Archiv der Kategorie: Hauptgericht

Im Sommer…

*Foto von unsplash

…wenn die Sonne auf die Erde brennt. Wenn der Morgenhimmel klar ist und blau, so weit weg und scheinbar doch so nah. Wenn die Mittagshitze auf der Straße flimmert. Wenn der Tag aus nichts besteht als aus Schattensuchen und Gemächlichkeit. Wenn die Erde am Nachmittag trocken ist und die Blumen und Kräuter ihren Duft im Garten verströmen und der Abend endlich, endlich die lang ersehnte Erleichterung bringt…

…dann begrüße ich die Nacht.

Ich ziehe meine Schuhe aus und öffne die Fenster so weit es nur geht, trete hinaus auf die Terrasse, den Balkon. Ich erfreue mich am Wind und tanze unter den Sternen. Ich höre dem Gesang der Grillen zu und schließe meine Augen während ich mit lautlosem Jubel und offenen Armen das nahende Hitzegewitter erwarte. Der beste Teil meines Tages beginnt nun. Hier. Jetzt! Und ich bleibe so lange auf, dass ich am nächsten Tag mit einem trägen Lächeln, wie jedes Jahr aufs Neue, feststelle, dass im Sommer die Tage tatsächlich viel länger sind, aber zugleich auch so viel kürzer. Denn die Nächte sind so wunder-wunderschön.

Und am Wochenende feiern wir das mit einem ausgiebigen Brunch. Chicken and Waffles sind eine Neuentdeckung von uns und gehören definitiv zu der Kategorie „warum haben wir das nicht schon viel früher mal probiert?“ Der über Nacht aromatisierte Ahornsirup verbindet die süßen Waffeln ganz wunderbar mit dem herzhaften Hühnchen und macht das Frühstück am Mittag im Handumdrehen zu einem kleinen Festessen.

Chicken and Waffles – Hühnchen mit Waffeln

Zutaten für 4 Portionen
nach diesem Rezept

Für das Hühnchen: 

  • 2 mittelgroße Hühnerbrüste (ca. 500 g)
  • 200 ml Buttermilch
  • 2 EL grob gehackte Minze
  • 2 EL grob gehackten Koriander
  • 3 Pepperonis
  • 4 Knoblauchzehen
  • 2 TL Salz
  • ca. 50-100 g Weizenmehl zum Panieren
  • Öl zum Friettieren

Für den gewürzten Ahornsirup: 

  • 200 g Ahornsirup
  • 1 TL frisch gemahlene Koriander-Saat
  • 1 TL frisch gemahlenen Kreuzkümmel
  • 1/2 TL Paprika-Flocken

Für die Waffeln

  • 100 g Weizenmehl
  • 50 g Reismehl
  • 1 EL Rohrzucker
  • 1 TL Natron
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL frisch gemahlenen Kardamom
  • 200 ml Buttermilch
  • 1 Ei (L)
  • 50 g geschmolzene und abgekühlte Butter
  • zusätzliche Butter zum Einfetten des Waffeleisens

Am Vortag:

Die Hühnerbrüste in je 2-4 Stücke schneiden. Den Stiel der Pepperonis entfernen und diese zusammen mit der Buttermilch, den Kräutern, dem Knoblauch und dem Salz zu einer cremigen Saure pürieren. Das Fleisch damit vermischen und für 12-24 Stunden im Kühlschrank marinieren.

Die Gewürze für den Ahornsirup für 1-2 Minuten rösten, bis sie ganz herrlich in der Pfanne duften. Dann unter den Ahornsirup rühren und für 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Am nächsten Morgen:

Für die Waffeln die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen und Buttermilch, Ei und Butter unterrühren, bis der Teig schön geschmeidig und klumpenfrei ist. Die Schüssel abdecken und den Teig für ca. 1 Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Das Waffeleisen erhitzen und die Waffeln nach Gebrauchsanweisung darin zubereiten.

Das Hühnchen aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und im Weizenmehl wenden. Einen weiten Topf etwa 3 cm hoch mit Öl füllen und auf mittlerer Stufe erhitzen. Zum Testen ob es heiß genug ist ein wenig vom Mehl ins Öl rieseln lassen: Wenn es gleich anfängt zu brutzeln und eine goldene Farbe annimmt, ist das Öl gut. Das Hühnchen vorsichtig hinein gleiten lassen und von jeder Seite ca. 7 Minuten garen. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen.

