 2 Portionen

  • 400 g Entrecôte am Stück
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 2 EL Olivenöl
  • etwas Öl zum Braten

Für den Dip:

  • 1-2 Zweige frischer Thymian
  • 3 EL helle Misopaste
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 kleiner Schuss Sake oder trockener Sherry

Das Fleisch unter kaltem Wasser abbrausen, trocken tupfen. Die Knoblauchzehen schälen und in Scheiben schneiden. Die Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen. Knoblauch, Rosmarin und Olivenöl vermischen und das Steak damit einreiben. Für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen. 

Das Steak aus dem Kühlschrank holen, Kräuter und Knoblauch entfernen, damit beim Braten nichts schwarz wird und das Fleisch Raumtemperatur annehmen lassen. Eine Pfanne erhitzen, etwas Öl hinein geben. Das Steak hinein geben und bei mittlerer bis hoher Hitzezufuhr auf beiden Seiten bis zum gewünschten Grad garen.

Die Thymianblättchen von den Zweigen zupfen und mit der Misopaste und dem Apfelessig verrühren. Das fertig gegarte Fleisch aus der Pfanne holen und für eine Minute auf einem Teller ruhen lassen. Derweil den Bratensatz in der Pfanne mit dem Sake ablöschen. Die Pfanne vom Herd ziehen und den Miso-Mix unterrühren.

Das Fleisch in hauchdünne Scheiben schneiden und mit dem Miso-Dip servieren.

Dazu passt Reis als Beilage oder Backofen-Kartoffeln, oder man schichtet sich damit ein schnelles Sandwich mit einem (frisch gebackenen) Kartoffelbaguette oder Ciabatta.

– – –

Die Schönheit auf dem Foto oben ist eine der glücklichen Milchkühe in Dänemark. Ich habe sie Kate genannt und für zwei schöne Wochen lang waren wir Wiesen-Freunde. Danach mussten wir wieder nach Hause…

Gut Ding will Weile haben (und Liebe)

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Etwas liebevolle Zuwendung und Zeit hat gutem Essen noch nie geschadet, ist es doch manchmal genau das, was benötigt wird um ein Gericht zum Glänzen zu bringen. Dabei ist Zeit ein Gut, das in der heutigen Welt knapp ist. Oft sogar zu knapp. Also hastet man durch die Küche, bestrebt danach etwas – irgendwas – zu essen zu finden, denn essen muss er ja, der Mensch.

Doch ist der größte Weihnachtstrubel vorbei und legt sich die ruhige, lang ersehnte Stille zwischen den Jahren über einen, könnte man ja doch mal wieder etwas von dieser Kostbarkeit investieren.

Ein lang geköcheltes Rehragout zum Beispiel kann wesentlich besser schmecken, wenn man es nur geduldig auf dem Herd stehen lässt um mehr Aromen annehmen zu können. Auch eine Béchamelsauce, die eine Zeitlang von Kräutern verwöhnt wird schmeckt gleich ganz anders. Spannender. Runder. Würziger. Und hat man dann noch so richtig Lust und macht eigenen Nudelteig, wird man am Schluss mit einer Lasagne verwöhnt, die Schicht für Schicht die Sinne betört und jedes Fünkchen Arbeit wert ist. Cremig, würzig und voller Zuwendung, die man schmeckt.

Und am besten teilt man das Kunstwerk dann am Schluss auch noch mit dem Lieblingsmenschen… denn gemeinsam schmeckt es doch einfach immer besser.

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Wildlasagne

Zutaten für 2-3 Portionen

Für das Rehragout:

  • 1 EL Butter
  • 250 g gewolfte Rehkeule ohne Knochen
  • 150 ml kräftiger Rotwein (z.B. Shiraz, Primitivo oder Pinotage)
  • 200 ml Fleischbrühe
  • 200 g Tomatensauce oder schlicht passierte Tomaten
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Wacholderbeeren
  • 2 Rosmarin-Zweige
  • 2 Thymian-Zweige
  • Salz und Pfeffer

Für die Nudel-Schichten:

  • 250 g Mehl
  • 125 ml Wasser
  • 1/2 TL Salz

Für die Béchamelsauce:

  • 25 g Butter
  • 25 g Mehl
  • 450 ml Milch
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Nelke

Zudem:

  • 75 g frisch geriebener Parmesan
  • 75 g frisch geriebener Cheddar

Die Butter in einer Panne bei mittlerer bis hoher Hitze zum Schmelzen bringen, das Rehfleisch hinein geben und scharf anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen und die Brühe und Tomaten einrühren. Lorbeer, Wachholder, Rosmarin und Thymian hinzu fügen und bei niedriger Hitzezufuhr bei geschlossenem Deckel für 2 Stunden köcheln lassen. Danach vom Herd nehmen und am besten über Nacht durchziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Lorbeer, Wacholder und Kräuter entfernen und beiseite stellen.

