Knusper, knusper Knäuschen!
Das, was ich Euch jetzt verrate… das darf ich eigentlich gar nicht. Denn das ist unser absolutes Geheimrezept. Aber ich will mal nicht so sein. Immerhin: sharing is caring! 😀
Bevor es nun losgeht mit dem Rezept muss ich Euch noch ein paar wichtige Dinge erzählen:
1. Das ist ein Wochenend-Essen! Zumindest für uns. Meist Sonntags, irgendwann zwischen Mittag und Abend, werfen wir uns gegenseitig Blicke zu. „Pizza?“ „Au, ja! Pizza!!“ Inzwischen ist es fast schon die Aufgabe des „Mannes im Haus“ sich um die Zubereitung zu kümmern. Denn mein Schatz hat es einfach super raus den leckersten Pizzateig der Welt (ja, ok… Italien mal ausgenommen) zu machen und die Pizza so zu belegen, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Also, Männer, aufgepasst: Es könnte bald auch Euch treffen. 😉
2. Ganz famos wird Pizza aus dem Ofen, wenn Ihr einen Pizzastein benutzt. Der ist meist aus Schamott und man bekommt den inzwischen in fast jedem Küchenbedarfs-Geschäft. Sogar die Ofenhersteller haben das mittlerweile erkannt und viele bieten für ihre Öfen eigens Bleche mit integrierten Pizzabacksteinen an. Es lohnt sich also da mal nachzufragen. Wir haben uns vor ein paar Jahren beim Kaminbauer einen Stein geholt. Der kommt bei uns allerdings nun immer auf das Gitterrost drauf, was dadurch aber ständig belegt ist. Auch sind die Preise bei den unterschiedlichen Anbietern meist so verschieden, dass es sich ebenfalls lohnt, sich vorher mal genau umzuschauen.
So ein Steinchen lohnt sich! Glaubt mir, wenn ich Euch sage: Danach bestellt Ihr nie wieder Pizza beim Lieferservice. Ich mag die inzwischen gar nicht mehr. Viel zu viel Käse, schmeckt nicht mal annähernd so gut wie zu Hause und die Zutaten passen mir meist auch nicht. Ganz zu schweigen davon, dass man nie wirklich weiß, was genau alles drin ist. Ich vertrage Lieferpizza schon seit Jahren nicht mehr so richtig. Und dann ist der Spaß auch noch teuer. Der Pizzastein zaubert Eurer Pizza einen wunderbaren Boden und ahmt (so gut, wie es im eigenen Ofen nunmal geht) einen Steinofen nach. Einfach himmlisch!
Und so lange dauert das Zubereiten nun auch wieder nicht. Den Teig kann man gut vorbereiten und der Rest macht sich von alleine. Die längste Zeit (zumindest gefühlt) ist die Backzeit. Da steht man nämlich wie ein Erdmännchen vor der Ofentür und schaut rein. Und schnuppert die tolle Luft, die so herrlich riecht, dass der Magen immer lauter schreit, dass er doch bitte jetzt seine Pizza will!
3. Ihr könnt mit so einer gemachten Pizza herrlich angeben. Die wenigsten kennen heutzutage (leider) selbst gemachte Pizza. Wir wurden schon oft erstaunt gefragt „Wie – Ihr macht die selbst?“ Jau, machen wir und das nun schon seit über 5 Jahren. Wow,… so lange schon. Das ursprüngliche Rezept ist von meinen Eltern. Die machen nämlich schon seit Jahrzehnten ihre eigenen Pizzen und ich bin damit groß geworden, dass bei Futter-Mangel auf Partys „immer mal noch schnell“ eine eigens gemachte Pizza (oder zwei oder drei…) in den Ofen geschoben wurde. Die Gäste waren immer hin und weg und an solchen Abenden sind immer viele Bleche von der Küchenanrichte in den Ofen und schließlich ins Wohnzimmer gewandert. Die Erlebnisse mit selbst gemachten Pizzen gehören mit zu meinen schönsten Erinnerungen!
So, dann aber mal ran an die Sache! Zuerst müsst Ihr den Teig zubereiten. Dazu braucht Ihr für 1 Blech (für 2-3 Personen):
- 180-250 g Weizenmehl (je nach dem, wie dick Ihr den Teig haben wollt)
- 1/2 Päckchen Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe (frische ist aber besser)
- 1 gestrichenen TL Salz
- 1/2 TL Zucker
- 1 EL Olivenöl
- warmes Wasser (nicht kochend heiß, aber schon deutlich warm)
Die Hefe in ein paar EL des warmen Wassern anrühren und für ein paar Minuten ruhen lassen. Das Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche oder in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde hinein drücken. Die Wasser-Hefe-Mischung zusammen mit dem Zucker in die Mulde gießen und langsam das Mehl unter die Flüssigkeit mischen. Hierzu könnt Ihr eine Gabel oder die Finger nehmen. Öl und Salz hinzu geben und verkneten. Weiter so viel vom warmen Wasser (langsam!) hinzu geben, bis Ihr einen schönen festen aber dennoch weichen Teig habt, der weder staubtrocken, noch feucht ist (etwa wie auf dem Foto oben).