Zum Servieren das Hühnchen auf den Waffeln verteilen und mit dem gewürzten Ahornsirup beträufeln.

Futterneid

Katsudon

Das Schlimmste am Anime schauen ist meist das Essen. In köstlich aussehenden Bildern kommt es daher, gerade so sehr stilisiert, dass man es noch erkennt, die Farben wunderschön und leuchtend, jedes kleine Detail anmutig und perfekt und man kann den aufsteigenden Dampf förmlich riechen. Und wenn sich dann die Charaktere auch noch mit strahlenden Augen und einem entzückten Aufruf über das Ganze hermachen, kommt man allzu leicht ins Schmachten. 

Ja, beim Anime gucken packt einen ganz rasch der Futterneid. Und das klassische Gericht Katsudon (Reisschüssel mit panierten Schweinekoteletts) ist nur eines  von vielen Beispielen. Zum Glück kann man das meiste auch ganz unmompliziert nachkochen! Sieht vielleicht nicht ganz so gemalt aus wie im Fernsehen, aber der Geschmack macht es allemal wett!

Katsudon

Katsudon — Reisschüssel mit panierten Schweinekoteletts

Zutaten für 2 großzügige Portionen

  • 2 Schweinekoteletts ohne Knochen
  • 3 Eier
  • 1 EL Speisestärke oder Mehl
  • Panko oder herkömmliche Semmelbrösel
  • 1 EL Speiseöl zum Braten
  • 1 Zwiebel oder Schalotte, geschält und und dünne Ringe geschnitten
  • 1 Frühlingszwiebel, geputzt und in Ringe geschnitten
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Mirin
  • 2 Portion frisch gedämpfter Klebereis

Die Speisestärke, eines der Eier und das Panko je in einen flachen Teller geben. Das Ei gründlich verquirlen. Sojasauce und Mirin vermischen. Die Koteletts, waschen, trocken tupfen und panieren. Dazu zuerst in der Stärke wenden, dann in dem verquirltem Ei und dann im Panko.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die panierten Koteletts hinein geben. 5 Minuten bei mittlerer Hitze garen, wenden und weitere 5 Minuten braten.

Die Koteletts aus der Pfanne nehmen, die Zwiebelringe und den hellen Ringe der Frühlingszwiebel in die Pfanne geben und für etwa eine Minute braten. Die Sauce hinzu geben und alles für 3 Minuten weiter garen.

Die Koteletts in mundgerechte Streifen schneiden. Die beiden übrigen Eier kurz verquirlen. Die Koteletts zurück in die Pfanne geben, die Ei-Mixtur darüber gießen und einen Deckel auflegen. Für etwa zwei Minuten garen bis das Ei gerade so gestockt ist.

Derweil den Reis auf zwei Schüsseln verteilen, je ein Kotelett obendrauf setzen und mit dem restlichen, grünen Teil der Frühlingszwiebel und eventuell etwas Sesam garnieren.

Appetitlosigkeit

Udon with Pork Belly

Es passiert den besten von uns. Eine – hoffentlich vorübergehende – Zeit der inneren Müdigkeit. Eine Zeit der Antriebslosigkeit oder Griesgrämigkeit, stets mit einem lauten „ehhh!“ im Kopf. Es ist ein Zustand, der uns aufmerksam machen sollte, aufmerksam auf das, was in uns passiert: Kommt es von äußerichen Einflüssen? Sind es wir selbst, die uns im Weg stehen? Ist es einfach ein Zeichen des Ausgelaugt seins? Oder sogar gesundheitlich bedingt? Es ist wichtig über diese Dinge zu sprechen. Erst recht in einem Umfeld, das von Social Media, Gesellschaft und Werbung die irrwitzige Vorstellung eingebläut bekommt, dass das Leben allzeit perfekt sein muss. Und wir ebenso. Konstant muss muss alles prächtig sein. Immer glücklich. Ein konstanter Zustand der Hochstimmung. Dabei ist das Leben ganz anders. Es ist in Ordnung, normal, sogar wichtig, solche Tage zu haben. Oder Wochen. Oder gar Monate. Denn während dieser Zeiten finden wir mehr zu uns selbst als in einem steten Glücksrausch.

