der Klang von Zuckerwatte

Ich präsentiere: das leckerste schwedische Gebäck überhaupt!

Kennt Ihr das auch? Ihr seid eine Tage lang erkältet oder gar krank und könnt nach spätestens einer Woche kein Sofa, Bett, Schlafanzug oder keine warme Socken mehr sehen? Passend zum eiskalten Wetter da draußen hab ich mir eine Erkältung eingefangen und lag die letzten Tage in warme Decken eingekuschelt mal im Bett, mal auf der Couch und bin froh, dass es so langsam besser wird!

Heute hat es mich dann gepackt und ich musste unbedingt für eine Weile aufstehen und etwas im Haus machen. Irgendwann mag man die Schlafzimmerwände einfach nicht mehr sehen und der Rücken nimmt einem fast eine Woche liegen einfach übel und will zumindest etwas Bewegung.

Was liegt da also näher, da man sowieso ständig friert, etwas in der Küche zu machen, wo es mit angeschaltetem Ofen so richtig kuschelig warm werden kann als läge man noch unter den Decken. Eigentlich hatte ich vor heute ein neues Cupcake-Rezept auszuprobieren. Doch beim Zutaten abwiegen hab ich gemerkt, dass ein-zwei Zutaten fehlen und musste also genau dieses Rezept auf ein andermal verschieben. Das gibt es dann spätestens nächste Woche. Aber dann fiel mir ein, dass ich vor ein paar Monaten beim Suchen nach einem ganz anderen Rezept auf ein Rezept für Kanelbullar gestoßen bin.

Was das ist? Das ist wohl das leckerste schwedische Gebäck überhaupt (für mich sogar fast das leckerste der Welt) aus Hefeteig und mit gaaanz viel Zimt, so wie die Schweden – und auch ich – es mögen und kann als Zimtschnecke beschrieben werden. Während der Urlaube in Schweden, als ich noch klein war, war das so ziemlich mein Lieblingsessen da oben. Seither hat sich nichts daran geändert, denn Hefegebäck mit Zimt und Kardamom ist einfach göttlich lecker und die Bäcker in Schweden machen die auch echt erste klasse! Die Kanelbullar duften dann schon förmlich von 1 km Entfernung aus der Bäckerei und locken einen an. Egal, wie viel Schnupfen man hat: DAS kann man beim besten Willen nicht nicht riechen!

Also habe ich heute Vormittag gleich den Webbrowser angeschmissen, bei Chefkoch und anderen Seiten gestöbert, mir ein paar verschiedene Rezepte angeschaut und mir „mein“ Rezept so zusammen gestellt, dass ich nicht zu viele backe und die Gewürzmenge auch eher so stimmt, wie es ans Original rankommt. Viele Rezepte für schwedische Leckereien, die man hierzulande findet, geben meiner Meinung nach einfach zu geringe Mengen an Zimt bzw. Kardamom an.

Das Zubereiten braucht seine Zeit, da der Hefeteig (aus dem die Zimtschnecken sind) vor dem Backen mehrmals gehen muss. Doch zur späten Mittags- bzw. frühen Kaffeezeit war es dann soweit und die Schnecken waren im Ofen. Und Mensch: Das hat innerhalb von 3 Minuten im ganzen Haus geduftet!! Legga!!!

Und da die tollen Dinger am aller-leckersten schmecken, solange sie noch warm und frisch sind, hab ich mich gerade noch so lange zusammen gerissen um ein paar Fotos zu machen und dann eins geschnappt und ratze-putz verdrückt. Fazit vom allerersten Back-Versuch: Super lecker, wenn auch die Ladung noch nicht ganz perfekt und nicht haargenau so sind wie das Original. Trotz Mengenanpassung von Zimt und Kardamom fehlt von beidem meiner Meinung nach noch ein wenig und es fehlt ein klein wenig Süße. Das kann allerdings auch daran liegen, dass ich kaum noch Hagelzucker hatte (nur etwa 5 Krümel) und der dann natürlich auf den Kanelbullars gefehlt hat.

Dennoch einfach super lecker und tausendmal besser als die aus der Kühltruhe! Und es kommt wirklich verdammt nah dran: Super zimtig (gibt es dieses Wort… „zimtig“?), der Teig schön weich und gerade in der Mitte der Schnecke einfach sowas von köstlich… ach! Einfach fein!

