In meinen Gedanken laufe ich eine Ebene entlang; auf einer zerbrochenen Welt. Die Erde ist hier lilafarben, der Boden karg und kleine Inseln erheben sich um mich herum. Vor mir erscheint ein Monster, aus dem Nichts heraus, und poltert mit seinen riesigen Füßen, quietscht aus den metallenen Gelenken. Ich bin winzig im Vergleich, eine zierliche, blonde Blutelfe, und doch stelle ich mich ihm entgegen. Ich erhebe meine Hände und wirke einen Feuerball, noch einen. Der Netherwind pfeift durch meine Haare, die Luft knistert vor auflodernden Flammen und meine grünen Augen glühen. Ich bin in meinem Element! Neben mir stellt sich ein befreundeter Paladin dem Monster in den Weg – gemeinsam kämpft es sich besser und es ist immer toll einen Paladin zum Freund zu haben. Das Monster geht down, wir plündern die Beute, kloppen uns im Teamspeak liebevoll um den blauen Gegenstand und gehen mit massenweise neuen Erfahrungspunkten weiter. Auf zum nächsten Abenteuer!
Ich werde wohl immer an diese Zeit in meinem Leben zurück denken, in der ich mich fast tagtäglich mit eigentlich fremden Menschen online getroffen habe um in Azeroth so richtig ordentlich auf den Putz zu hauen. Karazhan, Schwarzer Tempel, Naxxramas… immer mal wieder träume ich selbst nach all den Jahren noch davon. Und verdammt! Was war es eigentlich eine schöne Zeit, in der ich für andere (selbst online) Brot gezaubert, mich in Monstergruppen rein geblinzelt und gemeinsam so richtig böse Monster erlegt habe. Und wer sagt mir denn, dass wirklich alles nur gespielt war? Mitgefiebert habe ich, miterlebt, gelacht, geflucht, gejubelt, Unfug getrieben, neue Leute kennen gelernt und sogar Freundschaften geschlossen. Vielleicht schaue ich ja irgendwann mal wieder rein in diese Welt? Einfach um zu schauen, wer noch dort ist und um die eine oder andere alte Instanz zu rocken.
Und dann werde ich Gerichte wie dieses hier benötigen: Aus geringsten Zutaten gekocht – fast schon ein Reste-Essen – und so einfach, so schnell, zubereitet. Zudem ist es praktischerweise mit Stäbchen zu essen, so dass man noch eine Hand frei hat um Zauber zu wirken. Mehr als drei Tasten (so heißt es doch immer) braucht man als Magier ja ohnehin nicht und beim ersten Versuch wipen wir sowieso…
„Nix-mehr-im-Haus-keine-Zeit-muss-zum-Raid“-10-Minuten-Nudeln mit Speck, Frühlingszwiebeln und Gari
Zutaten für 2 Portionen
- 2 Portionen japanische Nudeln, z. B. Somen-, Soba-, Udon– oder Ramen-Nudeln*
- 50 g Speck in Würfeln
- 4-6 Frühlingszwiebeln
- 1 EL Öl
- 1 kleiner Schuss Sake oder Sherry
- 4 EL Sojasauce
- 1 EL Balsamicoessig (oder schwarzer Reisessig, wer ihn bekommen kann)
- 1 EL Mirin (ersatzweise 2 TL Zucker)
- etwas Gari
- etwas Furikake
Eine Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen und den Speck darin auslassen, bis er knusprig ist. Derweil einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, die Frühlingszwiebeln putzen, längs halbieren und in fingerlange Stücke schneiden. Den Speck aus der Pfanne fischen. Das Öl in die Pfanne geben und die Frühlingszwiebeln rings herum anbraten. Sie dürfen hierbei gerne etwas dunkler werden und fast schon karamellisieren.
Die Nudeln ins ungesalzene Wasser geben und laut Packungsanweisung garen, dann durch ein Sieb gießen und unter fließendem Wasser waschen um die überschüssige Stärke zu entfernen.
Die Frühlingszwiebeln mit dem Sake ablöschen, kurz warten, bis sich die Alkoholwolke verzogen hat und die Sojasauce, den Essig sowie den Mirin unterrühren. Kurz einköcheln lassen, bis die Sauce schön eingedickt ist, dann die Nudeln in die Pfanne geben. Kurz die Pfanne schwenken, die Nudeln auf zwei Schüsseln verteilen und mit dem knusprigen Speck garnieren. Etwas Gari und Furikake obendrauf… perfekt!