Was währenddessen allerdings beträchtlich hilft ist Soulfood. Es muss schnell zuzubereiten sein. Einfach. Beinahe spielend leicht. Denn – seien wir ehrlich – erst recht in diesen Zeiten brauchen wir es so. Unkompliziert. Also her mit den „eigentlich kein Rezept“ Rezepten. Zeigt uns diese „bitte lass mich nicht zu lange in der Küche stehen“ Gerichte. Die „ich koche das nun jeden Tag, denn alles andere ist schon wieder zu anstrengend“ Lieblinge. Diese kostbaren „ich will einfach nur glücklich vor mich hin futtern und mich gut fühlen“ Mahlzeiten, die am besten mit einem Glas Wein, einem Bier oder einem Pott Tee funktionieren.

Wie wäre es zum Beispiel mit schnell gekochten Udon Nudeln ein einer genialen Kombination aus fix gebratenem Schweinebauch? Die Nudeln machen schon allein deshalb glücklich, weil es Nudeln sind. Die Limette versorgt uns mit dem gewissen Frische-Kick, das Fleisch ist tröstlich und die Sauce mit ihren süß-scharfen Aromen zaubert uns wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Natürlich könnten wir die Nudeln selbst machen. Aber hey! Man muss es sich nicht immer kompliziert machen, wenn es auch einfach geht. Es ist in Ordnung. Leb ein bisschen!

Udon

Udon Nudeln mit Schweinebauch in Limetten-Honig-Sauce

Zutaten für 2 Portionen

Für den Schweinebauch in Limetten-Honig-Sauce:

  • 2 Portionen Udon Nudeln*
  • 200 g Schweinebauch ohne Knochen
  • 2 Frühlingszwiebeln, geputzt und in Ringe geschnitten
  • 1 EL Sesamöl
  • Saft von 2 Limetten
  • 2 EL Honig
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Mirin
  • Chiliflocken
  • 1 TL Sesam

*Das Rezept für selbst gemachte Udon Nudeln steht unten.

Einen großen Topf mit ungesalzenem Wasser zum Kochen bringen und die Nudeln nach Packungsanweisung darin garen. Durch ein Sieb abgießen und mit kaltem Leitungswasser durchspülen; das stoppt den Garprozess und wäscht überschüssige Stärke ab. Gut abtropfen lassen, 1 TL Öl dazu geben und behutsam durchschwenken.

Das Sesamöl in eine Pfanne geben und dieser bei mittlerer bis hoher Hitzezufuhr heiß werden lassen. Den Schweinebauch kräftig darin abraten, bis die Würfel rings herum schön golden und knusprig aussehen. Gelegentlich umrühren oder die Pfanne schütteln. Limettensaft, Honig, Sojasauce und Mirin vermischen und mit dem weißen Teil der Frühlingszwiebeln und den Chiliflocken in die Pfanne geben. So lange einkochen lassen, bis die Sauce cremig wird. Die Nudeln hinzufügen, die Pfanne mehrfach schwenken und das Gericht auf Schüsseln verteilen. Mit dem grünen Teil der Frühlingszwiebeln und etwas Sesam garnieren und warm servieren.

Udon with Pork Belly


Selbst gemachte Udon Nudeln

Zutaten für 2 Portionen

Für die Udon Nudeln*:

  • 250 g Weizenmehl
  • 125 ml Wasser
  • 12 g Salz
  • etwas Reismehl zum Ausrollen
  • 1 TL Sesamöl

*Falls Ihr die Udon Nudeln nicht selbst machen wollte, könnt Ihr sie natürlich auch im Asialaden kaufen. Ich persönlich bevorzuge die vorgekochte Variante anstatt den getrockneten Nudeln.

