der Klang von Zuckerwatte

Urlaubsrückblick mit italienischem Leckerbissen zum Dahinschmelzen: Balsamico-Zwiebeln

Nun ist er wirklich vorbei, der Urlaub. Die Arbeit hat uns wieder im Griff und ebenso der Alltag. Geblieben sind ein frei gepusteter Kopf und massenweise schöne Erinnerungen. Ich könnte gar nicht sagen, was mir am Urlaub am besten gefallen hat. Die tolle Gesellschaft unserer lieben Freunde, das Haus, das Wetter, die Umgebung, die Ruhe inmitten der Natur, die Ausflüge, die Spieleabende, der ganze Quatsch, den wir gemacht haben, der Spaß dabei, das Essen,…

Wir haben zwar fast jeden Abend in unterschiedlicher Aufstellung gekocht, je nach dem, wer gerade Lust und eine Rezeptidee hatte. Die Küche war auch einfach ein Traum. Dennoch konnten mein Schatz und ich es nicht lassen einmal zu zweit essen zu gehen. Unsere Wahl fiel auf das Restaurant „La Conchiglia“ in der Via Roma 24 in Roccatederighi – unserem Nachbarort.

Und da gab es etwas, was meinen Schatz total begeistert hat. Er hat sich an diesem Abend zur Vorspeise einen Antipasti-Teller bestellt. Als dieser dann serviert wurde, haben zwei Augen mächtig gestrahlt: Oliven, Tomaten, Artischocken, Fleischröllchen, gefüllte Pepperoni und, ganz unscheinbar beim ersten Anblick: Zwiebeln. Ein Happen davon gefuttert und wir kamen aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Fantastisch lecker! Also hab ich mir die kleinen Dinger mal genauer angesehen: an manchen Stellen leicht gebräunt, also mussten sie wohl vor dem Einlegen leicht angebraten worden sein. Sie hatten eine dunkle Färbung und geschmeckt haben sie nach leckerem Balsamico-Essig, in dem sie höchst wahrscheinlich eingelegt worden waren.

Auf meiner Recherche nach diesen Zwiebeln fiel mir auf, dass sie wohl ziemlich bekannt und bei vielen sogar so beliebt sind, dass es regelrecht eine Art Sucht zu sein scheint: Balsamico-Zwiebeln erobern die Herzen auf der ganzen Welt wohl im Sturm und es gibt sie sogar fertig abgefüllt im Glas in Supermärkten zu kaufen. Das wusste ich auch noch nicht, bis wir sie gestern beim Einkaufen haben stehen sehen. Zudem steht sogar tatsächlich ein Rezept dazu in einem unser Italien-Kochbücher von GU.

Vielleicht gehört Ihr ja auch zu jenen Leuten, die diese herrliche Köstlichkeit noch nie probiert haben. In diesem Fall kann ich Euch nur einen Rat geben: unbedingt probieren! So schnell wie möglich! Alles stehen und liegen lassen und sich darüber erfreuen wie herrlich lecker Zwiebeln sein können!

Und das Tollste ist: Ihr müsst sie nicht unbedingt fertig eingelegt im Supermarkt oder Feinkostladen kaufen. Ihr könnt sie auch ganz einfach und ohne viel Aufwand selbst machen. Ich habe das heute einfach mal ausprobiert und bin vom Ergebnis begeistert. Einfach fein! So kann ich Euch nun das Rezept verraten, mit dem Ihr Euch glücklich kochen (und natürlich auch futtern) könnt:

Für 1 Glas (insgesamt ca. 250 ml) benötigt Ihr:

  • 250 g kleine Zwiebeln
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/8 l Balsamico-Essig
  • 1 Glas Rotwein oder ersatzweise auch Brühe
  • 1-2 EL Zucker

Noch ein paar Anmerkungen vorweg:

  • Je besser der Balsamico ist, den Ihr hierfür verwendet, umso leckerer schmecken die fertigen Zwiebeln.
  • Bekommt Ihr keine kleinen Zwiebeln könnt Ihr auch Schalotten nehmen bzw. rote oder weiße Zwiebeln verwenden, die Ihr vor dem Garen halbiert.
  • Die Wahl der Flüssigkeit, die hinzu gegeben wird, wirkt sich natürlich auch auf den Geschmack aus. Ich habe heute Wein genommen, man kann aber auch Brühe oder einfach nur Wasser zum Auffüllen nehmen. Experimentiert ruhig gerne etwas damit herum.
  • Ihr könnt auch zusätzlich noch Kräuter, wie Thymian oder Rosmarin zum Würzen nehmen.

