der Klang von Zuckerwatte

Unglaublich lecker: Lahmacun

Oft wird Lahmacun auch liebevoll „türkische Pizza“ genannt. Klar, wenn man darüber nachdenkt, denn das Prinzip ist das das Gleiche: Hefeteig, ausgerollt, belegt und dann in den Ofen geschoben. Am besten warm zu genießen und wirklich super lecker.

Dennoch: Es fehlt der Käse und trotz Saucenaufstrich auf Tomatenbasis ist das – meiner Meinung – nach tollste daran das Hackfleisch samt genialer Würze. Zusätzlich wird der Teig hier so super dünn ausgerollt und dann auch so knapp mit Sauce bestrichen, dass Lahmacun gar nicht anders kann als zum Knusprigsten aller Knuspergenüsse zu werden.

Als ich vor einigen Tagen auf dem genialen Food-Blog „anonyme Köche“ von Claudio auf ein Rezept zu diesem herrlichen Gericht gestoßen bin, wusste ich: Das gibt es bei uns. Aber ganz dringend und ganz bald!

Ein paar Tage hat es dann doch gedauert, doch gestern war es endlich so weit: In der Küche samt umliegenden Zimmern verbreitete sich ein herrlicher Duft und zwei Leute standen wie hypnotisiert vor dem Backofen und starrten durch die Tür als wäre es Kino vom Feinsten. Die Bäuche knurrten zudem unter mächtigem Protest, was dazu führte dass – als das herrliche Schlemmer-Mahl endlich aus dem Ofen kam – wir uns wie verrückt darauf stürzten und ich noch nicht einmal dazu kam ein gutes Bild davon zu machen. Tja, so kann es gehen. Also gab es heute die Wiederholung. Wir hatten von gestern auch praktischerweise noch genau die richtige Menge an Sauce über; also musste heute nur etwas Teig geknetet werden um diesen dann für eine Weile in Ruhe zu lassen. Das Ergebnis war wieder genau so lecker, wie bereits gestern – wenn nicht sogar fast noch ein „Itzelchen“ besser, da die Sauce mehr Zeit hatte durchzuziehen.

Ich habe Claudios Rezept etwas abgewandelt: etwas mehr Hefe im Teig und wahrscheinlich schmeckte meine Sauce auch ein wenig anders. Und da ich ihn zu Hackfleisch abgöttisch liebe, musste bei mir etwas Kreuzkümmel in die Pampe rein. Zudem fehlte bei meiner Version mal wieder die Petersilie, da ich diese schon seit meiner Kindheit nicht sonderlich mag. Dennoch ein wahrer Genuss und nun – sozusagen noch heiß, knusprig und frisch aus dem Ofen – das Rezept für „Lahmacun à la Ylva“.

Zutaten für 4 Personen:

Für den Teig:

  • 400 g Weizenmehl
  • 1/2 Frischhefe (ca. 20 g)
  • warmes Wasser (ca. 1/4 l)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker

Für den Belag:

  • 1 Spitzpaprika, ersatzweise 1 „normale“, rote Paprika, Kerne entfernt und in winzige Würfel gehackt
  • 1 Zwiebel, geschält und gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt
  • 200 g Rinder-, Kalbs- oder Lammhack
  • 500 g Passierte Tomaten
  • Salz und Pfeffer
  • etwas Paprikapulver
  • wer mag etwas Kreuzkümmel
  • wer mag etwas gehackte Petersilie
  • wer mag Chili
  • wer mag Zitronenschnitze

Zubereitung:

Aus Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Zucker einen Hefeteig kneten.

Wir machen das immer so:
Die Hefe ins Wasser bröckeln und darin auflösen. Mit dem Mehl einen „Berg“ auf einer sauberen Arbeitsfläche formen und von der Mitte aus, mit kreisenden Handbewegungen, einen großen Krater in den Mehrberg formen. Die Wasser-Hefemischung zusammen mit dem Zucker in diesen Krater füllen und nach und nach das Mehl in das Wasser rühren, Salz hinzu geben, dann kneten bis eine schöne, weiche Teigkugel entsteht.

Den Teig mit etwas Mehl bestäuben, mit einem sauberen, trockenen Küchentuch abdecken und für 1-3 Stunden ruhen lassen. Anschließend den Teig erneut kräftig durchkneten und in 4 gleich große, etwa faustgroße Kugeln formen. Diese ebenfalls mit Mehl bestäuben, mit einem Tuch abdecken und für eine weitere Stunde ruhen lassen.

Derweil die Sauce anrühren: Etwas Öl in eine Pfanne geben, diese erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Paprika hinein geben und für ein paar Minuten glasig dünsten. Gemüse aus der Pfanne nehmen, Hack hinein füllen und gut anbraten. Das Gemüse wieder zurück in die Pfanne geben und die Tomaten einfüllen. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und – wer mag – Kreuzkümmel würzen. Auf niedrigster Stufe für knapp 1 Stunde ziehen lassen.

Den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Wer einen Pizzastein hat, schiebt ihn in den Ofen und heizt ihm schon einmal ordentlich ein.

Die Teigkugeln sehr, sehr dünn ausrollen. Jede einzeln mit der bemehlten Seite auf den heißen Pizzastein oder das Backblech legen und rasch mit ca. 1/4 der Hacksauce bestreichen. Je dünner dies gelingt, desto besser. Wer mag und hat streut noch etwas Petersilie drüber. Hat man einen Pizzastein und ist dieser bereits heiß braucht das Backen knappe 10 Minuten, ansonsten auch mal etwas länger, aber nicht viel.

Heiß genießen und eventuell Chili und Zitronenschnitze zum Würzen bereit stellen.

Da man nur 1 Lahmacun auf einmal backen kann, haben wir uns gestern und heute das frisch aus dem Ofen ergatterte Stück gerecht geteilt und sofort das nächste Stück in den Ofen geschoben. So konnten wir beide gleichzeitig reinhauen und genießen.

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9 Kommentare zu “Unglaublich lecker: Lahmacun

  1. Uschi Schröder sagt:

    super…..und wieder einmal kann man sagen, dass die einfachen dinge ihren besonderen reiz haben…. hier steht und fällt die sache mit dem hefeteig. je dünner desto besser, wie oben beschrieben. 🙂

    1. Danke Dir – und Du hast vollkommen Recht: Am Leckersten schmecken letztlich doch die einfachsten Gerichte solange nur etwas Zuwendung drin steckt.

    1. Danke! Und danke Dir für das Rezept. Echt lecker – das gibt’s bei uns jetzt öfter!

      1. Claudio sagt:

        Warum wundert mich das nicht? Gemein ist nur: Das nehme ich mir auch immer vor und dann dauert es trotzdem immer viiieeel zu lange. Machs besser!

        1. Das kommt mir bekannt vor; meist hat man einfach zu viele Ideen im Kopf…

          Aber ich werd mir Mühe geben! Selbst gemachte Pizza gibt’s sowieso alle paar Wochen, warum also nicht immer wieder auch diese tolle Version.

  2. lena sagt:

    woow! das probier ich mal sehr bald =) sieht nicht soo schwer aus .. dafür aber traumhaft lecker..

    1. Jaaa, unbedingt! Es ist wirklich einfach zu machen und der Geschmack am Ende einfach fantastisch. Das gibt’s bei uns auch bald wieder – wir sind süchtig geworden 😀

  3. […] entschieden. Und das nächste Mal versuche ich unbedingt noch Claudios vorgegarte Version, von der Ylva schon so schwärmte. Dann schließt sich der Kreis. Und ihr müsst mir verzeihen, dass diesmal die […]

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