Weizenmehl, Wasser und Salz zu einem geschmeidigen Teig verkneten, der weder feucht noch trocken ist und abgedeckt für 1 Stunde ruhen lassen. Den Teig in eine große Plastiktüte geben, diese auf den Boden legen und für mindestens 5 Minuten mit den Füßen weiter kneten, also darauf herum stampfen. Die Arbeitsfläche mit etwas Reismehl einstauben, den Teig etwa 2-3 mm dick ausrollen und mit einem großen Messer in 2-3mm dicke Nudelstränge schneiden. Einen großen Topf mit ungesalzenem Wasser zum Kochen bringen und die Nudeln für 3-5 Minuten darin garen. Durch ein Sieb abgießen und mit kaltem Leitungswasser durchspülen; das stoppt den Garprozess und wäscht überschüssige Stärke ab. Gut abtropfen lassen, 1 TL Sesamöl dazu geben und behutsam durchschwenken.

In einem verschlossenen Behälter halten sich die Udon für etwa 2 Tage im Kühlschrank und müssen nur kurz in der Pfanne oder in einer Sauce aufgewärmt werden.

Sommerglück

Draußen sein. Die Arme in die Luft werfen vor Freude. Weil man es kann.

Sonnenbaden. Dazu ein Buch?

Im warmen Regen tanzen. Und endlich wieder barfuß.

Sterne zählen, während man sich über die Abkühlung der Nacht freut.

Die Einfachheit zelebrieren. Kompliziert kann später wieder.

Noch mehr Sonne! Und Flammkuchen futtern.

Flammkuchen mit Ziegenkäse

Flammkuchen mit Ziegenkäse, Birne und Champignons

Zutaten für 2 Portionen

Für den Flammkuchenteig:

  • 185 g Weizenmehl
  • 90 ml kohlensäurehaltiges Wasser
  • 2 EL Erdnussöl
  • 1/2 TL Salz

Für den Belag:

  • 150 g Ziegenweichkäse
  • 2-3 EL Crème fraîche (bzw. Schmand, Mascarpone, Ricotta oder Joghurt… was im Haus ist)
  • 1/2 Williams Christ Birne
  • 2-3 Champignons
  • etwas frischer Thymian

Die Zutaten für den Teig zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Abdecken und für 1-2 Stunden ruhen lassen (muss nicht unbedingt sein, wenn es eilt, ist aber besser).

Den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Birne samt Schale in Würfel schneiden. Den Ziegenkäse und die Pilze in Scheiben schneiden. Den Teig halbieren und jede Hälfte hauchdünn ausrollen, bis man fast durchgucken kann. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Den ausgerollten Teig mit 1-2 EL der Crème fraîche bestreichen, jeweils die Hälfte der restlichen Zutaten darauf verteilen und den Flammkuchen in den Ofen schieben. Für 5 bis maximal 10 Minuten backen. Mit dem zweiten Flammkuchen ebenso verfahren. Heiß servieren.

Curry ist immer eine gute Idee

Ziegen*Foto von unsplash

Was tun, wenn die Lustlosigkeit um sich schlägt? Wenn jeder Handgriff in der Küche wie eine schwierige Aufgabe erscheint… und man die paar kostbaren Sonnenstrahlen zwischen dem wolkenverhangenen Himmel nutzen möchte um sich draußen die Nasenspitze zu wärmen?

Curry ist oft die Lösung. Curry, das so einfach zu machen ist, dass man nur Zwiebeln schneiden und alles in einen Topf werfen muss. Curry, das mit seinen Gewürzen die Seele streichelt und die kalten Finger wieder aufwärmt, wenn die Sonne wieder doch nicht will und zugleich erfrischt. Curry, das leuchtend gelb im Topf schillert, die Bude in ein aromatisches Duftmeer hüllt und – das beste – auch einfach nur super lecker schmeckt.

Hinein darf Ziege, klassisch indisch eben. Wer das nicht bekommt nimmt einfach Lamm oder sogar Jungschaf. Das Fleisch wird durch das lange Köcheln butterzart und zerfällt auf der Zunge. Wer will da noch vegan…?