Die Zutaten für die Nudeln zu einem geschmeidigen Teig verkneten, abdecken und für 1 Stunde ruhen lassen. Hauchdünn mit der Nudelmaschine ausrollen.

Für die Béchamelsauce die Butter bei mittlerer Temperatur schmelzen lassen, Mehl einrühren und nach 2 Minuten unter ständigem Rühren die Milch eingießen. Für 5 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen, dabei immer wieder rühren. Lorbeer und Nelke hinzu fügen und für weitere 20 Minuten ziehen lassen. Lorbeer und Nelken wieder heraus fischen.

Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Eine dünne Schicht Ragout in eine Auflaufform geben, mit einer Schicht Nudeln bedecken. Darauf eine dünne Schicht der Béchamel-Sauce geben, wieder mit Nudeln abdecken und immer so weiter verfahren. Die letzte Schicht sollte aus Béchamelsauce bestehen. Mit dem Käse bestreuen und für 40 Minuten backen.

Selbstfindung und Suppe

Angepasst sein. Mit dem Strom schwimmen. Das ist das, was man anscheinend von uns erwartet, nicht wahr? Als Kinder dürfen wir oft noch sein, wer und wie wir sind, sollen es sogar. Mit all unseren Macken, Ideen, Träumen… irgendwann setzt dann der Alltag ein und zieht diese Besonderheiten ganz allmählich – aber doch beharrlich – aus uns heraus. Wir sollen gute Schüler sein. Wir sollen uns für alle Unterrichtsfächer interessieren, damit wir weiter kommen im Leben. Zu recht? Vielleicht. Irgendwie müssen wir ja „bewertet“ werden um in Schubladen sortiert werden zu können. Doch was bleibt auf der Strecke? Wir wollen zu den coolen Kids gehören, zur „schicksten Clique der Welt“. Also verbiegen wir uns noch mehr und engen uns letztlich selbst ein, ohne es zu merken. Alle sagen: „Wenn Du erwachsen bist, wird das alles besser!“ Das Sich-verloren-fühlen. Die imaginäre (?) Einsamkeit. Aber ist das so? Plötzlich heißt es nämlich nicht mehr „Sei möglichst angepasst!“, sondern „Sei Du selbst! Sei einzigartig. Vertraue auf Deine Stärken!“. Doch wie soll man das schaffen?

Wer ist man eigentlich?

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All diese Eigenschaften die uns so besonders machen nach den vielen Jahren der Unterdrückung wieder auszugraben, diese kostbare Schätze der Vergangenheit, ist mühselig. Viel Energie muss man hinein stecken und tatsächlich auch ein wenig mutig sein, auf der Suche nach sich selbst. Probier neue Dinge; und sei es auch einfach mal aus einem einzigen Impuls heraus. Wage den Sprung ins kalte Wasser. Lerne neue Menschen kennen und mögen. Und lass andere Menschen vielleicht auch los, da sie Dir nicht gut tun. Wer nicht wagt… 

Und wenn es mal wieder ganz schlimm ist und Du gar nicht mehr weiter weißt, hilft vielleicht ein von innen wärmender Eintopf. Einer, der Dich stärkt. Der Kraft gibt. Der Deine Seele streichelt und auch so einfach zu kochen ist, dass Du nebenbei noch genug Zeit hast um Dich um all die neuen, tollen Hobbys zu kümmern, die das „Man-selbst-sein“ so mit sich bringt. Und sei es sich als 30-jährige Frau in einen 16-jährigen Teenager-Kerl mit knatschpinken Haaren und roten Augen zu verkleiden…!

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Tonjiru 豚汁 – Japanischer Schweinefleisch-Eintopf

Zutaten für 1 großen Topf voll

  • 600 g Schweinebauch
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 3 cm Ingwer-Wurzel
  • 100 ml Sake
  • 1 Stück Kombu (ca. 10 cm lang)
  • 2 Liter Wasser
  • 400 g Kartoffeln*
  • 2 große Möhren*
  • 3-4 EL helle Miso-Paste

*Statt oder zusätzlich zu den hier verwendeten Möhren und Kartoffeln kann man auch andere Suppeneinlagen, wie Kohlgemüse, Pastinaken, Pilze, Suppennudeln oder andere Zutaten nach Wunsch verwenden.

