Perfektion ist so eine Sache. Stets streben wir danach, auf die eine oder andere Weise, und kämpfen darum, dass man uns unsere eigenen, kleinen und großen Fehler möglichst nicht anmerkt. Lieber verstecken wir sie in unserem imaginären Rucksack auf den Schultern und machen sie zu einem dunklen Teil von uns selbst, indem wir massig Energie darauf ver(sch)wenden von ihnen abzulenken. Dabei machen uns doch gerade diese Macken liebenswert, zu etwas Besonderem und Einzigartigem in dieser verrückten Welt. Irgendwann finden wir jene fantastischen Menschen, die unsere Eigenheiten nicht nur akzeptieren, sondern uns vielleicht gerade deswegen ins Herz schließen. Und prompt fühlen wir uns fast wie Bridget Jones, die von ihrem Mr. Darcy gemocht wird: einfach so, wie sie ist! Egal ist es da, dass die Spargelsuppe blau wird und die köstlich geglaubte Kapernsauce letztlich als übel schmeckende Marmelade auf Crackern landet… Und auch ist es egal, dass Du es niemals, aber wirklich niemals schaffst, die Pinienkerne beim Anrösten nicht zu verbrennen. So, wie wir sind. weiterlesen
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Farbkleckse an einem kalten, grau-schattierten Wintertag: Nudelrisotto mit Safran
Karg und ungemütlich ist es im Dezember. Schwer erfüllt von Schneewolken reflektiert der Himmel das ohnehin schon trübe Licht, die Laubbäume erscheinen traurig ohne ihr farbenfrohes Blattkleid und die Welt ist allzu oft in dichte Nebelschwaden getaucht. Die Natur zieht sich in den Winterschlaf zurück und lässt kahle Erde zurück. Wohin das Auge blickt sieht man Grau in all seinen Schattierungen… überhaupt nicht mein Ding. Kalte Farben in einer kalten Jahreszeit. In der Luft liegt eine Vorahnung der uns erwartenden, klirrenden Januarkälte und doch fehlt ihr die fast schon lebensfrohe Frische, die mit den heller werdenden Tagen einher geht. Farbkleckse an einem kalten, grau-schattierten Wintertag: Nudelrisotto mit Safran weiterlesen
Das Licht am Ende vom Tunnel und schnell gemachtes Hirschragout mit Rosmarin-Portweinsauce und Öhrchennudeln
Ein gemütlicher Herbst ist das Traumbild einer Perfektion. Wenn es draußen früh dunkel wird, die Kälte über’s Land schleicht und mit einer langsamen Beharrlichkeit in die Erde dringt, welche erst die Frühlingssonne wieder aufzutauen vermag, und dann auch noch die ersten Nebeldecken die Sicht verschleiern… mag man sich am liebsten in die Wohlfühlzone seiner vier Wände zurück ziehen und die Welt aussperren. Gemütlich-zelebrierte Herbstabende bei Kerzenschein, mit dem Liebsten auf dem Sofa und dazu ein leckerer Wein – vielleicht zur Feier des Tages auch mal ein fast schon zu selten gewordenes Gläschen Port? – der Duft des Bienenwachses in der Luft, mit schöner Musik (vielleicht dieser hier) in den Ohren und am besten noch mit einem schönen Spiel. Das wäre doch was! Das Licht am Ende vom Tunnel und schnell gemachtes Hirschragout mit Rosmarin-Portweinsauce und Öhrchennudeln weiterlesen
Alltagsglück: Kartoffeln mit Kreuzkümmel
Glück ist ein subjektiver Begriff. Jeder definiert ihn anders, versteht etwas anderes darunter als der nächste und erstrebt somit seine eigene Form des Glücks. Doch was genau ist Glück eigentlich? Für mich ist Glück das Zufrieden sein mit mir selbst, mit meinem Alltag, mit all seinen und meinen Hochs und Tiefs, und dem um mich herum. Herumalbern ohne mich um die Urteile Fremder zu kümmern. Leben (und genießen), wie ich es möchte und dabei nach vorne schauen. Alltagsglück: Kartoffeln mit Kreuzkümmel weiterlesen
Beeren-Margheritas
Wenn der Tag ganz böse zu Dir war… dann schütte ihm einen Cocktail ins Gesicht. Oder trinke ihn lieber selbst. Wie Du magst! Am besten, Du lädst Dir dazu einen Haufen Freunde und viele liebe Menschen ein und lässt Dir von ihnen die düster-grauen Gedanken wieder bunt anmalen. Im Miteinander liegt das Glück. Beeren-Margheritas weiterlesen
Von blonden Dämonen und der besänftigenden Wirkung cremig-gerührter Zitronen