*Soll es wirklich ganz dolle schnell gehen, könnt Ihr hier auch Shirataki-Nudeln verwenden. Die braucht Ihr einfach nur aus der Packung nehmen, kurz unter fließendem Wasser waschen und könnt sie dann gleich zu den Frühlingszwiebeln in die Pfanne geben um sie einfach schnell aufzuwärmen.
Sieht super lecker aus und wunderschön fotografiert! Lieben Gruss, Jenni
Tausend Dank liebe Jenni – freut mich riesig, dass es Dir gefällt!
Liebe Grüße und ein schönes Pfingstwochenende!
Ylva
Rollenspiel! Früher habe ich in einem Online-Forum Pen & Paper gespielt und viele tolle Menschen kennen gelernt – aber seit ich studiere glänze ich eher mit Inaktivität.
Aber dafür treffen wir uns jetzt einfach so zum Spielen von Brettspielen. 😀 Das ist auch toll (und man kann sich gegenseitig mit tollem Essen bekochen).
Rollenspiele sind doch einfach toll, nicht wahr, liebe Christine? Ich habe vor ein paar Monaten endlich eine Gruppe gefunden, mit der ich mich nun alle paar Wochen treffe… einfach toll! Und Brettspiel-Abende sind auch immer etwas feines 😀
Ganz liebe Grüße – schöne Pfingsten wünsche ich Dir!
Ylva
Burning Crusade habe ich verpasst, aber Lichking bis Pandaria war ich dabei und hatte unglaublich viel Spass (wenn auch als Gnom mit pinken Haaren).
Das sieht unglaublich lecker aus, selbst als Vegetarier liebe ich ja den Geruch von Speck.
Und jetzt geh ich zum tausendsten Mal Barlow hoeren.
Mhh, das Rezept klingt so lecker! Allerdings muss ich einfach mal einen Asia Grundeinkauf machen! Das wäre doch auch einen wunderbaren Blogpost von Dir wert 😉
als asia-essen fan habe ich fast alle dieser sachen zuhause 🙂 hört sich auf jeden fall einfach, schnell und lecker an, genau das was ich liebe! danke für die anregung mit dem schönen foto <3
Oh ja, Raeuchertofo ist eine richtig gute Idee! Ich muss endlich mal im Asialaden einkaufen, ich trau mich ja nie so richtig.
Barlow ist grossartig, bei ihm kann ich sogar Ewigkeiten damit verbringen, ihm beim questen zuzugucken.
Oh ja, Barlow beim Questen ist auch einfach nur toll! 😀
Und wegen dem Einkaufen: Nur zu! Ich habe gestern auch mit einer Blog-Reihe über den japanischen Vorratsschrank begonnen, vielleicht hilft Dir das ja beim Einkauf? Räucher-Tofu bekommst Du übrigens auch recht guten in hiesigen Bio-Läden. 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche,
Ylva
Ich will das machen! Seit das Suppenrezept vorletzte Woche so genial gelungen ist, vertraue ich dir quasi blind 🙂 Ich frag mich ob es auch ohne Speck schmeckt, ich werde es testen und vielleicht Kürbiswürfel statt dessen anbraten (mache ich auch manchmal bei „Carbonara“).
Liebe Grüße
Franziska
Ach, liebe Franziska, da bin ich ja ganz gerührt! Vielen Dank! 🙂
Natürlich funktioniert das Rezept ohne Speck, der macht halt noch so eine knusprige Note mit rein. Du kannst als Ersatz ganz gut Räuchertofu in kleine Würfel schneiden und die anbraten und vielleicht funktioniert es ja auch (ganz böse und eigentlich gar nicht japanisch) mit gerösteten Brotwürfeln? Ansonsten einfach mal weg lassen oder tatsächlich mit Kürbiswürfeln, das ist ja mal eine tolle Idee!
Ganz herzliche Grüße, gib gern Bescheid, für was Du Dich entschieden hast.
Ylva
Oh DEN Post würde ich auch verschlingen! Danke schonmal, dass du dir die Mühe machst.
Natürlich mache ich Euch gerne so eine Liste, liebe Franziska – tausend Dank für die Anregung! 🙂
Hab einen guten Start in die Woche,
Ylva
danke, liebe ylva <3 vielleicht gefällt dir unser blog ja auch <3
lg lilo und mira