Schlagwort-Archive: Nüsse

Glücksgefühle für das Herz

Backen. Butter. Zucker. Eine Traumkombination im Dezember, jetzt, da uns das Kalt, das Nass und das Grau beherrschen. Die Welt vor der Tür ist inzwischen kahl gefegt und wird mit der uns immer mehr umschließenden Dunkelheit von Tag zu Tag trüber.

Zeit sich dem Herzen zu widmen und dem, was es in dieser Zeit am meisten braucht: Wärme. Licht. Etwas Ruhe, wo immer es geht. Und Endorphine, verursacht durch krümeliges Mürbeteigbebäck, aus alle dem, was gut ist: Kohlenhydrate, Fett, Vitamine (Mandeln!) und süß. Dazu dann noch ein paar feine Gewürze und die Seele lacht wieder ein bisschen, jetzt da sich das Jahr noch einmal zum Endspurt aufbäumt.

Umso schöner, wenn das Rezept dann leicht von der Hand geht – so ist es auch nicht allzu schlimm, wenn die köstlichen Kringel eigentlich wieder viel zu schnell aufgefuttert sind.

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Chaikipferl

nach einem Rezept von der lieben Lena

Zutaten für etwa 40 Stück

Für die Kipferl:

  • 150 g zimmerwarme Butter
  • 100 g Rohrzucker
  • 2 Eigelb
  • 200 g Weizenmehl Type 405
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 Prise Salz

Für die Zuckermischung:

  • 80 g Rohrzucker
  • 1 TL frisch gemahlener Zimt
  • 1/2 TL frisch zerstoßener Kardamom
  • 1/4 TL frisch gemahlene Nelken
  • 1/4 TL gemahlener Ingwer
  • etwas frisch gemahlener Pfeffer

Die Butter mit dem Zucker cremig schlagen. Die Eigelbe hinzu geben und weiter schlagen. Das Mehl, die Mandeln und das Salz unterrühren, bis ein fester, homogener Teig entstanden ist.

Den Teig nun zu ein oder zwei Rollen ausrollen, etwa so dick wie eine 2-Euro-Münze. In Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Den Backofen auf 160°C Heißluft vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier auskleiden.

Von den Rollen nun 1-2 cm große Stücke abschneiden und zwischen den Händen rollen. Zu Halbmonden biegen und auf die Backbleche verteilen.

Die Bleche in den Ofen schieben und 12-15 Minuten backen, bis die Spitzen gerade so beginnen braun zu werden. Bei Heißluft können beide Bleche zugleich in den Ofen.

Derweil die Zutaten für die Zuckermischung verrühren.

Die fertig gebackenen Kipferl auf dem Blech für etwa 5 Minuten auskühlen lassen, damit sie nicht zu einfach zerbröseln, und dann aber in noch warmem Zustand ganz vorsichtig in der Zuckermischung wälzen. Auf einem Gitter komplett auskühlen lassen und am besten in Blechdosen lagern.

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Gegen den Sommerblues

Kokos-Schoko-Müsli

Wer Shawn of the Dead gesehen hat (habt ihr doch hoffentlich… oder?!), der weiß in etwa, wie Zombies allgemein aussehen: Die Haut ist bleich, der Mund weit aufgerissen, als würde man konstant gähnen. Die Arme sind ausgestreckt, die Hände hängen kraftlos nach unten. Die Augen sind offen, aber irgendwie auch nicht, der leere Blick starrt ohne Fokus in die Ferne. Die Beine bewegen einen mit hinterher schleifenden Füßen träge vorwärts und im Gegensatz zu einem Ghoul scheint dieses Exemplar hier noch nicht einmal mehr ein richtiges Bewusstsein zu haben. Gegen den Sommerblues weiterlesen

Ofenkino

In manchen Situationen mutiert man wieder zum Kleinkind. Auf langen Reisen („Sind wir schon daaa…?“), in Anbetracht von wunderhübschen großen Seifenblasen („Mach sie alle kaputt!“), beim Tauben erschrecken in der Innenstadt („Hab ich Euch!“), beim Erspähen eines scheuen Eichhörnchens („EICHHÖRNCHEN!“)… oder aber auch beim schier endlosen Warten darauf, dass das heiß ersehnte Abendessen doch bitte endlich fertig werden möge. Gerade dann, wenn einen der Hunger fast schon quälend im Griff hat und jede einzelne Minute bis zum Wecker läuten des Ofens länger zu dauern scheint. Man sitzt quengelnd vor dem Ofen und wartet, während man wie hypnotisiert durch das Glas auf sein Essen starrt. Ofenkino weiterlesen

So, wie wir sind.

