der Klang von Zuckerwatte

Noch einen Gin, Mylady?

Als Queen Mum starb, war ich noch keine 20 Jahre alt. Und ich wusste auch nicht viel von der Dame, außer, dass ich sie einmal aus der Ferne gesehen hatte, sie die Mutter der englischen Königin gewesen war und dass sie es liebte, sich ein Gläschen Gin zu gönnen. Ersteres machte mich verdammt stolz, zweiteres war allein schon vom Namen her sowieso logisch und letzteres verwirrte mich einfach nur. „Gin? Wie kann man das nur trinken?“ Für mich war es damals einfach nur unbegreiflich, wie man nur um alles in der Welt Wacholderschnaps trinken kann und mich schüttelte es allein schon beim Gedanken daran. Inzwischen zähle ich mich selbst zu den „Gin-Nerds“ und könnte meinen Lieblingsgin am liebsten auf ein Podest ins Wohnzimmer stellen. Schuld an alle dem ist ein Gin-Cocktail, welcher lediglich aus Gin und Granatapfelkernen bestand. Ich konnte einfach nicht widerstehen: Allein schon die Idee Granatapfelkerne in Gin zu versenken, mit welchem sie sich wunderbar mit Wacholderaroma vollsaugen könnten um mit einem Bissen im Mund zu explodieren… ein Traum!

Seit diesem Tag verstehe ich die liebe Queen Mum und ihre kleine Schwäche für dieses köstliche Gebräu. Dem „gewöhnlichen“ Gin für Cocktails gesellten sich somit Lieblingssorten hinzu, die teilweise kaum unterschiedlicher sein könnten. Der Monkey 47 verzaubert mich somit seit fast einem Jahr mit seiner zitruslastigen und fruchtigen Frische und vor ein paar Wochen zog mich dann auch der Next Level von Simon’s in seinen Bann. Im Gegensatz zum Äffchen ist dieser vollgepackt mit wärmend-würzigen Aromen, schmeckt wunderbar nach Kardamom und fasziniert somit auf eine vollkommen gegensätzliche Art. Wie beim Monkey47 kommen all seine Zutaten aus Deutschland und er wird ebenfalls komplett zu Hause und in liebevoller Handarbeit hergestellt.

Und obwohl beide Gins auch pur ein wahrer Genuss sind, gönne ich mir ab und an einen Cocktail damit. Immerhin ist Sommer und dies muss gefeiert werden! Dazu passt ein entspannender Abend auf Balkon oder Terrasse und die sonnendurchflutete Musik der Beach Boys. 

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Gin & Tonic

Der Clou bei diesem Cocktail ist die richtige Kombination von Gin und Tonic Water. Das ist ähnlich wie bei der Liebe: Entweder es funkt… oder es funkt nicht.

Gerade die Tonic Waters von Fever-Tree haben es mir ganz besonders angetan.

Meine Favoriten für meine Lieblings-Gins:
Der Next Level Gin mit dem Indian Tonic Water von Fever-Tree und der Monkey47 mit dem Mediterranean bzw. Elderflower Tonic Water (ebenfalls von Fever-Tree).

Zutaten für 1 Portion

  • 4 cl Gin
  • 200 ml Tonic Water
  • 1 Scheibe Zitrone

Zubereitung

Eine Scheibe Zitrone auf das Glas verteilen und dieses einen knappen cm hoch mit Gin füllen. Mit Tonic Water auffüllen. Wer es eiskalt mag, gibt noch Eiswürfel mit ins Glas.

White Lady

Dieser Gin-Cocktail ist eine tolle Alternative zum Lieblings-Longdrink. Gesehen habe ich das Rezept bei der lieben Shermin und musste es sofort selbst ausprobieren. Das Ergebnis ist ein köstlicher, erfrischender Gin-Cocktail, der mit dem Zitronensaft herrlich *BÄM* im Mund macht. Ersetzt man den Zuckersirup durch 1-2 TL Rohrzucker ist der Cocktail ein wenig säuerlicher und herrlich spritzig; etwas worauf ich zum Beispiel sehr abfahre. Einfach mal ausprobieren – jedenfalls ist er perfekt für den Sommer!

