der Klang von Zuckerwatte

Eine Idee, zwei Rezepte: Bärlauch-Lasagne

Vor etwa neun Jahren saß ich zum ersten Mal in einem, mir bis dato unbekannten, italienischen (ich nenne es jetzt mal) Restaurant. Der Plan war mit Freunden ins Kino zu gehen und kurz vorher noch einen Happen zu Essen. Das Ambiente wirkte etwas dubios und nach einem Blick auf die Karte beschloss ich mit meinem Standard-Gericht zu probieren, ob es sich lohnen würde ein anderes Mal wieder zu kommen: mit der Lasagne des Hauses. Mir gegenüber grinste jemand breit, meinte „So mach ich das auch immer“, und bestellte seine Portion der Lasagne. Inzwischen bin ich mit diesem jemand verheiratet und nein: wir waren nie wieder in diesem Etablissement essen. Unserer Lasagnen-Theorie sind wir allerdings treu geblieben.

Auch zu Hause gönnen wir uns gerne dieses herrliche Gericht aus bunten, leckeren Schichten – jede einzelne für sich ein Gaumenschmaus. Die Inspiration zu dieser Version unseres italienischen Leibgerichts verdanke ich dem Küchenjungen. In dieser Küchen-Funk-Folge schwärmte er so sehr davon, dass uns die Idee nicht mehr los lies und verdammt… ist diese Kombination verführerisch: frischer, frecher Bärlauch, mit feinem Olivenöl und leckerem Parmesan zu Pesto verarbeitet, in beliebiger Dosierung mit Crème fraîche verrührt und zwischen einzelnen Nudel-Lagen in die Lasagne geschichtet. Ein Traum! 

Auch die liebe Julia hat sich von dem Bärlauch-Gedanken in der Lasagne inspirieren lassen und so standen wir beide eines schönen Wochenendes in unseren Küchen und bereiteten, ganz unabhängig voneinander, jeweils unsere eigene Version der Bärlauch-Lasagne vor und lassen heute „Eine Idee, zwei Rezepte“ in die nächste Runde starten. Unsere Lasagne wurde mit eben jener Bärlauch-Verführung von weiter oben vollendet und zur Feier des Tages kneteten wir eigene Dinkelpasta mit Ei für die Nudelschichten. Hinzu kam eine selbst gemachte Tomatensauce mit etwas Hackfleisch. Die Lasagne genossen wir im strahlenden Sonnenschein auf der Terrasse und schwelgten zumindest ein wenig in alten Zeiten. Julias Variante der Bärlauch-Variante findet Ihr auf ihrem wunderbaren Blog (hier entlang).

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Dinkelpasta-Lasagne mit Bärlauch-Pesto-Crème-fraîche

Zutaten für 2 Portionen

  • 180 g Dinkelmehl
  • 2 Eier
  • 1-2 Prisen Salz
  • eventuell etwas mehr Dinkelmehl oder ein wenig Wasser
  • 125g Hackfleisch
  • etwas Öl
  • 1 Schwups Rotwein
  • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält und in Scheiben
  • 1 kleine Schalotte, geschält und in Ringen
  • 400 ml passierte Tomaten
  • 1/2 TL getrockneter Oregano
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Bund Bärlauch (30-50 g)
  • Olivenöl
  • Parmesan
  • etwas Salz
  • 2 Hand voll geriebenen Käse (Emmentaler, Cheddar…)

Zubereitung

Das Mehl mit dem Salz mischen, die Eier hinein schlagen und alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Eventuell mit weiterem Mehr oder Wasser nachhelfen. Den Teig luftdicht verpacken und mindestens eine Stunde lang ruhen lassen. 

Derweil das Öl in einer Pfanne erhitzen, das Hackfleisch hinzu geben und anbraten. Knoblauch und Zwiebeln hinzu geben, kurz anbraten, dann mit dem Rotwein ablöschen. Sobald sich die Alkoholwolke verzogen hat die Tomaten in den Topf geben, ebenso die Kräuter und das Salz. Für mindestens 30 Minuten auf niedriger Stufe ziehen lassen.

Inzwischen den Bärlauch grob hacken und zusammen mit einem guten Schuss Olivenöl fein pürieren. 3-4 EL vom frisch geriebenem Parmesan unterrühren und je nach Geschmack mit weiterem Olivenöl und Parmesan würzen.

Die gewünschte Menge an Pesto mit der Crème fraîche verrühren, den Rest der Pesto mit etwas weiterem Öl begießen und in einem verschlossenem Behälter im Kühlschrank lagern. 

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Das Lorbeerblatt aus der Sauce fischen und diese abschmecken. Die Nudeln mit der Nudelmaschine bis zur dünnsten Stufe hin ausrollen.

Nun mit Sauce, Nudeln und Bärlauch-Crème-fraîche möglichst dünne Schichten in einer Auflaufform anrichten. Die letzte Schicht sollte eine Lage Bärlauch-Crème-fraîche bilden. Auf die letzte Schicht den geriebenen Käse streuen. 

Die Lasagne für 45 Minuten überbacken.