Kossha Mangsho

Kossha Mangsho – Ziegencurry mit Joghurt

Zutaten für 2 Portionen
nach einem Rezept aus dem Buch „Indien“ von Pushpesh Pant

Für die Marinade:

  • 150 g Naturjoghurt
  • 1 EL Öl
  • 2 TL Zucker
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 TL Kurkuma

Für das Curry:

  • 500 g Ziegenfleisch in Würfeln, ersatzweise Lamm
  • 60 ml Öl
  • 1 große Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
  • 1 EL geriebenen Ingwer
  • 1 TL geriebenen Knoblauch
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL frisch gemahlenen Kardamom
  • 250 g Naturjoghurt
  • 500 ml Wasser

Zudem:

  • Salz
  • etwas Koriandergrün

Die Zutaten für die Marinade verrühren, das Fleisch untermischen, abdecken und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Das Öl in einem Topf geben, die Zwiebelringe bei mittlerer Hitze darin dünsten. Den geriebenen Ingwer und Knoblauch unterrühren. Nach einer Minute das Fleisch samt Marinade mit den restlichen Zutaten für das Curry hinzu geben. Aufkochen, einen Deckel auflegen und bei niedriger bis mittlerer Hitze 90 Minuten sanft köcheln lassen. Wenn die Sauce cremig wird und etwas eingekocht ist mit Salz abschmecken. Mit Koriandergrün garnieren und zu Reis oder Naan Brot servieren.

Naan Brot

Zutaten für 4 kleine Brote

  • 25 g ungesalzene Butter
  • 130 g Weizenmehl, 405er oder 550er
  • 65 ml Wasser
  • 5 g frische Hefe
  • 1 TL flüssigen Honig
  • 1/2 TL Salz
  • 60 g Naturjoghurt

Die Butter schmelzen. 1 EL davon mit allen restlichen Zutaten zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Der Teig sollte etwas kleben und leicht feucht sein. Eventuell etwas mehr Wasser oder Mehl unterkneten. Den Teig abdecken und für 1-2 Stunden ruhen lassen, bis er etwa doppelt so groß ist.

Den Teig durchkneten und in 4 Bälle formen. Diese jeweils auf etwa 3 mm ausrollen. Eine Pfanne erhitzen, 1/4 der geschmolzenen Butter hinein geben und eine der Teigscheiben bei mittlerer Hitze etwa 2 Minuten von jeder Seite backen. Mit den restlichen Broten ebenso verfahren. Wer mag bestreut die frisch umgedrehten Brote in der Pfanne noch mit etwas Schwarzkümmel- und/oder Kreuzkümmel-Samen.

Auf der Suche nach Sonne

Hotdogs - Vögel

Die Tristesse greift um sich. Sie kriecht durch die verschlossenen Fenster und Türen, hierher getragen von dunklen Wolken, welche uns seit Wochen einen ausgiebigen Blick auf die Frühlingssonne verwehren.

Fast schon einsiedlerisch wird man; kann man noch nicht einmal die heiß geliebte Jahreszeit nutzen um draußen Energie zu sammeln und irgendwann findet man alles nur noch scheiße. Inklusive, seien wir ehrlich, sich selbst.

Ablenkung muss also her. Ein neues Buch. Dem Lieblingsmenschen Knoten in die Socken machen. Ein Strauß Blumen um das Trübsal aufzulockern. Sich gegenseitig die Ohren kraulen – zur Not sich selbst. Reisepläne schmieden. Ein Sonntag, der dem Soulfood gewidmet ist.

Und weil das Wetter wirklich unglaublich öde ist, macht man sich den Hotdog halt größtenteils selbst. Die Mühe ist es allemal Wert, und spätestens wenn man in die selbst gebackene Brioche-Roll beißt, sich am hauseigenen Ketchup erfreut und man vor lauter gefülltem Brötchen kaum noch weiß an welcher Seite man zuerst die heruntertropfende Sauce auffangen soll… kann man sich ein glückseliges Kichern nicht mehr verkneifen. Wetten?

Hot Dog

Hotdogs

Zutaten für 6 Hotdogs
bis auf die Brioche-Rolls nach dem genialen Rezept aus Stevan Pauls „Auf die Hand“

Für den Ketchup:

  • 100 g Zwiebeln
  • 2 EL Öl
  • 120 g Zucker
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 Messerspitze gemahlener Piment
  • 500 g passierte Tomaten
  • 100 ml Wasser
  • 50 ml Weißweinessig

Für die Brioche-Rolls:

