SteakNEggs

Steak ‘n‘ Eggs für Alltagshelden

Alltagshelden. Es gibt sie wirklich. Was ein Glück! Manchmal zeigen sie ihre Unentbehrlichkeit allein schon durch die kleinen Dinge: Dadurch, dass die Spülmaschine von Zauberhand leer geräumt wurde, Dir jemand genau im richtigen Moment einen Espresso hin stellt oder auf einmal ein Paar Not-Würstchen für den Heißhunger im Kühlschrank parat liegen. Mal stehen sie Dir auch heroisch zur Seite um Dich durch Deinen eigenen Gedankenwald zu führen, in dem Du Dich schon verloren geglaubt hast. Mal meldet sich ein lieber Mensch auch einfach nur so bei Dir und zaubert Dir nach einem Tag voller Stirnrunzeln ein Lächeln ins Gesicht. Und manchmal ist ein Alltagsheld auch einfach nur da, wenn Du dringend jemanden zum Knuddeln brauchst.

Ich finde, diese Alltagshelden sollten einen Orden verliehen bekommen, zum Sir ernannt werden und das ganze Jahr über Nichtgeburtstag feiern dürfen, an dem sie sich die Bäuche mit allen möglichen Leckereien voll schlagen können. Beispielsweise mit einer Portion gutem Fleisch vom Rind von der Alb und ein paar pochierten Eier dazu. Serviert man dazu noch eine handgerührte Sauce hollandaise… dann kann es sich ja fast nur noch um Liebe handeln.

Für die starken Kerle kommt in die Sauce auch ein wenig Wasabi; das peppt die Sache herrlich auf und passt außerdem herrlich zum dazu servierten Klebereis mit hübsch auf dem Teller posierendem Furikake. Und wenn Dein Held Dich nach dem ersten Bissen anstrahlt, ist’s auch egal, dass die Sache mit der Sauce nicht auf Anhieb so recht funktioniert hat und es auch keinen Spargel mehr gibt, der dazu herrlich gepasst hätte. Denn der Abend ist eigentlich perfekt. So, wie er ist.

Liebe Alltagshelden weltweit, das ist für Euch!

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Steak ‘n‘ Eggs mit Wasabi-hollandaise und Klebereis

Zutaten für 2 Portionen

  • 1 dickes Steak vom Entrecôte, ca. 300 g
  • 2 EL Furikake
  • 100 g Klebereis

Für die Sauce hollandaise (frei nach dem Buch „Saucen“ von Peter Auer aus dem Kosmos Verlag):

  • 1 Eigelb
  • 100 g Butter
  • 1 EL gehackte Zwiebel
  • 40 ml Weißweinessig
  • 60 ml Weißwein (aus Ermangelung dessen habe ich unseren Grappa zum Kochen genommen)
  • Salz & Pfeffer
  • bis zu 1 TL Wasabiöl oder bis zu 2 TL Wasabipaste

Für die pochierten Eier:

Zubereitung

Zuerst mit den pochierten Eiern beginnen, die lassen sich nämlich schön vorbereiten: Den Essig in einen großen Topf voll Wasser geben, das Wasser zum Kochen bringen und die Eier für 10 Sekunden ins Wasser geben. Nach den 10 Sekunden die Eier heraus holen, die Temperatur so weit herunter schalten, bis das Wasser gerade so nicht mehr blubbernd kocht. Die Eier vorsichtig aufschlagen und ins Wasser hinein gleiten lassen. 3 1/2 Minuten garen lassen, dann mit einer Schaumkelle aus dem Topf fischen und in Eiswasser in einer großen Schüssel abschrecken. Die Schüssel samt Eier beiseite stellen. 

Die Butter in einem Topf bei niedriger Hitzezufuhr zum Schmelzen bringen, dann vom Herd ziehen. Den Schaum abschöpfen. Die gehackte Zwiebel mit Wein, Essig und Wasser in einem zweiten Topf aufkochen, etwa bis auf 3 EL reduzieren lassen, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Durch ein Sieb abgießen. Zusammen mit dem Eigelb in einer Schüssel über einem Wasserbad schlagen, bis die Masse dick und cremig wird. Ich war hier zu vorsichtig mit dem Wasserbad und hatte es nicht warm genug. Zu heiß darf es auch nicht werden, aber man muss schlagen, bis die Masse cremig wird.

Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und erst teelöffelweise, später esslöffelweise die geschmolzene Butter unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann je nach eigener Abhärtung mit Wasabi würzen. Die Sauce wieder auf’s lauwarme, aber ausgeschaltete, Wasserbad stellen. Den Reis nach Packungsanweisung bzw. im Reiskocher zubereiten.

Eine Pfanne heiß werden lassen, etwas Öl hinein geben und das Fleisch von beiden Seiten scharf anbraten. Dabei das Fleisch ruhig etwas in der Pfanne hin und her bewegen. Die Temperatur auf mittlere Stufe verringern und das Fleisch bis zum gewünschten Gargrad braten. Anschließend aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller kurz ruhen lassen. Derweil nochmal Wasser erhitzen und die pochierten Eier darin für 1 Minute aufwärmen.

Das Steak in Streifen schneiden, den Reis auf Teller anrichten, die fertigen Eier dazu geben, etwas Zitronensalz darüber reiben und das Steak mit der Sauce verfeinern. Am Schluss etwas Furikake drüber streuen.

8 Gedanken zu „Steak ‘n‘ Eggs für Alltagshelden“

  1. Hach, liebe Ylva, die Alltagshelden! Auf die habe ich in den letzten Wochen auch sehr sehr oft (meist unbewusst) zurück gegriffen, jedes Mal aber voller Dankbarkeit, dass sie da sind. Ein wahres Hoch auf sie, denn ohne sie wären wir wohl auch nicht die, die wir sind 🙂
    Liebe Grüße!
    Dani

    1. Ach, liebe Dani, sie sind doch einfach unentbehrlich oder? Und Du hast vollkommen recht: Was wären wir nur ohne sie?
      In diesem Sinne: Grüß Deinen Alltagshelden lieb von uns und macht Euch eine ganz wunderbare Woche 🙂
      Liebe Grüße,
      Ylva

  2. Das ist ja der Himmel auf Erden! Würde ich gern mal für meinen Alltagshelden kochen, aber der komische Kerl mag keine Eier in ihrer puren Form.. Naja, umso mehr für mich 😀

    1. Genau, liebe Tammy! Umso mehr für Dich 😉 Das Steak kannst Du ihm ja dennoch machen und zur Not bekommt er halt noch eine andere Beilage dazu, oder? Gedämpftes Sommergemüse kann ich mir zum Beispiel auch ganz herrlich zu vorstellen… hach, Mist, ich bekomm schon wieder Hunger *hihi!
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva

  3. Liebe Ylva, was für ein schöner Text, was für eine wunderbare Hymne auf Deine Alltagshelden <3 Und wie immer blicke ich ganz neidisch auf deine perfekt pochierten Eier. Meine funktionieren zwar immer besser, aber halt eben nur "immer besser" und noch nicht perfekt 🙂 Und weißt Du, was ein perfekter Helfer für die Hollondaise ist? Ein Sahnesiphon. Ich hab auch so einen kleinen und der rettet jede noch so vermurkste Buttersoße und lässt auch in sich zusammengefallenes Elend erstrahlen, Lachgas sei Dank.
    Ich wünsch Dir einen sonnig-ruhigen Sonntag!
    Liebe Grüße
    Julia

    1. Alltagshelden sind doch einfach wichtig oder, liebe Julia? Aber menno: welcher Teufel legt Dir denn beim Pochieren immer noch solche Steine in den Weg? Zur Not musst Du halt ein paar weißer Flatterfetzen wegschneiden, bevor Du sie auf die Teller setzt, das ist doch völlig legitim 😉
      Ein Sahnesiphon? Ehrlich!? Ein Hoch auf die Technik! Scheint wohl so, als hätte ich wieder eine vortreffliche Ausrede um meinem Küchenutensilien-Händler mal wieder einen Besuch abzustatten *hihi Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich das Ei im Wasserbad einfach nicht dick werden lassen wollte und zu vorsichtig mit der Temperaturzufuhr war. Ich habe die Sache dann einfach mit einem Löffel Mehl angedickt, das hat auch ganz hervorragend funktioniert.
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva

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