der Klang von Zuckerwatte

„Romani ite domum!“ Und danke für das Tiramisu!

Spätestens nach Monty Pythons Meisterwerk „Das Leben des Brian“ und der darin so wunderbar inszenierten Diskussion der Volksfront von Judäa (nicht zu verwechseln mit der judäischen Volksfront!) kennen wir nicht nur mindestens einen lateinischen (und korrekt ausgeführten) Satz. Wir wissen auch, was die Römer alles Gutes für uns getan haben. Das Aquädukt, die sanitären Einrichtungen, die Bildung, der Wein, die Sicherheit… und, nicht zu vergessen, mein allergrößter Liebling unter den Desserts: das Tiramisu.

Während ich neulich noch großspurig behauptete: „Für Käse lasse ich jedes andere Dessert links liegen!“, muss ich heute ganz kleinlaut zugeben, dass dies nicht auf Tiramisu zutrifft. Denn eigentlich könnte ich eine Gruppe für anonyme Tiramisu-Monster aufmachen. Ob einfach ganz schlicht aus der Auflaufform, versteckt in einem Cupcake oder getarnt als essbare Erde im Blumentopf… ich esse sie alle. Erst recht in meiner Lieblings-Variante mit Espresso und gutem, schottischem Whisky. So schlimm ist mein Laster, dass dieses köstliche Dessert nur maximal zwei Mal im Jahr im Hause Zuckerwatte auf den Tisch kommen darf. Ansonsten würde ich mich nämlich jedes Mal so hoffnungslos daran überfressen, wie Augustus Gloop an der Schokolade, Pippin an den Lembas oder Hurley an seinen Chicken Wings.

Dennoch. Manchmal überkommt mich der Jieper und fällt mir aus dem Nichts heraus ganz übel und hinterhältig in den Rücken. So auch neulich. Das Problem: Das wäre dann schon das zweite Mal in diesem Jahr… und Weihnachten kommt erst noch! Das große Fest am Jahresende ohne Aussicht auf Tiramisu? Unmöglich! Wenn ich aber an den Zutaten drehe und den Espresso mit Matcha und den Whisky mit Limettensaft und Sake ersetze… Zählt das dann? Nö oder?

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Matcha-Tiramisu mit Limetten und Sake

Zutaten für 4 Portionen

  • 2 Eiweiß
  • 2 Eigelb
  • 2 EL Rohrzucker
  • 250 g Mascarpone
  • Saft von 2 Limetten
  • 1-2 TL Matchapulver zum Kochen
  • 70 ml Sake
  • 12-20 Löffelbisquits
  • weiteres Matchapulver zum Dekorieren

Das Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb mit dem Zucker vermischen und ebenfalls schlagen, bis das Eigelb blass und cremig wird. Die Mascarpone unter das Eigelb mischen und das Eiweiß in 2 Portionen unterheben.

Das Matchapulver mit dem Limettensaft in eine flache Schüssel geben und mit dem Chasen (dem Bambusbesen) so lange miteinander verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Den Sake unterrühren. Die Hälfte der Löffelbisquits ganz kurz von beiden Seiten in die Flüssigkeit tauchen und in eine Auflaufform (Maße ca. 20 x 15 cm) oder in 4 kleinen Förmchen dicht aneinander legen. Mit etwa der Hälfte der Mascarpone-Creme bedecken und das Ganze wiederholen.

Das Tiramisu abdecken und für mindestens 8 Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren etwas weiteres Matchapulver darüber sieben.

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11 Kommentare zu “„Romani ite domum!“ Und danke für das Tiramisu!

  1. clubzimmer sagt:

    Wie geil ist das denn? Damit kannst Du ja sogar mich, als bekennende Tiramisu-Links-Liegenlasserin begeistern!

    1. Wie super – das freut mich riesig!
      Uns hat es wirklich sehr gut geschmeckt; mal ein ganz anderes Tiramisu. 🙂
      Ganz liebe Grüße!
      Ylva

  2. Julia sagt:

    Wunderbar, die Errungenschaften der Römer… das Tiramisu nicht zu vergessen, ich lach mich schlapp! Mir geht es übrigens wie Dir: an Tiramisu komm ich nicht vorbei. Ich habe in meinem Leben noch nicht genügend Portionen dieses köstlichen Desserts gegessen, das geht immer! Die Limetten-Sake-Kombination klingt dabei vogelwild, da ich überhaupt keine Sake-Erfahrung habe, kann ich mir ehrlich gesagt den Geschmack nicht so ganz vorstellen, ich gehe aber davon aus, dass er köstlich ist? Genieß jeden Löffel davon <3

    1. Wie herrlich, liebe Julia! Es geht doch nichts über ein cremiges Tiramisu!

      Die Limetten-Sake-Kombination macht wirklich ein ganz anderes Dessert draus; weniger herb, sondern eher erfrischend-spritzig. Zu beschreiben fällt mir der Geschmack von Sake auch schwer… Vielleicht kann man sagen, er schmeckt ähnlich wie Grappa ohne das „Bäm!“ vom Alkohol? Jedenfalls sehr mild im Geschmack und fast schon nussig. Wir mögen ihn wirklich sehr.

