Pchsenschwanzragout

Faules Ochsenschwanzragout mit Nudeln

Wenn die Tage schon um 6 Uhr zu Ende sind, weil es draußen dunkel wird, die Blätter an den Bäumen Farbe bekennen und nach und nach zu Boden segeln und morgens schon der Nebel, wie eine kalte Decke, über dem Land liegt… kommt die Zeit des inneren Schweinehunds. Ganz heimlich, still und leise schleicht er sich in unsere Leben und sorgt dafür, dass selbst aus den aktivsten von uns regelrechte Couchpotatoes werden, die sich allabendlich faul unter einer kuschelweichen Decke verkriechen und sich mit einem Glas Wein zu einem gemütlichen Essen verabreden.

Schlimm nur, wenn der Schweinehund gleich so übel zuschlägt, dass einem auch fast die Lust auf das Kochen vergeht. Da lobe ich mir die Herbstküche, in all ihrer Einfachheit. Eine schlichte Pilzpfanne. Ein Topf Nudeln mit „irgendeiner Sauce“, die man vielleicht sogar idealerweise schon vor ein paar Wochen (damals, als es noch Sommer war), aus sonnenverwöhnten und ofengerösteten Tomaten eingekocht hat und nun nur noch aufwärmen und mit reichlich Pecorino aufpeppen braucht. Oder ein Schmorgericht mit viel Rotwein und Gewürzen, bei dem der Ofen die ganze Arbeit für einen tut und das auch nach einem Tag Durchziehen noch lecker, wenn nicht sogar noch besser schmeckt, als frisch.

Idealerweise passen auch hierzu Nudeln. Zum Glück!

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Ochsenschwanzragout mit Spiralnudeln

Zutaten für 2 Portionen

  • 450 g Ochsenschwanz in Scheiben
  • Salz und Pfeffer
  • 1 EL Mehl
  • 1 TL Butterschmalz
  • 2 Möhren, geschält und in Würfeln
  • 2 Zwiebeln, geschält und in Würfeln
  • 2 Stangen vom Staudensellerie, in groben Stücken
  • 1 Sternanis
  • 2 Wacholderbeeren
  • 2 Lorbeerblätter
  • 4 Zweige Thymian
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 1/2 TL Pilzpulver (aus getrockneten, geriebenen Pilzen)
  • etwas frisch geriebene Muskatnuss
  • 400 ml Rotwein
  • 1 EL Butter
  • 50 ml Madeira
  • 250 g Band- oder Spiral-Nudeln (wir: die Spiraloni XXL von Albgold)

Den Ofen auf 100°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Ochsenschwanz-Stücke rings herum salzen und pfeffern, dann im Mehl wenden. Butterschmalz in einem kleinen, ofenfesten Topf erhitzen und das Fleisch darin rings herum anbraten (eventuell in mehreren Schüben). Das Fleisch heraus nehmen, das Gemüse und die Gewürze in den Topf geben und bei mittlerer Temperatur dünsten, bis die Zwiebeln glasig werden. Den Anis heraus fischen, dann alles mit dem Rotwein in zwei Zügen ablöschen und das Fleisch hinzu geben. Ist das Fleisch nicht vollständig bedeckt, die Sauce mit mehr Wein, Brühe oder Wasser aufgießen. Den Topfdeckel auflegen und für 6 Stunden in den Ofen schieben. Alle paar Stunden mal den Flüssigkeitsstand zu kontrollieren ist nicht falsch.

Das Fleisch aus dem Topf nehmen und die Sauce durch ein Sieb abgießen. Aufkochen, etwas einkochen lassen und/oder mit etwas Mehl abbinden. Die Butter, sowie den Madeira hinzu geben. Das Fleisch von den Knochen zupfen und in den Topf mit der Sauce geben. Ein letztes Mal kurz aufkochen und abschmecken. Die Nudeln nach Packungsanleitung al dente zubereiten, dann durch ein Sieb abgießen. Heiß und dampfend mit dem Ragout servieren.

Übrig gebliebene Sauce lässt sich übrigens hervorragend heiß in verschließbare Gläser abfüllen und für ein paar Tage im Kühlschrank aufheben. Wie war das nochmal mit den Nudeln und der Sauce, die man nur noch aufwärmen braucht? Genau!

8 Gedanken zu „Faules Ochsenschwanzragout mit Nudeln“

  1. Mein faules-Schweinehund-Essen ist ja asiatische Nudelsuppe. Mit einer herrlich aromatisch Brühe, die ich immer weiter versuche zu perfektionieren, da habe ich jetzt ja genug Zeit für, der Herbst ist ja da, der Winter kommt… die ist immer schnell zubereitet und wärmt – in diesem Fall tatsächlich – Leib und Seele, wie es sich gehört 🙂 Es steht uns also eine gar nicht so üble Jahreszeit bevor, oder?
    Verkriech Dich schön unter der Decke und hab einen schönen Abend!
    Liebe Grüße
    Julia

  2. Jep, hast Recht, es ist – endlich – wieder Zeit für Schmorgerichte. Vergangene Woche hab‘ ich mit Ossobuco angefangen – das stand aromatisch noch mit einem Bein im Spätsommer – wird demnächst verbloggt. Warum nun nicht als nächstes einen Ochsenschwanz nachschieben – gute Idee – hab‘ ich schon lange nicht mehr gekocht!
    Viele Grüße!
    Kai

    1. Hach… Ossobuco! Daran muss ich mich auch endlich mal heranwagen (hab da so ein Kindheitstrauma). Auf Dein Rezept bin ich jedenfalls riesig gespannt! Heute haben wir auch ein Stück Hirschkeule erstanden und freuen uns jetzt schon drauf, was man damit alle anstellen kann. Der Herbst ist doch einfach herrlich!
      Viele Grüße und noch einen schönen Abend!
      Ylva

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