Nudeln mit Venusmuscheln

Pasta alle vongole – Nudeln mit Venusmuschlen

Manchmal braucht es einfach etwas Mut: Sich einfach trauen, kochen, Augen zu, Mund auf, Essen rein… und man kann anfangen zu schwärmen.

Bis vor ein paar Monaten habe ich noch nie Muscheln gegessen. Ehrlich wahr! Die erste Kostprobe hatte ich während unserem Toskana-Urlaub – genauer gesagt am letzten Abend, als wir essen waren und unser Freund, der neben mir saß, mich von seinem Meeresfrüchteteller probieren lies. Ich fand es unglaublich lecker – viel schmackhafter, als ich es mir bis dahin vorgestellt hatte. Dennoch traute ich es mir nicht so recht zu einmal selbst mit Muscheln zu kochen.

Bis ich am Sonntag auf Dirk Staudenmaiers Blog Cucina e Passione sein Rezept für Nudeln mit Venusmuscheln gesehen habe! Das hat mich nämlich so sehr angelacht, dass es mich auf einmal gepackt hat und ich somit den Wochenanfang neben Arbeit und Co. damit verbracht habe einen hiesigen Händler zu finden, der Venusmuscheln verkauft.

Nachdem meine Suche ziemlich erfolglos war, dachte ich gestern Abend ich müsse bis nach Stuttgart fahren um der Markthalle einen Besuch abzustatten. Doch dann kam der rettende Anruf einer Freundin: „Du, der Gentile in Schönaich hat Venusmuscheln. Soll ich Dir welche mitbringen?“. Ich also sofort zugesagt, Muscheln abgeholt und heute war es soweit: Die Muscheln kamen in den Topf!

Somit kann ich nun stolz behaupten zum ersten Mal mit Muscheln gekocht zu haben. Und nicht nur das. Es war superlecker und ich werde es wieder tun!

Ich habe mich ziemlich genau an das Original-Rezept von Dirk gehalten, nur habe ich die Nudeln aus Zeitgründen nicht selber gemacht. Stattdessen habe ich Sepia-Fettuccine – ebenfalls aus dem italienischen Supermarkt Gentile – genommen.

Statt in Noilly Prat habe ich die Muscheln in Grappa gegart und da ich Petersilie nicht sonderlich mag, habe ich diese einfach weggelassen. Obwohl ein Bekannter von mir gerne sagt, dass man niemals, aber auch wirklich niemals zu viel Grappa haben kann, habe ich mich hierbei doch etwas zurück gehalten – immerhin war es erst Mittag und der Tag noch jung.

Das Gericht war einfach nur fein. Die Nudeln waren toll, die Muscheln super lecker und in der Kombination mit der Sauce war das gesamte Essen ein wahrer Traum. Und zudem wirklich unkompliziert zuzubereiten.

So geht’s:
Zutaten für 2 Personen:

  • 250 g Spaghetti oder dünne Bandnnudeln, wer mag und Zeit hat, kann sie sich vorher selbst machen
  • 500 g Venusmuscheln – bereits geöffnete oder beschädigte Muscheln aussortiert
  • ein guter Schuss Olivenöl
  • ein guter Schuss Grappa, Vermout, Noilly Prat, Weißwein oder was Euch schmeckt und gerade im Haus ist (ich würde mal wagen zu behaupten, dass auch gute Brühe super funktioniert, wenn man wirklich gar keinen Alkohol nehmen mag)
  • 2-4 Knoblauchzehen, geschalt und gewürfelt (Menge kann variieren je nach Größe der Zehen und wie sehr man Knoblauch mag – ein wenig sollte schon rein)
  • ein paar gut zerstoßene oder im Mörser gemahlene Pfefferkörner
  • eventuell etwas Salz
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1-2 getrocknete Chilischoten

Ich hatte Venusmuscheln, die schon vorgegart waren, da musste ich nicht mehr groß aussortieren. Salzwasser bzw. Sand war auch nicht mehr enthalten, somit musste ich die Muscheln samt Sud zwar nach dem Garen nicht filtern, aber dafür musste ich ein wenig nachsalzen. Normalerweise braucht man das nicht.

Zubereitung:  

Öl, Zitronensaft, Alkohol, Knoblauch, Pfeffer und Lorbeer in einen Topf geben, erhitzen und sobald alles anfängt leise vor sich hinzuköcheln die Muscheln hinein geben. Den Deckel auflegen und die Muscheln für ca. 5-10 Minuten garen. Dabei ein paar Mal umrühren.

Nebenbei das Salzwasser für die Nudeln aufsetzen und diese al dente garen.

Haben sich alle Muscheln schön geöffnet, kann man mit einem Löffel oder einem Messer vorsichtig das Muschelfleisch von den Schalen lösen. Verwendet Ihr – im Gegensatz zu mir heute – rohe Muscheln, könnt Ihr diese nach dem Auslösen in einer kleinen Schüssel sammeln. Den Kochsud durch ein feines Sieb filtern, damit eventueller Sand das Essen nicht zu einer leidvoll-knirschigen Sache macht.

Habt Ihr vorgegarte Muscheln, könnt Ihr das Muschelfleisch einfach im Topf lassen, nur solltet Ihr vielleicht mit 1 Prise Salz etwas nachwürzen.

Die fertig gegarten Nudeln abgießen und zusammen mit dem Muschelsud, sowie den Muscheln selbst, gründlich vermischen. Etwas zerbröselte oder gehackte Chilischote unterrühren, sowie – wer es mag – etwas gehackte Petersilie. Da es hübsch aussieht, kann man auch ein paar Muschelschalen untermengen.

Schnell servieren, solange es noch warm ist, reinhauen und sich darüber freuen wie lecker so ein einfaches Essen sein kann.

Einen schönen Tag Euch allen und einen guten Appetit!
Ylva

4 Gedanken zu „Pasta alle vongole – Nudeln mit Venusmuschlen“

    1. Huhu,
      lieben Dank für das Lob – es war auch super lecker. Und für den Aufwand dahinter einfach ein Traum. Probier’s gerne mal aus; es ist fantastisch! (Und das sage selbst ich, die bis vor 2 Monaten niemals daran gedacht hätte Muscheln zu essen 😉 )
      Einen schönen Abend Dir!
      Die Ylva

  1. ich habe – ehrlich gesagt auch noch keine muscheln gegessen, weil ich dazu zu viele horrorgeschichten gehört habe, was man sich damit einfachen kann. aber es sieht sehr köstlich aus, muss ich schon sagen =)

    1. Einfach mal ausprobieren. Es lohnt sich allerdings die Muscheln von zuverlässigen Quellen zu holen und auch wirklich frisch zu essen!

      Wenn Du Dich doch mal rantrauen magst, schau doch einfach mal auf Märkten in Deiner Nähe, ob dort Fischhändler mit qualitativ guter Ware zu finden sind. Bei uns auf dem Markt haben wir immer einen griechischen Händler, bei dem sich immer ein Kauf lohnt. Oft kann man die Muscheln auch bestellen, wenn es in der Auslage keine gibt.

      Oder Du schaust Dich im nächsten Urlaub am Meer mal um ob es dort Restaurants mit Muschelgerichten gibt. So super frisch schmecken sie natürlich am allerfeinsten und man kann gucken, ob Muschelgerichte einem überhaupt liegen!

      Es hat sich auf jeden Fall gelohnt das mal zu kochen. Ich kann es nur weiterempfehlen! 🙂

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