In jedem von uns schlummert ein kleiner, gieriger Dämon. Und er will verwöhnt werden. Meistens hören wir nicht auf ihn. Blenden ihn aus und versagen ihm seinen Spaß. So sitzt er irgendwann traurig in der tiefsten, dunkelsten Ecke unseres Unterbewusstseins und weint einsam vor sich hin. So unglücklich ist er, dass er nach einiger Zeit in uns tobt, die Hörner ausfährt, in Rage verfällt und wütet, was das Zeug hält. Bis er endlich bekommt, was er will. Seht Ihr ihn vor Euch, Euren inneren Dämon? Meiner ist blond, hat leuchtend-grüne Augen, einen britischen Akzent und einen frechen Humor, erinnert mich irgendwie an Sawyer aus LOST… und er ist kurz davor den Verstand zu verlieren. Also. Entsagen wir heute mal allen Diäten, Gesundheitskuren und Ernährungsrichtlinien und lassen es so richtig krachen. Hinfort mit allen Bedenken, schlechten Gewissen und was sich da sonst noch alles meldet. Hören wir zur Abwechslung mal auf das kleine Teufelchen auf unserer Schulter, schnallen die Gürtel etwas weiter, umarmen unseren Dämon und bringen in mal wieder zum Lachen. Er sehnt sich nämlich nach Köstlichkeiten, nach sündigem Futter auf dem Teller. Kurz: Nach alle dem, was „böse“ ist. Von blonden Dämonen und der besänftigenden Wirkung cremig-gerührter Zitronen weiterlesen
Wenn der Sommer noch nicht gehen will: Buntes, ofengeröstetes Gemüse mit Bratwürsten und Ziegenkäse
Irgendwo im Kalender versteckt sich eine unbekannte Jahreszeit. Ich bin fest der Meinung. Nämlich die zwischen Sommer und Herbst. „Sommerbst“? „Herbstommer“? Nee, klingt doof. Also Sommerbst. Sommerbst sind diese paar Tage zwischen Sommer und Herbst, an denen man sich verwirrt fühlt. Weder ist es drückend heiß und Badewetter, noch ist man schon so weit um den Herbst richtig anerkennen zu können (oder gar wollen). Dennoch steckt man irgendwo zwischen drin: zwischen lockerer Sommerküche und den ersten wärmenden Herbstgerichten. Wenn der Sommer noch nicht gehen will: Buntes, ofengeröstetes Gemüse mit Bratwürsten und Ziegenkäse weiterlesen
Noch einen Gin, Mylady?
Als Queen Mum starb, war ich noch keine 20 Jahre alt. Und ich wusste auch nicht viel von der Dame, außer, dass ich sie einmal aus der Ferne gesehen hatte, sie die Mutter der englischen Königin gewesen war und dass sie es liebte, sich ein Gläschen Gin zu gönnen. Ersteres machte mich verdammt stolz, zweiteres war allein schon vom Namen her sowieso logisch und letzteres verwirrte mich einfach nur. „Gin? Wie kann man das nur trinken?“ Für mich war es damals einfach nur unbegreiflich, wie man nur um alles in der Welt Wacholderschnaps trinken kann und mich schüttelte es allein schon beim Gedanken daran. Inzwischen zähle ich mich selbst zu den „Gin-Nerds“ und könnte meinen Lieblingsgin am liebsten auf ein Podest ins Wohnzimmer stellen. Schuld an alle dem ist ein Gin-Cocktail, welcher lediglich aus Gin und Granatapfelkernen bestand. Ich konnte einfach nicht widerstehen: Allein schon die Idee Granatapfelkerne in Gin zu versenken, mit welchem sie sich wunderbar mit Wacholderaroma vollsaugen könnten um mit einem Bissen im Mund zu explodieren… ein Traum! Noch einen Gin, Mylady? weiterlesen
Bescheidene Zauberbohnen auf Parmaschinken
An manchen Tagen möchten wir zu den Sternen greifen. Es hoch hinaus schaffen. Nur das Beste bekommen, tun und sein. So weit nach oben schauen wir da manchmal und hetzen auf der Suche nach diesem Etwas durch die Welt, dass wir die Dinge, die direkt vor unseren Füßen liegen, gerne übersehen. Das Einfache. Das Bescheidene. Und das Schöne im Alltag. Manchmal vergessen wir sogar fast uns an diesen Kleinigkeiten zu erfreuen, nehmen sie für selbstverständlich und halten viel zu selten inne um zu sagen: „schön!“. Ein schöner Sonnenaufgang, ein lieber Mensch, neben dem man Tag für Tag aufwachen darf oder einfach nur der Luxus, sich morgens einen Espresso gönnen zu können. Das Lieblingslied im Radio auf dem Weg zur Arbeit oder einfach nur ein entspannender Abend, nur für sich selbst, nach einem anstrengenden Tag. Bescheidene Zauberbohnen auf Parmaschinken weiterlesen