  • 100 ml Milch
  • 1/4 Frischhefe (ca. 10 g)
  • 1 EL Zucker
  • 230 g Weizenmehl 550er + weiteres Mehl zum Verarbeiten
  • 1 TL Salz
  • 40 g zimmerwarme Butter
  • 1 Ei
  • zum Bestreichen: 1 Eigelb und 1 EL Milch

Für die Blitz-Gurken:

  • 1/2 Landgurke
  • 1 EL heller Essig (Weißwein, Balsamico Bianco…)
  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 1 EL Zucker
  • 1-2 Prisen Salz

Für die Hotdogs:

  • 6 Saiten- oder Hotdog-Würsten
  • 1 Zwiebel oder Schalotte
  • 5 EL Ketchup
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • 1/2 TL geriebener Meerrettich
  • 1 Hand voll Salatblätter, gewaschen
  • Mayonnaise
  • die Blitz-Gurken
  • 6 Hotdog Rolls

Ketchup: Die Zwiebeln schälen und würfeln. In dem Öl für 10 Minuten dünsten. Alle anderen Zutaten hinzu geben und offen für 1 Stunde sanft köcheln lassen. Es sollte gerade so im Topf blubbern und am Schluss schon leicht dickflüssig sein. Alles pürieren, dann den Topf zurück auf den Herd stellen und für weitere 15 Minuten sanft köcheln und reduzieren lassen. Durch ein feines Sieb passieren und in sterilisierte Gläser abfüllen. Der Ketchup hält sich im Kühlschrank ca. 2 Monate lang.

Brioche-Rolls: Alle Zutaten für mindestens 5 Minuten zu einem glatten, klebrigen Teig verkneten. Großzügig Mehl auf eine Arbeitsfläche verteilen und den Teig nun mit den Händen so lange weiter kneten und dabei immer weiter Mehl einarbeiten, bis der Teig gerade so nicht mehr klebt. Den Teig zurück in die Schüssel geben, abdecken und für 2 Stunden ruhen lassen.

In 6 gleich große Portionen abstechen. Jeweils kurz durchkneten, zu Kugeln formen und diese zu langen Würsten ausrollen. Die Teiglinge auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, einem trockenen und sauberen Tuch abdecken und für weitere 30 Minuten ruhen lassen. Derweil den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das übrige Eigelb mit der Milch verquirlen, die Rolls damit einpinseln und für 15-20 Minuten backen.

Blitz-Gurken: Die Gurke in 1 mm dicke Scheiben schneiden und zusammen mit den übrigen Zutaten in einem Topf erhitzen. Köcheln lassen, bis die Gurken weich sind, den Topf vom Herd nehmen und die Gurken abkühlen lassen.

Hotdogs basteln: Die Saitenwürsten erhitzen. Die Zwiebel schälen und in Würfel hacken. Den Ketchup mit Senf und Meerrettich verrühren. Die Hotdog Rolls längs aufschneiden, je eine Wurst und etwas Salat hinein packen. Mit der Hotdog-Sauce, Mayonnaise, Blitz-Gurken und Zwiebeln garnieren und warm servieren.

Raubtierfütterung

Kuh

Steakhouse-Besitzer und -Kellner freuen sich immer, wenn ich auf der Türschwelle stehe: Mein breitestes Lächeln im Gesicht, funkelnde Augen vor Vorfreude und schon einmal tief am Inhalieren… ja, es ist wieder Raubtierfütterung. Überflüssige Beilagen und Co. werden meistens abbestellt oder einfach liegen gelassen; konzentriert wird sich auf das Wesentliche: Das Fleisch.

Gut muss es sein, ein kleines bisschen Luxus für einen besonderen Moment. Es sollte ein schönes Leben hinter sich haben, ein artgerechtes Dasein auf freien, sonnen- und sternen-verwöhnten Wiesen mit einer betörenden Auswahl an grünem Gras, bunten Kräutern, frischer Luft und Freiheit, mit einem möglichst respektvollen Ende. Ideale – ich weiß. Doch welche, nach denen es sich zu Streben lohnt. Dafür dann lieber etwas weniger oft, aber richtig genießen.

Dann die nächste Frage: Filet? Oder lieber Entrecôte? Vielleicht doch eher Striploin oder T-Bone? Mariniert? Mediterran? Vom Grill oder aus der Pfanne? Die Portionsgröße für eine Dame (wohl eher nicht…) oder für einen hungrigen Kerl (schon eher!)?

