der Klang von Zuckerwatte

Holt Euch den Herbst in die Schüssel! Maronen-Salbei-Tagliatelle mit flambierten Pilzen – „2 Blogs – 1 Rezept“

Herbst. Wie wunderbar! Das Laub färbt die Wälder bunt und taucht in der Nachmittagssonne die Welt in goldenes Licht. Nebeldecken verschleiern regelmäßig die Felder, frühe Sonnenuntergänge ermöglichen die ersten Abende mit schummrigem Kerzenlicht und erste Raureif-Sichtungen am Morgen erinnern daran, dass Ned Stark auch für dieses Jahr wieder Recht hatte und der Winter naht.

Doch nicht so schnell. Noch ist Herbst! Und dieser lässt sich herrlich nutzen um beispielsweise in den Wald zu gehen und Pilze zu sammeln. Für mich wurde es dieses Jahr dringend Zeit selbst einmal auf Pilz“jagd“ zu gehen und da mein Papa so lieb war, mich auf einen seiner Spaziergänge mitzunehmen, kamen wir eines Nachmittags mit einem Korb voll herrlicher Pilze aus dem Wald gestapft.

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Herbsttrompeten nennen sich diese dunklen, fast schon schwarzen, kleinen Pilze, die ganz entfernt an Pfifferlinge erinnern – immerhin gehören sie auch zu den Pfifferlingsgewächsen. Innen sind sie hohl und trichterförmig, der äußerste Rand ist (ähnlich wie man es von Hüten kennt) umgeschlagen. Sie wachsen gerne in kleinen Gruppen auf kalkhaltigem Boden. Pflücken sollte man (wie bei allen anderen Pilzen auch) möglichst unberührte (also unangefressene) Exemplare und es müssen auch nicht die größten und ältesten sein. Sie lassen sich super trocknen und zu einem herrlichen Würzpulver vermahlen. Man kann sie allerdings auch wie andere getrocknete Pilze aufweichen und weiter verarbeiten. Nur roh sollte man sie nicht unbedingt verzehren.

Da der Herbst nicht nur die Zeit der Pilze, sondern auch der Maronen ist, haben die liebe Julia und ich uns etwas ausgedacht und rufen heute ein neues Projekt ins Leben! Wir haben ausgemacht, dass wir uns beide auf ein Gericht einigen, dieses unabhängig voneinander kochen und anschließend darüber auf unseren Blogs berichten werden. Somit heiße ich Euch ganz herzlich willkommen zu „2 Blogs – 1 Rezept“ zum Thema „Nudeln mit Pilzen und Maronen“. 

Zu Ehren von Julias Blog „Chestnut & Sage“ habe ich mich kurzerhand in die Küche gestellt und Maronen-Salbei-Nudeln geknetet. Dazu gab es die selbst gesammelten Herbsttrompeten, sowie köstliche Steinpilze zur Vollendung. Mjamm!

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Maronen-Salbei-Tagliatelle mit flambierten Herbsttrompeten und Steinpilzen

Zutaten für 2 Portionen

Für die Tagliatelle:

  • 125 g Hartweizenmehl (ersatzweise 50% Weizenmehl und 50 % Hartweizengrieß)
  • 75 g Maronenmehl
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 6 Salbeiblätter, fein gehackt
  • eventuell etwas Wasser
  • Mehl zum Verarbeiten

Für die flambierten Pilze:

  • 1-2 EL Butter
  • etwas Salz
  • 1 kleine Hand voll getrocknete Herbsttrompeten
  • 1 frischer Steinpilz
  • 1 kleiner Schuss Cognac
  • etwas Chili-Salz (ich habe wieder das von Falksalt genommen)
  • ein kleines Stück Parmesan

Zubereitung

Ca. 1/4 der getrockneten Pilze in einen Mörser geben und zu einem Pulver zermahlen oder fein reiben. Die übrigen Herbsttrompeten in einem kleinen Gefäß mit Wasser bedecken und zum Einweichen beiseite stellen.