Perfektion ist so eine Sache. Stets streben wir danach, auf die eine oder andere Weise, und kämpfen darum, dass man uns unsere eigenen, kleinen und großen Fehler möglichst nicht anmerkt. Lieber verstecken wir sie in unserem imaginären Rucksack auf den Schultern und machen sie zu einem dunklen Teil von uns selbst, indem wir massig Energie darauf ver(sch)wenden von ihnen abzulenken. Dabei machen uns doch gerade diese Macken liebenswert, zu etwas Besonderem und Einzigartigem in dieser verrückten Welt. Irgendwann finden wir jene fantastischen Menschen, die unsere Eigenheiten nicht nur akzeptieren, sondern uns vielleicht gerade deswegen ins Herz schließen. Und prompt fühlen wir uns fast wie Bridget Jones, die von ihrem Mr. Darcy gemocht wird: einfach so, wie sie ist! Egal ist es da, dass die Spargelsuppe blau wird und die köstlich geglaubte Kapernsauce letztlich als übel schmeckende Marmelade auf Crackern landet… Und auch ist es egal, dass Du es niemals, aber wirklich niemals schaffst, die Pinienkerne beim Anrösten nicht zu verbrennen. So, wie wir sind. weiterlesen

Zwei Blogs, eine Idee: Von Hexen und Pilzen

Manche Bücher verändern einen. Für immer! Du schlägst sie auf der ersten Seite auf… nichtsahnend, dass Dein Leben, so wie Du es jetzt kennst, für immer anders sein wird. Ein Satz reicht da schon aus um die Welt von einem anderen Blickwinkel sehen zu lassen. Ein Zitat reicht für eine Gänsehaut. Ein Dialog für ein herzhaftes Lachen, an das Du Dich von nun an immer erinnern wirst. Und manche dargestellte Tatsachen machen Dich regelrecht paranoid. Ja, verfolgen Dich sogar bis zum Ende aller Tage – selbst bis in Deine Träume. Für meine größte Paranoia überhaupt ist einer der größten Dichter und Denker der Literaturgeschichte verantwortlich: Hildegunst von Mythenmetz. Eines schönes Tages bescherte er mir, in einem unscheinbar anmutenden und von Dirk Bach vorgetragenen Märchen namens „Ensel und Krete“, die Paranoia meines Lebens. Es geschah ganz unerwartet. Er schweifte in hoher Erzählkunst ab, nahm das Buch „Grom“ von seinem Bücherregal, öffnete es und las einen einzigen, grauenvollen Satz: Zwei Blogs, eine Idee: Von Hexen und Pilzen weiterlesen

Wenn der Sommer noch nicht gehen will: Buntes, ofengeröstetes Gemüse mit Bratwürsten und Ziegenkäse

Irgendwo im Kalender versteckt sich eine unbekannte Jahreszeit. Ich bin fest der Meinung. Nämlich die zwischen Sommer und Herbst. „Sommerbst“? „Herbstommer“? Nee, klingt doof. Also Sommerbst. Sommerbst sind diese paar Tage zwischen Sommer und Herbst, an denen man sich verwirrt fühlt. Weder ist es drückend heiß und Badewetter, noch ist man schon so weit um den Herbst richtig anerkennen zu können (oder gar wollen). Dennoch steckt man irgendwo zwischen drin: zwischen lockerer Sommerküche und den ersten wärmenden Herbstgerichten. Wenn der Sommer noch nicht gehen will: Buntes, ofengeröstetes Gemüse mit Bratwürsten und Ziegenkäse weiterlesen

Warten auf Godot… 

Warten. Meine größte Schwäche. Ich würde nicht sagen, ich sei ungeduldig. Nein, tatsächlich nicht. Geduldsarbeit ist sogar eine meiner Stärken. Brot backen zum Beispiel. Oder andere („Handwerks“-)Arbeit, die viel Feingefühl und Zeit benötigt. Oder Gartenarbeit, wie beispielsweise Tomaten vom Samenkorn her aufziehen: täglich hegen und pflegen, gießen, gut zureden, aufbinden, weiter aufbinden, umpflanzen, düngen, ihr beim Wachsen zusehen. Kein Problem. Wie widersprüchlich, dass ich es dennoch nicht ertragen kann auf gewisse Dinge zu warten.  Warten auf Godot…  weiterlesen