Den Schweinebauch in mundgerechte Stücke schneiden. Den weißen Teil der Frühlingszwiebeln fein hacken, den grünen Teil in dünne Ringe schneiden. Den Ingwer samt Schale in Scheiben schneiden.

Das Fleisch in einen großen Topf geben und das Fett bei mittlerer Hitze zum Schmelzen bringen. Den weißen Teil der Frühlingszwiebel und den Ingwer hinzufügen und so lange braten, bis das Fleisch durch ist und sich unten am Topfboden ein brauner Bratensatz gebildet hat. Den Sake hinzu gießen und unter Rühren die wunderbaren Aromen vom Topfboden lösen. Kombu und Wasser hinzu geben, die Temperatur hoch schalten und die Suppe zum Kochen bringen. Mit einem Löffel den sich bildenden Schaum von der Oberfläche abschöpfen, bis sich kein neuer Schaum mehr bildet. Die Temperatur auf niedrig schalten, einen Deckel auflegen und den Eintopf für 30-45 Minuten sanft köcheln lassen. Derweil Möhren und Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.

Überschüssiges Fett von der Suppenoberfläche abschöpfen, Möhren und Kartoffeln hinzu fügen und weitere 15 Minuten köcheln lassen, bis alles gar gekocht ist. Den Topf vom Herd ziehen und mit dem Miso abschmecken (je nach Sorte kann es sein, dass Ihr mehr etwas Miso benötigt). 

Heiß und dampfend mit dem grünen Teil der Frühlingszwiebeln servieren. 

Frisch schmeckt dieser Eintopf sehr fein, aber man kann ihn auch wunderbar für 1-2 Tage im Kühlschrank lagern und nach Herzenslust aufwärmen.

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Auf Schatzsuche im Wald

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Schluss mit der Herbstmelancholie! Schluss mit trüb-traurigen Blicken nach draußen. Schluss mit der Resignation in Anbetracht des sich zu Ende neigenden Jahres! Es ist November – der Monat der letzten goldenen Sonnenstrahlen im Jahr, des Endes der Pilz-Saison, des Beginns der lang ersehnten Wild-Saison. Der Monat des Sternenregens aus bunten Blättern, sonnendurchwärmten Nachmittagen und auch den ersten vernebelt-faulen – wohl verdienten – Abenden auf dem Sofa. Der Monat, in dem wir endlich wieder dem angewachsenen Bücherstapel zulächeln können, mit einem Glas Rotwein unter Schmusedecken verschwinden können; Knuddelkissen im Arm und den Lieblingsmenschen an der Seite. So viele Hobbies warten nach Monaten der Ruhe wieder auf Zuwendung, dass ich schon wieder gar nicht weiß, womit ich beginnen soll.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Aber heute scheint die Sonne so schön… also ganz laut Musik auf die Ohren und noch einmal raus in den Wald! Die duftende Herbstluft inhalieren, die Sommersprossen von den Lichtflecken zwischen dem Blätterwerk kitzeln und die träge Melancholie weg pusten lassen. Und vielleicht finden wir ja auch noch ein letztes Exemplar des mir liebsten Pilzes der Welt: Einen Schopftintling.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Schopftintlinge sind eine Delikatesse. Und leider sehr vergänglich, weshalb man sie nie auf dem Markt oder in den Läden finden wird. Kaum schauen sie aus dem Boden kann man sie schon aufsammeln und nach Hause tragen.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Lässt man sie statt dessen stehen kann man ihnen ab nun fast dabei zusehen, wie sie sich selbst kompostieren: Der Hut wölbt sich allmählich nach außen und beginnt am unteren Rand tintengleich schwarz zu werden und zu tropfen. Kein schöner Anblick und ab nun ist der Pilz auch schon nicht mehr genießbar. Die drei Bilder von ein und dem gleichen Pilz habe ich innerhalb von 3 Tagen im Abstand von je etwa 24 Stunden gemacht. Hat man das unbeschreibliche Glück einen frisch aus dem Boden geschossenen Schopftintling zu erwischen: Vorsichtig am Stiel zupacken und aus der Erde drehen. Am besten man trennt auch gleich mit einer vorsichtigen Drehbewegung den Stiel vom Hut; so übersteht der Pilz auch den Weg nach Hause. Und dort sollte man auch sofort die Pfanne hervor holen, denn er ist wirklich sehr vergänglich.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Wie eigentlich alle Pilze werden Schopftintlinge er am allerbesten in guter Butter und ordentlicher Hitze kurz gebraten. Etwas Salz obendrauf, vielleicht noch etwas Thymian… dazu ein Scheibchen Brot und man hat eine kleine Portion Luxus im Bauch.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