Die Eier mit dem Salbei verquirlen. Beide Mehlsorten und das Salz miteinander in einer Schüssel vermischen. Eine Kuhle in die Mitte drücken und die Eimischung hinein gießen. Von der Mitte aus die Zutaten zu einem geschmeidigen und festen Nudelteig vermischen und für einige Minuten gründlich kneten. Eventuell etwas mehr Mehl oder Wasser hinzu geben, falls der Teig zu krümelig-trocken oder zu nass erscheint.

Den Teig gut eingepackt für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, dann heraus nehmen, mit der Nudelmaschine ausrollen und in die gewünschte Form bringen.

Eine Pfanne erhitzen, sowie einen Topf voll Wasser zum Kochen bringen. Während dessen die frischen Steinpilze in große Stücke schneiden und die eingeweichten Herbsttrompeten abgießen. Die Flüssigkeit auffangen.

1 großzügigen EL Butter in die Pfanne geben, schmelzen lassen und erhitzen, bis sie schäumt. Die Pilze hinzu geben und kräftig anbrutzeln. Sobald die Pilze ringsherum gebräunt sind mit ein wenig Cognac ablöschen und diesen anzünden. Dabei unbedingt auf die Kücheneinrichtung und vor allem die eigenen Hände und Haare aufpassen! Sobald die Flammen abgeklungen sind die Aufweich-Flüssigkeit der Herbsttrompeten in die Pfanne geben und das Ganze mit dem Chili-Salz, sowie einem Großteil des Pilzpulvers würzen. Einen weiteren EL Butter hinzu geben, kurz einkochen lassen und schließlich die Herdplatte auf Sparflamme herunter schalten.

Das inzwischen kochende Wasser salzen und die Tagliatelle darin bissfest garen. Die Nudeln abgießen, 1 Löffel des Kochwassers auffangen und zusammen mit den Nudeln in die Pfanne mit den Pilzen und der Pilzbutter geben. Die Pfanne schwenken um alle Zutaten gut miteinander zu vermischen. Auf Teller verteilen, mit einer Prise vom übrigen Pilzpulver, sowie etwas Chili-Salz bestreuen und ein wenig Parmesan darüber hobeln. Violà!

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Und nun bin ich riesig gespannt, was die liebe Julia sich ausgedacht hat. Habt einen wunderbaren Sonntag!
Eure Ylva

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16 Kommentare zu “Holt Euch den Herbst in die Schüssel! Maronen-Salbei-Tagliatelle mit flambierten Pilzen – „2 Blogs – 1 Rezept“

  1. Hi Ylva,
    ich habs bei Julia schon geschrieben: Eine ganz liebe Idee! Und so schön herbstlich!
    Sonnige Sonntagsgrüße aus Österreich,
    silvia

    1. Hallo liebe Silvia,

      ganz lieben Dank – es hat auch so riesig Spaß gemacht sich gemeinsam in die Küche zu stellen und zu überlegen, was gekocht werden soll. Das werden wir ganz sicher wiederholen! 🙂

      Ganz liebe Sonntagsgrüße zurück!
      Ylva

  2. Julia sagt:

    Liebe Ylva, Dein Rezept ist der Wahnsinn, und wie lieb von Dir, Maronen-Salbei-Nudeln zu machen! Die werde ich beim nächsten Nudelmachen gleich nachkochen 🙂 Und was für ein Glück Du hast, einen passionierten und erfahrenen Pilzsucher in der Familie zu haben, die Herbsttrompeten hätte ich vermutlich nie gefunden und wenn doch, sie für nicht essbar gehalten… Ich hab beim Nudelnmachen übrigens Deinen Tipp mit dem Reismehl beherzigt und das funktioniert einwandfrei. Bisher klebten meine Nudelnester immer zusammen, aber mit dem Reismehl kann man alle Nudeln auf einen Haufen werfen, da klebt nix zusammen!
    Ich wünsch Dir einen ganz tollen Herbsttag und freu mich schon auf das nächste mal, wenn wir gemeinsam kochen!
    Ganz viele liebe Grüße und eine ganz feste Umarmung meine Liebe!
    Julia

    1. Ganz herzlichen Dank meine Liebe! Na klar musste da Salbei an die Nudeln – es hat auch wirklich super zusammen gepasst!

