Seit unserem letzten Besuch in London vor 10 Jahren hat sich die Stadt gewaltig verändert. Man kann es schon an der Skyline sehen, die sich in einer erstaunlichen Mischung aus mittelalterlichen Bauten und modernem Glas präsentiert. The Shard ist nur eines dieser neuen Gebäude, reckt seine Spitze hoch über den Tower und ist aus der Nähe betrachtet beinahe noch eindrucksvoller.
Doch es ist nicht der einzig großartige Platz neben der London Bridge. Nur ein paar Schritte weiter und man befindet sich im schönsten Foodie Himmel, den diese Metropole bietet: Borough Market.
Komplett unter der Konstruktion einer Brücke gebaut ist allein schon der Anblick umwerfend; eine hohe, offene, dennoch wettergeschützte Halle mit viel Tageslicht und einer Fülle an Eindrücken, die dazu verleiten der Nase zu folgen, wo auch immer sie einen hinführt.
Grob kann man den Markt in zwei Teile trennen: Einerseits den tatsächlichen Markt mit einem Angebot, das jedem Gaumen zusprechen sollte, von Gewürzen über Kräutern, Gemüse und Obst, bis hin zu Getränken, Süßem, Fleisch, Fisch und Brot, und andererseits der Streetfood Ecke mit dampfenden Töpfen und Pfannen und glücklich vor sich hin mampfenden Menschen. Soulfood bis der Bauch weh tut.
Ich kann gar nicht sagen, was uns am meisten beeindruckt hat. Der schiere Anblick all dieser herrlichen Lebensmittel und Zutaten? Die Fischstände mit wunderschönen Muscheln und Krustentieren und ganzem Sortenangebot an Thunfisch in Sushi-Qualität? Die lokalen Bauern, die ihre großartige Ware mit einem stolzen Lächeln präsentieren? Die Masse an Gemüse und Obst die selbst einen Fleischesser wie mich von ganzen Regalen, voll gepackt mit Salami, weglockt und bezaubert? Das allgegenwärtige Angebot zu probieren, wenn denn möglich? Die Käseauswahl? Die Farben? Die Atmosphäre? Die Düfte?
Wahrscheinlich die Menschen. Menschen, die eine Begeisterung zu Essen teilen. Gutem Essen. Essen, das Sonnenlicht sehen und auf Wiesen aufwachsen durfte. Menschen, die ein ansteckendes Funkeln in den Augen haben, wenn sie Dich fragen, ob sie Dir helfen dürfen. Menschen, die es lieben zu kochen, zu essen und zu genießen.
Ja, wir sind nach unserem ersten Besuch zurück gekommen. Wir haben uns hindurch probiert soviel wir nur konnten ohne zu platzen. Wir haben den cremig-würzigen Comte von Borough Cheese & Co probiert. Wir haben einen Gin der East London Liquor Company mit nach Hause genommen. Uns durch unzählige Sorten Olivenöl gekostet. Salami bei The French Comte gekauft. Und uns durch das Street Food genascht, von Cold Brew Coffee über Säfte und Smoothies, bis hin zu verdammt genialen Kokosnuss Poffertjes, Wurst-Röllchen und Burgern.
Der einzige Wermutstropfen war, dass wir kein Gemüse mit nach Hause nehmen konnten. Oder einen dieser herrlichen Pilzkörbe, etwas weichen Käse oder gar Fisch. Und dass unsere Mägen viel zu schnell gefüllt waren.
Danke an den Borough Market für zwei herrliche und inspirierende Tage im Foodie Paradies! Wir vermissen Dich jetzt schon; Dich und Deine herrlichen Aromen.
Und wir kommen wieder!