Eins ist immer klar: Bei mir darf es blutig sein! Innen noch schön kräftig rot und – spätestens hier merkt man dann die Qualität – zart und schmackhaft. Dazu dann wirklich nur ein wenig Marinade oder Dip und der Abend ist perfekt. Fehlt nur noch ein Glas Rotwein oder ein Cocktail…

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Entrecôte mit Misodip

Inspiriert von einem Rezept aus Nigel Slaters „eat“

Zutaten für 2 Portionen

  • 400 g Entrecôte am Stück
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 2 EL Olivenöl
  • etwas Öl zum Braten

Für den Dip:

  • 1-2 Zweige frischer Thymian
  • 3 EL helle Misopaste
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 kleiner Schuss Sake oder trockener Sherry

Das Fleisch unter kaltem Wasser abbrausen, trocken tupfen. Die Knoblauchzehen schälen und in Scheiben schneiden. Die Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen. Knoblauch, Rosmarin und Olivenöl vermischen und das Steak damit einreiben. Für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen. 

Das Steak aus dem Kühlschrank holen, Kräuter und Knoblauch entfernen, damit beim Braten nichts schwarz wird und das Fleisch Raumtemperatur annehmen lassen. Eine Pfanne erhitzen, etwas Öl hinein geben. Das Steak hinein geben und bei mittlerer bis hoher Hitzezufuhr auf beiden Seiten bis zum gewünschten Grad garen.

Die Thymianblättchen von den Zweigen zupfen und mit der Misopaste und dem Apfelessig verrühren. Das fertig gegarte Fleisch aus der Pfanne holen und für eine Minute auf einem Teller ruhen lassen. Derweil den Bratensatz in der Pfanne mit dem Sake ablöschen. Die Pfanne vom Herd ziehen und den Miso-Mix unterrühren.

Das Fleisch in hauchdünne Scheiben schneiden und mit dem Miso-Dip servieren.

Dazu passt Reis als Beilage oder Backofen-Kartoffeln, oder man schichtet sich damit ein schnelles Sandwich mit einem (frisch gebackenen) Kartoffelbaguette oder Ciabatta.

– – –

Die Schönheit auf dem Foto oben ist eine der glücklichen Milchkühe in Dänemark. Ich habe sie Kate genannt und für zwei schöne Wochen lang waren wir Wiesen-Freunde. Danach mussten wir wieder nach Hause…

Höre auf Dein Herz

Höre auf Dein Herz. Es sagt Dir eigentlich immer, was Du gerade brauchst – und auch wovon Du vielleicht lieber etwas Abstand nehmen solltest.

Lass Dinge, die Du ohnehin nicht mehr ändern kannst nicht zu nah an Dich heran. Du kannst sie nämlich nicht mehr ändern. Allerdings daraus lernen.

Sei mutig und greif nach den Sternen. Du hast es Dir verdient!

Und sag einfach mal „nein“. Du darfst das.

Gönn Dir mal wieder was schönes. Egal ob sinnlos oder nicht – die Seele freut sich daran.

Höre Deine Musik. Und tu mehr von den Dingen, die Du liebst!

Atme einfach mal locker durch die Hose… erstens weil es cool klingt und zweitens, weil etwas mehr Gelassenheit oft weiter bringt als ein aufbrausendes Gemüt.

Miso Salmon

Und wenn alles doch nicht so läuft…, mach Dir was leckeres zu essen! Das geht nämlich auch oft einfacher, als man denkt. Der, in Misopaste marinierte, Lachs brät sich im Ofen quasi von selbst, der Reis im Reiskocher ebenso und eingelegten Ingwer sollte man ohnehin immer im Haus haben. Dazu noch etwas cremiges Ei und ein wärmender Tee und schon sieht die Welt gleich ein ganzes Stückchen besser aus. Wetten?

Miso-Lachs

Zutaten für 2 Portionen

  • 2-3 EL helle Misopaste
  • 2 EL Mirin
  • 2 EL Sake
  • 2 Lachsfilets (200 g), samt Haut und entschuppt

Miso, Mirin und Sake zu einer Marinade verrühren. Den Lachs darin wenden und abgedeckt für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Ein Backblech mit Backpapier belegen. Dieses dünn mit Öl einpinseln. Die Lachsfilets mit der Hautseite nach unten auf das Backblech legen und für 12-15 Minuten backen.