      Dass der Tipp mit dem Reismehl so gut funktioniert hat ist ja super! Ich finde auch, dass es damit einfach so viel entspannter ist die Nudeln zu machen – gut verpackt kann man sie so auch ganz relaxed schon am Vortag vorbereiten (beispielsweise Teigtaschen) und kann dann ganz entspannt die Nudeln voneinander getrennt garen. Wirklich super!

      Ich freue mich auch schon riesig auf unser nächstes gemeinsames Kochen (und wow – Dein Rezept ist ja auch wirklich der Wahnsinn! Ich könnt grad ein oder zwei Portionen davon verdrücken! 😉 )

      Ganz viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag Nachmittag!
      Deine Ylva

  3. Kitty Wu sagt:

    Eine wunderbare Idee hattet ihr da! ♥ Mein Magen knurrt mich gerade tierisch an, während ich eure tollen Fotos bestaune – das klingt unglaublich lecker!
    LG
    Sabrina

    1. Hallo liebe Sabrina,

      es hat auch so irre Spaß gemacht zusammen zu kochen und dann dem gegenseitigen Beitrag entgegenzufiebern 😉 Ich bekomme bei Julias Rezept ebenfalls schon wieder irre Hunger… ich glaub es ist heute Zeit für Nudeln. *hihihi

      Ganz liebe Grüße!
      Ylva

  4. Sabine sagt:

    Oh, klingt das gut! Ich kannte die Herbsttrompeten übrigens immer nur unter dem nicht allzu appetitlichen Namen „Totentrompeten“ – sind doch die gleichen Pilze, oder?

    1. Hallo liebe Sabine,

      ja, genau. Das sind genau die gleichen Pilze, nur unter einem (wie Du es so schön sagst) appetitlicheren Namen. Auf jeden Fall waren sie für dieses Gericht eine herrliche Ergänzung! Mjamm! 😉

      Viele liebe Grüße!
      Ylva

  5. Letzte Woche habe ich in „meinem“ Hofladen diese Herbsttrompeten entdeckt. Ich war schon interessiert…aber ich hatte noch nie davon gehört! Und das obwohl wir gerne Pilze sammeln. Du inspirierst mich – nächstes Mal nehme ich eine Portion mit und zaubere etwas feines daraus. Danke! 🙂

    1. Hi!

      Was ein wunderbarer Kommentar – vielen herzlichen Dank! Es freut mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich meine Leser dazu inspirieren kann Neues auszuprobieren. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß mit den Herbsttrompeten – sie schmecken wirklich köstlich. Magst Du vielleicht Bescheid geben, was Du Feines damit gezaubert hast? Ich bin doch immer so neugierig 😉

      Ganz liebe Grüße!
      Ylva

      1. Das werde ich auf jeden Fall tun! Am Donnerstag komme ich wieder zum Hofladen, hoffen wir, dass es dann wieder Herbsttrompeten gibt 🙂 Bis dahin eine wunderschöne Zeit, wünsche ich Dir

        1. Ui, wie super! Dann bin ich schon riesig gespannt! 😉
          Ich drücke die Daumen, dass Du fündig wirst!
          Liebe Grüße! <3

  6. Nein! Leider gab es keine Herbsttrompeten mehr 🙁 Vielleicht habe ich bald mehr Glück

    1. Och, wie schade! Aber mit Pfifferlingen beispielsweise kann man dieses Rezept auch herrlich nachkochen 😉

      Ich wünsche Dir ein schönes und erholsames Wochenende!
      Ylva

  7. […] mit Äpfeln und Maronen Schnelle Schokoladen-Kastanientorte mit Cointreausahne Maronen-Salbei-Tagliatelle mit flambierten Herbsttrompeten und Steinpilzen Geschrieben von multikulinaria (Peggy Schatz+) in PflückStück [Kommentare: 2] […]

  8. […] Das Rezept für unser Hauptgericht gibt’s hier. […]

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