      Das Tiramisu war jedenfalls schneller weg, als wir gucken könnten *hihi.
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva

  3. Hmm das sieht ja Himmlisch lecker aus *.* kenne Tiramisu bisher immer nur aus unserem Skiurlaub in Südtirol. Dort gibt es einfach das mit abstand beste Tiramisu überhaupt *_* ( der Tiramisu-Monster Gruppe könnte ich mich da mit freuden anschließen) Habe diese Variante noch nie probiert , klingt aber richtig toll ^^ Ich glaube es ist Zeit mich endlich mal an ein eigenes Tiramisu zu wagen ^^

    Deine Rezepte gefallen mir übrigens generell super gut 😉 Habe mich gerade mal ein wenig durchgestöbert und bin dir natürlich auch gleich mal gefolgt . Freue mich auf noch mehr tolle Rezepte von dir.

    Liebe Grüße
    Chrissi von chrissitallys.blogspot.de
    PS : Falls du mal Lust auf was Süßes hast kannst du auch gern mal bei mir vorbei schauen ^^

    1. Juhuuu, noch ein Tiramisu-Monster. Wie schön, liebe Chrissi! Da sind wir ja in guter Gesellschaft 🙂

      Eigenes Tiramisu ist einfach unschlagbar, wie ich finde und obwohl ich meine Traumkombination inzwischen schon rausgefunden habe, probiere ich doch immer gerne mal wieder etwas neues aus. Gerade diese Kombination war mal etwas ganz anders. Nicht herb und kaffee-verwöhnt, sondern schön erfrischend, fast schon spritzig-leicht.

      Und wie schön, dass es Dir hier so gut gefällt! Schaue Dich gerne um. Bei Dir gucke ich auch gleich mal vorbei 🙂
      Ganz herzliche Grüße,
      Ylva

  4. Daniela sagt:

    Haha, Tiramisu for president! 😉
    Stimmt ja schon… Tiramisu ist einfach göttlich. Wenn wir beim Italiener sind lass ich sonst bereitwillig jede Panna Cotta oder sonstwas liegen und stürze mich aufs Tiramisu – wenn es hausgemacht ist natürlich, was leider ja nicht immer der Fall ist.
    Deine Version mit der hübschen Matchahaube sieht grandios aus!
    Liebe Grüße und fühl dich gedrückt!

    1. Es ist wirklich ein ganz böses Dessert oder? Man kann einfach nicht daran vorbei gehen 😉 Ich sehe schon: Wenn wir uns das nächste Mal sehen, mach ich eine kleine (?) Portion für uns.
      Und nachdem das in der Matcha-Variante auch so gut geklappt hat, muss ich jetzt echt mal wieder etwas mehr mit dem japanischen Tee experimentieren…
      Viele Grüße und nen lieben Drücker zurück!
      Ylva

  5. Janine sagt:

    Oh wie großartig. Ich steh ja auch nicht so arg auf tiramisu, es liegt am amaretto. Meinst du man kann auch hier den sake weglassen?
    Lecker wird das doch bestimmt trotzdem…
    Liebe Grüße
    Janine

    1. Liebe Janine,
      ich muss gestehen auch überhaupt kein Amaretto-Fan zu sein. Mir ist der viel zu süß, „marzipanig“… daher nehme ich normalerweise auch immer den Whisky (neulich hab ich auch mal einen Rum genommen – auch sehr fein).
      Wenn man den Alkohol aber ganz weglassen mag geht das natürlich auch!
      Den fehlenden Sake kannst Du mit mehr Limettensaft oder einfach mehr Tee (also mehr Matcha und einfach Wasser statt Sake) kompensieren oder auch durch Zitronensaft oder gar Apfelsaft ersetzen. Das schmeckt sicher auch fein!
      Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren!
      Ylva

  6. Tammy sagt:

    Herrlich und nein, das zählt nicht zu den zwei Malen, denn das ist so gesund, das zählt eher als ehm „Gesundbleiberle“!

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