  • Schopftintlinge… so viele, wie man das Glück hatte zu finden
  • mindestens 1 EL gute Butter
  • 1 Prise Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer
  • ein paar Blättchen Thymian

Die Schopftintlinge vorsichtig putzen. Dazu nicht waschen (das macht sie wässrig), sondern entweder mit den Fingern oder einem weichen Pinsel sanft die Erde oder sonstige Spuren vom Wald entfernen. Falls der Stiel noch dran ist diesen nun umsichtig mit einerDrehbewegung vom Hut lösen. Alles in mundgerechte Stücke schneiden.

Eine Pfanne auf den Herd stellen und gründlich erhitzen. Die Butter hinein geben und sobald sie zu schmurgeln und beinahe zu dampfen beginnt, die Pilze hinzu fügen. Achtet darauf, dass sie schön Platz in der Pfanne haben. Bratet nicht zu viele auf einmal! Die Pilze sollten innerhalb von einer Minute braun und knusprig werden. Sie nun vorsichtig wenden und auf der anderen Seite eine weitere knappe Minute braten. Mit Salz, Pfeffer und nach Belieben mit Thymian würzen und heiß – am besten mit einer golden gerösteten Scheibe Brot – servieren.

In Butter geschmurgelte Schopftintlinge

Liebe Jule. Das ist für Dich und Dein „Rezepte gegen den Herbstblues“ Blogevent!

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Schmecken tun Schopftinlinge übrigens nach einer spannenden Mischung aus Steinpilz und grünem Spargel. Der Geschmack ist sehr mild, bleibt aber noch lange im Mund erhalten. Schopftinlinge wachsen zwischen März und November, bevorzugt in Gruppen an Wegrändern und auf Wiesen und tauchen auch gerne auf gedüngten Rasenflächen im Wohngebiet auf. Man erkennt sie am hohen, schlanken Wuchs, einer hellen bis rötlich-bräunlichen und etwas abgesetzten Haube auf dem sonst fast weißen Hut und einem fächer-artigen Schuppen-Muster.

Aufpassen: Verwechselungsgefahr besteht zwar höchstens mit dem Falten-Tintling, der ebenfalls ess- und genießbar ist. Allerdings kann es hier in Verbindung mit Alkoholgenuss zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Sammelt niemals Pilze im Wald, wenn Ihr Euch nicht absolut sicher seid, dass sie auch tatsächlich essbar sind! Informiert Euch richtig, geht zur Pilzberatung, falls Ihr auch nur kleinste Zweifel habt und schaut auch immer zur Sicherheit nach, ob es sich nicht doch um einen bösen Zwilling handeln könnte. Das Leben ist zu kostbar und kurz um giftige Pilze zu essen.

Ein kleines Stückchen Urlaub für die Seele

Miso Ramen

Eine gute Nudelsuppe ist eine Wohltat: Sie wärmt, sie sättigt, sie steckt voller guter Zutaten. Eine richtig gute Nudelsuppe jedoch ist weitaus mehr und fast ein kleines Stückchen Urlaub für die Seele. Sie erfreut das Auge. Sie wurde liebevoll gekocht – mit Herzblut und idealerweise mit viel Zeit schon bei der Brühe selbst. Sie umschmeichelt den Gaumen und lässt einen selig seufzen vor Glück. Die Japaner haben die Nudelsuppe zur Kunstform erhoben und irgendwann schaffe ich es hoffentlich selbst einmal ins Land der aufgehenden Sonne um mich dort in einer klitzekleinen Nudelbar an den Tresen zu setzen und mir eine echte japanische Ramen-Suppe zu bestellen. Bis dahin heißt es vor diversen Nudelsuppen-Bars in Deutschland anzustehen (zum Beispiel dieser hier), sich hindurch zu probieren und geschmacklich Erlerntes mit nach Hause zu nehmen, wo ich mein bestes gebe um es dann auch selbst in die Tat umzusetzen.

Dieses Rezept hier ist das beste Ergebnis seit langem: Eine Ramen-Suppe mit einer „eigenen“ Miso-Mischung, in Hühnerbrühe pochierter Schweinelende, Pilzen und in Sojasauce eingelegtem Ei. Abgerundet wird die Suppe durch einen Schuss Sojamilch; ein kleiner aber wirkungsvoller Schummel-Trick, den ich mir bei der fantastischen Mandy abgeschaut habe. Auch das Würz-Miso ist frei nach ihrem Rezept.