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16 Kommentare zu “Eine Idee, zwei Rezepte: Bärlauch-Lasagne

  1. Kitty Wu sagt:

    Ach, wie schön – ich hatte mich schon gefragt, wann eure wunderbare Reihe weitergehen würde. 🙂 Im Übrigen habe ich gerade den passenden Geruch zu deinem schönen Rezept in der Nase, denn der Mann kam gerade mit einer vollgepackten Tüte Bärlauch nach Hause, der seinen Duft nun durch de gesamte Wohnung verströmt.
    LG
    Sabrina

    1. Ja, wie schön – es hat wieder geklappt. Die Termine haben uns leider viele kleine Steine in den Weg gelegt, aber nun geht es wieder los 😀
      Frischer, selbst gepflückter Bärlauch ist ja fast ein kleiner Luxus, meine Liebe. Ich kann ihn förmlich bis hier her erschnuppern… zum Glück gibt es bei unserem Bioladen losen Bärlauch aus der Region, der ist auch immer sehr fein.
      Liebe Grüße und bis bald 🙂
      Ylva

  2. Tammy sagt:

    Lasagne… Herrliches Essen! Bärlauch noch dazu und ich glaube der Himmel auf Erden wird sich auf tun. Am Karfreitag gab’s bei den Eltern von meinem Freund eine Spinat-Lachs-Lasagne und die war auch herrlich. Danke für die tolle Idee liebe Ylva!

    1. Oh, liebe Tammy, wie lecker: Eine Spinat-Lachs-Lasagne! Daran wollte ich mich nun auch irgendwann mal probieren. Derzeit vielleicht eher sogar eine Spargel-Lachs-Lasagne…? So viele Möglichkeiten! Lasagne ist jedenfalls immer gut.
      Liebe Grüße!
      Ylva

  3. Julia sagt:

    Oh Ylva, Du hast ja sogar den Teig für die Nudelplattenselber gemacht, ich ziehe meinen virtuellen Hut! Chapeau 🙂 Und ist es nicht schön, dass wir beide eigentlich zarte romantische Gefühle mit dieser italienischen Köstlichkeit verbinden? Kanntet Ihr Euch bis zu diesem dubiosen Lasagne-Essen schon? Wenn ich zu neugierig bin, musst Du nicht antworten…
    An ein Bärlauchpesto hatte ich ehrlich gesagt auch gedacht bei der Lasagne, aber dann musste der Ricotta weg, ebenso wie die Frühlingszwiebeln, und so ist meine Reste-Lasagne entstanden, der man hoffentlich nicht ansieht, dass sie eigetnlich ein klassischer Rumfort ist 😉
    Um Sabrina nicht so lange warten zu lassen, sollten wir die nächste Folge von „Two great minds think alike“ nicht so lange auf sich warten lassen, oder? Ich würde mich auf jeden Fall drauf freuen <3
    Ganz viele liebe Grüße und lass es Dir gut gehen!
    Julia

    1. Ja, liebe Julia, derzeit machen wir Lasagne fast ausschließlich mit eigenen Nudeln. Die machen die Lasagne so herrlich cremig, sie schlagen beim Backen keine Blasen und folglich gibt’s traumhaft dünne Schichten. Wir sind total süchtig danach.
      Und iwo… Rumfort 🙂 Deine Bilder sind so schön, da fällt das gar nicht auf! Und wirklich herrlich, dass wir beide solch ähnliche Gedankengänge bei der Lasagne haben. Den Liebsten kannte ich damals übrigens schon, hatte ihn aber erst 2 Mal (auch Kinoabende mit Freunden) gesehen; also noch ganz frisch und aufgeregt alles. Aber selbst da hatte er mich schon um den Finger gewickelt 😉
      Bei einer nächsten Folge unserer two minds Reihe bin ich unbedingt dabei. Es macht einfach zu großen Spaß und Sabrina können wir nicht nochmal so lange warten lassen. *hihi Zudem finde ich es immer so wunderbar aufregend zu sehen, was Du Dir feines ausgedacht hast.
      Ganz liebe Grüße und noch eine tolle und erholsame Zeit Euch beiden!
      Ylva

      1. Kitty Wu sagt:

        Hahaha, das meine ich aber auch! Eine hungrige Sabrina sollte man wirklich nicht so lange warten lassen, meine Damen! <3

        1. Gnihihi – wir geben uns Mühe 😉

  4. […] eine Idee“ geht in die nächste Runde, und so stellen Ylva und ich heute beide ein Rezept für Bärlauch-Lasagne vor – welches Gericht könnte besser zu meinem wohlverdienten frühlingshaften Italien-Urlaub […]

  5. Theresa sagt:

    liebe Ylva, was für eine schöne Geschichte! 🙂 Und das Rezept klingt auch sehr verlockend, das muss ich unbedingt mal ausprobieren! Liebe Grüße, Theresa

    1. Das freut mich, liebe Theresa. Die herrliche Bärlauch-Zeit muss man ja irgendwie ausnutzen und in so eine Lasagne geschichtet schmeckt der Bärlauch gleich noch viel besser 😉
      Liebe Grüße,
      Ylva

  6. Daniela sagt:

    Mensch Ylva, ich meinte eben schon bei Julia: da hast du mir neulich erst den Mund wässrig gemacht mit deiner Bärlauchlasagnenerzählung und nun hab ich sie gleich doppelt vor mir! Deine Erzählung ist übrigens schuld, dass es in der Woche darauf eine ganz ähnliche Kombi bei uns gab, aus Mangel an frischen Lasagne Platten mussten frische (Eier)nudeln vom Markt herhalten, die mit Bärlauch, Crème Fraiche, Parmesan und etwas Zitrone vermengt wurden. Soooooo lecker und so einfach!
    Liebe Grüße!

  7. Liebe Ylva,
    Ich mag Lasagne sehr, das Rezept finde ich klasse.
    Ein schöne Idee…
    Herzliche Grüsse,
    Sabine

  8. Hach, Bärlauch liebe ich sehr! Zu schade, dass die Saison immer so schnell vorbei ist. Ich muss unbedingt noch welchen auftreiben, ich bin für dieses Jahr noch nicht fertig mit dem Kollegen Bärlauch 🙂 Zumal ich ja auch noch zwei fantastische Lasagnen nachkochen muss!
    Liebe Grüße
    Natalie

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