Ihr wollt auch mal? Dann könnt Ihr die einfach nachmachen. Ihr braucht für etwa 1 Blech (das sind ca. 15 Stück):

Für den Teig:
75 g Butter
1/4 l Milch
25 g Frischhefe
450 g Mehl
80 g Zucker
1 Prise Salz
1 TL Kardamom

Für die Füllung:
100 g Butter
100 g Zucker
2 EL Zimt

Für obendrauf:
1 Eigelb
Hagelzucker

Und so geht’s:
Die Butter bei niedriger Temperatur in einem Topf schmelzen lassen. Die Milch dazu schütten und das Ganze gerade so weit erwärmen, dass das Gemisch handwarm ist (ca. 37 °C). Die Hefe hineinbröckeln, den Topf von Herd nehmen und 5-10 Minuten ruhen lassen.

In der Zwischenzeit den Zucker mit dem Kardamom und Salz vermischen. Die Buttermischung in eine große Rührschüssel gießen, den Zucker dazu geben und gut umrühren. Nun nach und das das Mehl dazu geben und gut mit den Knethaken des Handmixers rühren. Die Schüssel mit einem trockenen und sauberen Tuch abdecken und den Teig zum Ruhen für etwa 30-35 Minuten beiseite stellen.

Während der Teig sein erstes Nickerchen macht könnt Ihr schon mit der Zimtzucker-Füllung beginnen. Dazu die Butter mit Zucker und Zimt gut verrühren. Die Butter sollte hierzu zimmerwarm sein. Wem die Arme zu müde sind, kann auch den Handmixer zur Hilfe nehmen.

Den Teig noch einmal ordentlich mit den Händen durchkneten und auf einer sauberen Arbeitsfläche, die ganz leicht bemehlt ist, ausrollen. Dabei den Teig nicht wenden, denn sonst lässt sich später die Füllung nicht so recht auftragen. Der ausgerollte Teig sollte letztlich etwa 5 mm dick und vielleicht 20 cm tief sein, so dass Ihr ein längliches Stück Teig vor Euch liegen habt.

Und darauf verstreicht Ihr nun die Zimtzucker-Butter-Füllung. So gleichmäßig wie möglich. Und zwar so dass die Füllung nur am oberen Teig-Rand, der von Euch weg zeigt, für etwa 2 cm ausgespart wird. Der Rest wird komplett bestrichen. Den frei gelassenen Streifen mit etwas Wasser benetzen und nun von unten den Teig aufrollen, so dass Ihr am Schluss eine längliche, aufgerollte Teig-„Wurst“ habt.

Und von der schneidet Ihr nun 2-3 cm dicke Scheiben ab, die Ihr auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legt. Lasst dabei gut Abstand zwischen den Schnecken, die gehen nämlich noch ganz schön auf! Falls der Platz eng wird, nehmt lieber noch ein zweites Blech. Seid Ihr fertig legt Ihr ein Tuch über das Backblech und lasst den Teig für eine weitere halbe Stunde gehen und heizt in der Zwischenzeit den Backofen auf 250 °C Ober- und Unterhitze vor.

Das Eigelb nun verquirlen und die ungebackenen Schnecken damit bestreichen. Auf jede etwa 1 TL Hagelzucker verstreuen und ab in den Ofen mit dem Backblech. Das Ganze muss nun auf der mittleren Schiene für etwa 5-10 Minuten backen. Die Kanelbullar sind fertig, wenn die Füllung blubbert und der Teig eine leicht golden-bräunliche Färbung angenommen hat.

Am besten schmecken sie wirklich frisch aus dem Ofen (mjammm!). Lange halten sich die Schnecken nicht, da der Hefeteig sehr anfällig ist. Daher kann man die Schecken, sobald sie abgekühlt sind, im Tiefkühl einfrieren. Will man sie essen holt man sie 10 Minuten vorher aus der Kühltruhe und taut sie im (nicht vorgeheizten) Ofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze wieder auf.

Dazu sollte man vielleicht noch sagen: Sie kleinen, unscheinbaren Teilchen machen satt. 🙂 Wirklich satt! Ich habe zwei Stück als spätes Mittagessen verputzt und dachte danach „jetzt noch ein Minzblättchen und das war’s!“. Aber heute Abend werd ich garantiert wieder zugreifen. Oh, wie ich mich freu!

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Ein Kommentar zu “Ich präsentiere: das leckerste schwedische Gebäck überhaupt!

  1. Oli sagt:

    Man man, das schaut ja wieder lecker aus.

    Ich wundere mich nur wie aus etwas leckerem (und im verhältnis einfachem) wie Cupcakes auf einmal etwas noch leckereres werden kann wie Kanelbullar werden kann.

    Ach stimmt: es hatten Zutaten gefehlt 😉

    Definitiv ein Rezept welches ausprobiert wird. Ich rieche sie schon jetzt …….

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