Zutaten für 2 Gläser

  • 8 cl Gin
  • 4 cl Zitronensaft, frisch gepresst
  • 2 cl Orangenlikör
  • 2 cl Zuckersirup
  • Eiswürfel

Zubereitung

Alle Zutaten in einen Cocktail Shaker füllen, diesen verschließen und kräftig schütteln. Die Flüssigkeit (ohne die Eiswürfel) auf Gläser verteilen und kalt genießen.

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Wodka Tonic

Kein Gin-Fan? Oder einfach mal Lust auf was anderes? Der Gin & Tonic funktioniert auch wunderbar mit Wodka!

Zutaten für 1 Portion

  • 4 cl Wodka (ich mag für Cocktails den Absolut aus Schweden sehr gerne)
  • 200 ml Tonic Water 
  • 2-3 Zweige frische Kräuter, wie beispielsweise Zitronenmelisse oder Thymian

Zubereitung

Die Kräuter ins Glas geben und einen knappen cm hoch Wodka eingießen. Mit Tonic Water auffüllen. Auch hier gilt: Wer es eiskalt mag, gibt noch Eiswürfel mit ins Glas.

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17 Kommentare zu “Noch einen Gin, Mylady?

  1. Kitty Wu sagt:

    Und wie es funkt, liebe Ylva! Dass wir auch zu den Ginnerds gehören, hat sich ja eventuell schon bemerkbar gemacht .. 😉 Vielleicht sollten wir uns mal zu einem Gin-Taste-up treffen – den Next Level kennen wir noch nicht und auch hier wächst die Gin-Sammlung stetig. Danke für die schönen Ideen – die White Lady wird sicher bald ausprobiert!
    LG und bis heute Abend (juhuu!)
    Sabrina

    1. Das freut mich aber riesig, liebe Sabrina! Und ja, probiert den White Lady unbedingt mal aus – der ist absolut köstlich! Gin-Taste-Up klingt übrigens super… hach, es gibt so viele tolle Sachen! 😉
      Liebe Grüße und noch einen schönen, entspannten Sonntag!
      Ylva

  2. Tonia sagt:

    Gin ist toll in Cocktails aber auch in gekochtem Essen (Saucen oder Fisch). Meine Schwester kommt auch an Gin pur ran. Ich hatte vielleicht noch nicht die guten Sorten:) Dein Beitrag gefällt mir. Ich werde ihn meiner Schwester mal zeigen und dann mit ihr zusammen schauen, was wir mal für einen Gin-Abend davon nutzen. Übrigens gute Idee mit den Beach Boys, die mag ich auch gern:)

    1. Wow, liebe Tonia! Gin in gekochtem Essen. Ganz ehrlich: darauf bin ich noch nie so richtig gekommen. Das muss ganz dringend nachgeholt werden. Ich seh‘ schon: Da muss ich noch viel probieren *gnihihi!
      Ganz liebe Grüße und lieben Dank für den Tipp!
      Ylva

  3. goyls sagt:

    mhm legga. ich könnte mir auch mal wieder ein glas gin gönnen 😉

    Prost!

    1. *Prost!
      Und ja, so ab und an darf man sich doch schon so ein Gläschen gönnen! Wenn die Queen Mum das kann, dann ist das doch auch für uns völlig in Ordnung 😉
      Liebe Grüße!
      Ylva

      1. goyls sagt:

        haha das denk ich auch 😉

        liebste grüsse!
        svenja

  4. Mina sagt:

    MGM! Wird getestet. Versprochen!

    1. Hihi! Sehr gerne. Prost! Und lass es Dir schmecken 😉
      Ylva

  5. Sabine Korpan sagt:

    Liebe Ylva,
    Vielen Dank für die leckeren Drinks 🙂
    Herzliche Grüsse,
    Sabine

    1. Aber immer gerne doch, liebe Sabine!
      Es geht doch nix über einen schönen Drink um das Wochenende zu zelebrieren…
      Herzliche Grüße!
      Ylva

  6. Thomas sagt:

    Hallo Ylva!
    Die Idee mit den Granatapfelkernen im Gin ist grandios! Danke für den Tipp! Hat sicher Potenzial für einen Artikel in unserem Blog!
    LG Thomas