Zubereitung:
Die Zwiebeln schälen und dabei auch das „haarige“ Wurzelende abschneiden. Ansonsten die Zwiebeln aber ganz lassen. Olivenöl und Butter in einen Topf geben und erhitzen. Sobald die Butter geschmolzen ist und klar wird, die Zwiebeln hinzu geben. Möglichst gleichmäßig rund herum bei mittlerer Temperatur vorsichtig anbraten. Da die Zwiebeln durch die Kugelform sehr umher kullern, ist das mit dem „möglichst gleichmäßigem“ Braten so eine Sache. Achtet einfach darauf, dass die Zwiebeln immer wieder mal durchgeschwenkt werden oder rührt ab und zu einmal um. Sie sollten auf keinen Fall eine schwarze Stelle bekommen, sondern nur eine leicht golden-braune Färbung annehmen

Nach ca. 10 Minuten die Zwiebeln aus dem Topf fischen und auf einem Küchenkrepp etwas abtropfen lassen. Das Bratfett im Topf mit dem Balsamico ablöschen, Zucker hinzu geben und den Wein eingießen. Die Temperatur erhöhen, den Sud aufkochen und unter Rühren ein paar Minuten lang köcheln lassen, bis die Flüssigkeit eindickt und leicht sirupartig wird. Die Zwiebeln noch einmal kurz in den Topf geben und im Essig schwenken.

Alles in ein sterilisiertes Glas füllen, der Sud sollte die Zwiebeln möglichst komplett bedecken, und das Glas fest verschließen. Die Zwiebeln halten sich im verschlossenen Glas mehrere Monate; so kann man auch gerne eine größere Menge zubereiten und im Keller lagern. Auch als Geschenk geben sie viel her.

Die Zwiebeln kann man kalt auf einem Vorspeisen-Teller servieren. Oder ein paar erwärmen und zu Fleisch servieren. Oder zur Käseplatte reichen. Oder als Kick auf Rucola-Salat anrichten… Oder einfach immer mal wieder, ganz heimlich, still und leise, ein Zwiebelchen aus dem Glas fischen, vernaschen und sich beim Geschmack vor lauter Glückseligkeit ein Loch in die Mütze freuen.

Einen wunderschönen und leckeren Tag wünsch ich Euch!

Eure Ylva

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2 Kommentare zu “Urlaubsrückblick mit italienischem Leckerbissen zum Dahinschmelzen: Balsamico-Zwiebeln

  1. Dirk Brinker sagt:

    ja, das ist sicher lecker. Selbst ausprobiert habe ich die französische Variante, dabei schneidet man Zwiebeln in ganz feine Scheiben, dann entweder in vorsichtig Butter oder in Olivenöl garen, Zucker und Essig kommen auch dran, abschmecken lässt sich das gut mit Ingwer oder Thymian oder Koriander.

    1. Ja, die Zwiebeln sind total lecker. Die französische Variante klingt allerdings auch toll! Die müssen wir mal ausprobieren.

      Wir hatten im Restaurant in Italien zudem auch eine total leckere Zwiebel-Rosinen Sauce zu gegrillten Lammkoteletts. Ich denke mal, die Zwiebeln waren ähnlich gemacht: halbiert, dann in dicke Scheiben geschnitten, gedünstet, mit Balsamico-Essig (vielleicht auch zusätzlich mit Wein) abgelöscht, Rosinen untergemischt und das dann auf die Lammkoteletts verteilt. Obwohl ich sonst keine Rosinen mag: total lecker!

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