Den Teig für ein paar Minuten gut durchkneten, in eine Schüssel geben und mit einem sauberen, trockenen Tuch abdecken. Die Schüssel an einen warmen Ort stellen und für mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Bei uns ist es in der Küche gerne etwas kühl, daher stellen wir den Teig im Winter gern neben die Heizung. Seid Ihr nun artig gewesen und habt Euch inzwischen einen Pizzastein zugelegt (na – habt Ihr? ;)), dann solltet Ihr den Ofen schon einmal vorheizen. 180 Grad bei Umluft oder 200 Grad bei Ober- und Unterhitze. Der Stein braucht nämlich seine 30 Minuten um so richtig heiß zu werden. Und das braucht er, denn nur so wird die Pizza so richtig toll knusprig!
Auch könnt Ihr in der Zwischenzeit schon einmal die Zutaten vorbereiten, mit denen Ihr die Pizza belegen wollt. Wir nehmen gerne:
- ca. 125 g Tomatensauce
- 1 Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
- ein paar Scheiben gute Salami (z.B. die Kordelsalami von Aoste in nicht allzu dünne Scheiben geschnitten)
- 1 Kugel Mozzarella (oder Büffelmozzarella)
- 1-2 Scheiben Höhlenkäse
- etwas Oregano
- etwas Thymian
Was Ihr auch nehmen könnt ist beispielsweise: Thunfisch, mehr Zwiebeln, Sardellen, Oliven, Artischocken, Speck, Schinken, Tomaten, Knoblauch, Ananas, Cocktailtomaten, Meeresfrüchte… lasst Eurer Fantasie freien Lauf.
Wenn wir noch welche haben, machen wir uns auch gerne noch ein paar Kleckse selbt gemachte Basilikum-Pesto auf die Pizza. Das schmeckt wirklich unglaublich gut!
Hat der Teig genügend geruht holt Ihr ihn aus der Schüssel und knetet ihn noch einmal ordentlich durch. Anschließend muss er ausgerollt werden. Hier kann man etwas Mehl zur Hilfe nehmen, damit der Teig nicht am Nudelholz oder der Arbeitsfläche kleben bleibt. Nach etwas Übung habt Ihr auch raus, wie groß das ausgerollte Teigstück sein soll, damit es genau auf den Stein passt! Den solltet Ihr auch mit etwas Mehl bestäuben, bevor der Teig darauf kommt, sonst kann es sein, dass dieser Euch nach dem Backen am Stein fest klebt. Habt Ihr doch noch keinen Pizzastein könnt Ihr eines Eurer normalen Backbleche nehmen. Das solltet Ihr etwas einölen, bevor Ihr den Teig hinein legt.
Habt Ihr Euren Teig auf dem Stein (oder im Blech) könnt Ihr ihn belegen: Zuerst die Sauce, dann Eure gewählten Zutaten und zuletzt den Käse (vor dem Belegen in kleine Stücke gerupft) und die Kräuter. Für ca. 15 Minuten backen, bis der Käse auf der Pizza angenehm blubbert, schön geschmolzen und wunderbar goldbraun ist und es so richtig in der Küche duftet.
Mit einem Pizzaroller die Pizza in mehrere Stücke schneiden und heiß servieren. Guten Appetit!
Hehehe, wir haben auch so eine Tradition! Eine Woche ohne Pizza, ist eine verlorene Woche 🙂
Hehe, das sehe ich auch so 😉
Hach ja, das müsste ich echt auch mal probieren. Und psst, es hat sich ein Fehlerchen eingeschlichen, denn es muss ja nicht das Mehl, sondern die Hefe mit dem Zucker im warmen Wasser aufgelöst werden, nehme ich mal an. 😀
Ups 😉 Vielen Dank, wird sofort korrigiert.
Erstmal: Lecker, danke für Deine phantastische Seite! 🙂
Aber eins versteh ich immer noch nicht: Du legst die Pizza direkt auf den Stein. Der muss mindestens 30min heiss werden… dann belegst Du die Pizza aber auch auf dem Stein… auf dem heissen?
Danke für Deine Mühe!
Hallo Andi,
lieben Dank – schön, dass es Dir hier gefällt! Verzeih mir bitte die späte Antwort, ich habe derzeit keine wirkliche Internet-Verbindung… Aber jetzt!
Ja, ich heize den Stein im Ofen vor, hole ihn dann heraus und stelle ihn dann samt dem Gitterrost auf dem er liegt auf unser Holzschneidbrett. Dann streue ich etwas Mehl darauf und lege den ausgerollten Pizzateig darauf. Diesen belege ich dann recht flott (die Zutaten bereite ich vor, während der Stein sich im Ofen aufheizt). Dann ab in den Ofen und fertig.
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche!
Ylva