    1. Hallo Thomas,
      probier es unbedingt mal aus – es ist wirklich bitterböse-lecker! Jedes Jahr wandert bei mir der erste Granatapfel umgehend in einem Gläschen… *hicks!
      Die Idee ist übrigens von Jamie Oliver und aus einem seiner alten Kochbücher. Ich weiß jetzt nicht, ob ich lüge, aber ich glaube in seinem Buch „Kochen für Freunde“? Bzw. findet man das auch sicher auf seiner Homepage 😉
      Liebe Grüße,
      Ylva

  7. Tammy sagt:

    Bei mir hat’s erst vor zwei Wochen gefunkt, dafür richtig. Ich lieeebe den frischen Geschmack von Gin und Tonic mit etwas Zitrone. Mein Freund hingegen liebt es mit Basilikum als Basil Smash (gefunden bei dem Blog Monaqo). Als nächstes möchte ich etwas ausprobieren, mit Gingerale und Salbei – habe ich bei Hendricks gelesen. Den Monkey47 habe ich als Mini Flasche daheim und freue mich schon sehr auf’s probieren.

  8. wallygusto sagt:

    Einfach nur lecker! Danke übrigens für den Tipp mit dem Wodka. Möchte doch bald auch Moscow Mule mixen. 🙂 Ganz liebe Grüße, Karin

  9. Erik sagt:

    Hach…Gin…eigentlich kennt man es nur von Erwachsenen und Leuten aus dem Fernsehen. In den Klassikern von Charles Dickens stinken die Schurken immer nach Gin und Gin Tonic ist ja wohl der Klassiker unter den Erwachsenendrinks.
    Naja, man probiert und bäääm…wie toll ist das denn? Angefixt wurden wir von Sipsmith, die eine verführerische Sloe Gin Variante herstellen. Ein fruchtiger Traum aus Gin, der sich mit Schlehenaroma vollgesaugt hat. Ein Getränk, bei dem nicht nur die Damenwelt verträumt die Augen rollt und auf ein skeptisches Gesicht (ist halt immernoch Gin) ein Lächeln zaubert, weil es so lecker ist.
    Davon auf den Geschmack gebracht kann man guten Gin auch pur genießen und sich so richtig Tweed- und sconemäßig britisch fühlen!
    In Neuseeland lernten wir eine Variante in einem Irish Pub kennen, in dem ein großer Bottich (Bowlegefäß) mit Aprikosen stand, der mit Gin aufgefüllt war. Nachdem ich erstmal ein eingelegtes Ei aus einem zweifelhaften Glas essen musste (so schlimm war es gar nicht), hatte ich mir verdient so eine leckere Aprikose zu naschen. Ein Genuss!
    Zu Hause direkt ausprobiert und da ich kein angemessenes Gefäß hatte, kurz eine breite, zylindrische Blumenvase zweckentfremdet: eine Dose Aprikosen abtropfen lassen, rein in die Vase, Gin drauf fertig. Nach ein paar Wochen schmecken die Aprikosen immer weniger nach Aprikose und der Gin immer weniger nach Schnaps…aber …lecker 😉 Probiert es doch mal aus.

    Ach ja, ich habe natürlich keinen Hochwert € 30 Gin genommen…kann man aber;-)

    Cheers

    Erik

    1. Ja, genau: Die bösen Gin-Schurken! Komisch, wie man sich an den Gin meist nur durch „Zufall“ oder besondere Umstände heran traut. Bei mir waren es ja die Granatapfelkerne; bei vielen anderen muss er sich erst in Cocktails oder eben dem Gin&Tonic (ein wirklich geniales Zeug!) „verstecken“, bevor man ihm näher kommt.
      Sich ein Gläschen zu gönnen und dann auf very tweedy British zu machen, ist auch eine meiner Leidenschaften und Scones gehen ja auch immer irgendwie. Sicher auch zum Gin (muss ich probieren!)…
      Aprikosen-Gin-Bowle kannte ich bisher noch nicht, doch was hört es sich gut an! Mir läuft schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen und auch Herr Zuckerwatte ein hat begeistertes Blitzen in den Augen. Ganz lieben Dank für den Tipp! Und für gewöhnliche Cocktails muss es auch bei mir nicht immer der High End Gin sein; den trinke ich dann lieber zum Tonic Water oder genieße ihn pur. 🙂
      Sloe Gin lieben wir auch – wir haben gerade die Monkey-Variante davon hier… herrlich!
      Ganz liebe Grüße und Prost!
      Ylva

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