Nach Belieben mit Reis, Tamagoyaki, Gari und Tee servieren.

Gut Ding will Weile haben (und Liebe)

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Etwas liebevolle Zuwendung und Zeit hat gutem Essen noch nie geschadet, ist es doch manchmal genau das, was benötigt wird um ein Gericht zum Glänzen zu bringen. Dabei ist Zeit ein Gut, das in der heutigen Welt knapp ist. Oft sogar zu knapp. Also hastet man durch die Küche, bestrebt danach etwas – irgendwas – zu essen zu finden, denn essen muss er ja, der Mensch.

Doch ist der größte Weihnachtstrubel vorbei und legt sich die ruhige, lang ersehnte Stille zwischen den Jahren über einen, könnte man ja doch mal wieder etwas von dieser Kostbarkeit investieren.

Ein lang geköcheltes Rehragout zum Beispiel kann wesentlich besser schmecken, wenn man es nur geduldig auf dem Herd stehen lässt um mehr Aromen annehmen zu können. Auch eine Béchamelsauce, die eine Zeitlang von Kräutern verwöhnt wird schmeckt gleich ganz anders. Spannender. Runder. Würziger. Und hat man dann noch so richtig Lust und macht eigenen Nudelteig, wird man am Schluss mit einer Lasagne verwöhnt, die Schicht für Schicht die Sinne betört und jedes Fünkchen Arbeit wert ist. Cremig, würzig und voller Zuwendung, die man schmeckt.

Und am besten teilt man das Kunstwerk dann am Schluss auch noch mit dem Lieblingsmenschen… denn gemeinsam schmeckt es doch einfach immer besser.

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Wildlasagne

Zutaten für 2-3 Portionen

Für das Rehragout:

  • 1 EL Butter
  • 250 g gewolfte Rehkeule ohne Knochen
  • 150 ml kräftiger Rotwein (z.B. Shiraz, Primitivo oder Pinotage)
  • 200 ml Fleischbrühe
  • 200 g Tomatensauce oder schlicht passierte Tomaten
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Wacholderbeeren
  • 2 Rosmarin-Zweige
  • 2 Thymian-Zweige
  • Salz und Pfeffer

Für die Nudel-Schichten:

  • 250 g Mehl
  • 125 ml Wasser
  • 1/2 TL Salz

Für die Béchamelsauce:

  • 25 g Butter
  • 25 g Mehl
  • 450 ml Milch
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Nelke

Zudem:

  • 75 g frisch geriebener Parmesan
  • 75 g frisch geriebener Cheddar

Die Butter in einer Panne bei mittlerer bis hoher Hitze zum Schmelzen bringen, das Rehfleisch hinein geben und scharf anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen und die Brühe und Tomaten einrühren. Lorbeer, Wachholder, Rosmarin und Thymian hinzu fügen und bei niedriger Hitzezufuhr bei geschlossenem Deckel für 2 Stunden köcheln lassen. Danach vom Herd nehmen und am besten über Nacht durchziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Lorbeer, Wacholder und Kräuter entfernen und beiseite stellen.

Die Zutaten für die Nudeln zu einem geschmeidigen Teig verkneten, abdecken und für 1 Stunde ruhen lassen. Hauchdünn mit der Nudelmaschine ausrollen.

Für die Béchamelsauce die Butter bei mittlerer Temperatur schmelzen lassen, Mehl einrühren und nach 2 Minuten unter ständigem Rühren die Milch eingießen. Für 5 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen, dabei immer wieder rühren. Lorbeer und Nelke hinzu fügen und für weitere 20 Minuten ziehen lassen. Lorbeer und Nelken wieder heraus fischen.

Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Eine dünne Schicht Ragout in eine Auflaufform geben, mit einer Schicht Nudeln bedecken. Darauf eine dünne Schicht der Béchamel-Sauce geben, wieder mit Nudeln abdecken und immer so weiter verfahren. Die letzte Schicht sollte aus Béchamelsauce bestehen. Mit dem Käse bestreuen und für 40 Minuten backen.