Der Miso-Mix macht die Suppe leicht cremig und gibt ihr ein angenehm feines Aroma von Sesam, Ingwer, Knoblauch und Chili. Das mild gewürzte Schweinefleisch sorgt für leckere Proteine, die Pilze bringen ein wenig knackige Frische mit ins Spiel, das Ei rundet alles ab und das Nori beschert einem angenehme Erinnerungen an das Meer. Lasst Euch von der langen Zutatenliste nicht abschrecken: Das meiste sind Gewürze und bis auf Zeit benötigt die Suppe selbst nur ein paar Handgriffe und liebevolle Aufmerksamkeit. Doch das ist es allemal wert!

Miso Ramen

Ramen-Suppe mit Würzmiso, Schweinefilet, Pilzen, Nori & Shoyu Tamago

Zutaten für 2 große Schüsseln

Würz-Miso:

  • 2 Knoblauchzehen
  • 30 g Ingwer
  • 10 g Chilipaste
  • 30 g Sesam
  • 3 EL Mirin
  • 1 EL Sesamöl
  • 2 EL Rapsöl
  • 130 g rotes Miso
  • 130 g helles Miso

Soja-Eier („Shoyu Tamago“):

  • 1-2 Eier
  • 3 EL Sojasauce
  • 3 EL Mirin
  • 1 EL Sake oder Sherry
  • 1 EL Zucker

In Brühe pochiertes Schweinefilet:

  • 200 g Schweinefilet/-lende
  • 1 EL Öl
  • 500-600 ml gute ungesalzene Hühnerbrühe (eine selbst gemachte ist hier immer die beste Wahl)
  • 1/2 Frühlingszwiebel
  • 1 erdnussgroßes Stück Ingwer

Ramen-Suppe:

  • die Brühe vom Schweinefilet oben – ca. 500 ml 
  • 160 ml vom Würz-Miso
  • 100-150 ml Sojamilch
  • 2 Portionen Suppennudeln
  • 1/2 Frühlingszwiebel 
  • 1/2 Blatt Nori
  • ein paar kleine Pilze (z.B. Shiitake, Champignons oder Kräuterseitlinge)

Zudem:

  • je ein paar Tropfen Sesam- und Chiliöl
  • Sesam

Knoblauch und Ingwer für das Würz-Miso schälen, mit den restlichen Zutaten in einen Behälter geben und mit einem Pürier-Stab gründlich mixen. In ein verschließbares Glas abfüllen und im Kühlschrank lagern. Dort hält es sich ein paar Wochen.

Für die Soja-Eier die Eier weich garen (bei uns kommen sie für exakt 7 Minuten in sprudelnd kochendes Wasser), dann abschrecken und sobald sie komplett ausgekühlt sind vorsichtig schälen. Die Sojasauce, den Mirin, den Sake und den Zucker gründlich verrühren und die Eier für 2-3 Stunden darin marinieren lassen.

Das Schweinefilet im Öl rings herum anbraten. Die Brühe hinzu gießen, die Frühlingszwiebel am Stück hinein legen. Den Ingwer in Scheiben schneiden und ebenfalls in den Topf geben. Die Brühe erhitzen, eventuell aufsteigenden Schaum abschöpfen und 30 Minuten sanft garen lassen; nach 15 Minuten das Filet wenden, damit es nicht auf einer Seite austrocknet. Das Fleisch heraus nehmen, die Brühe durch ein Sieb gießen, für die Suppe selbst auffangen und in den Topf zurück gießen.

Die benötigte Menge Würz-Miso in der Brühe auflösen (ein Miso-Sieb oder eine Schöpfkelle eignen sich dazu sehr gut), die Sojamilch hinzu gießen. In einem weiteren Topf die Suppennudeln nach Packungsanweisung garen und durch ein Sieb gießen. Derweil die Suppe zum Kochen bringen aber nicht zu lange sprudeln lassen. Die fertigen Nudeln auf 2 Schüsseln verteilen.

Die Frühlingszwiebel in Ringe hacken. Das Schweinefilet in Scheiben schneiden. Die heiße Brühe über die Nudeln gießen, mit den restlichen Zutaten garnieren. Heiß mit etwas Sesamöl, ein paar Tropfen Chiliöl und Sesam servieren.

Miso Ramen