der Klang von Zuckerwatte

The March Hare – denn »ain’t no Grill-Party without a Burger-Party«!

Stell Dir vor an einem wunderschönen Abend im Frühling sitzt Du glücklich auf dem Balkon. Die Socken liegen nutzlos in der Ecke und Du kannst die nackten Füße in die Nachtluft halten während Du genussvoll die ersten Frühlingsaromen in der Luft einatmest. Irgendwo auf dem Dach nebenan gurrt eine Taube und wie herrlich ist es, dass es abends einfach nicht mehr so kalt ist. Neben Dir steht ein Gläschen leckerer Rotwein und Du lauschst Deinem neu entdeckten Lieblingsprogramm – in meinem Fall dem Küchen-Funk. Und haste nich geseh’n sprechen die auf einmal über Burger… Was für eine Frechheit! Dabei ging’s Dir gerade noch so gut!

Ja, ok. Ich glaube im Küchen-Funk gab es bisher noch keine einzige Folge ohne (zumindest eine Anspielung auf) Burger, also sollte das nicht allzu sehr überraschen. Aber wenn Du eigentlich gerade eben erst gegessen hast und auf einmal Philosophien über den perfekten Patty ausgetauscht werden oder heiße Diskussionen darüber entbrennen, welches Bun-Rezept nun der absolute Knüller ist und was überhaupt den perfekten Burger Bun ausmacht,… dann kannst Du einfach nichts anderes mehr tun als sabbernd in der Ecke zu sitzen, einen wehleidigen Schluchzer von Dir zu geben und vor Dich hinzuschmachten. Auf einmal träumst Du vom Grillen in der Nachmittagssonne und davon wie toll es wäre den Fleischwolf in der Küche anzuschmeißen. Du willst auf einmal nichts lieber als ein sonniges Wochenende herbei zu zaubern und Burger zu machen. Am liebsten auf dem Grill. Und auf einmal siehst Du förmlich die Massen an Leuten, die Du bekochen möchtest, wie sie alle Deine Burger essen. Mit einem seligen Lächeln im Gesicht… hach!

Wie passend war es also, dass ich am Montag Geburtstag hatte und das Wetter so herrlich mitmachte. Spontan war die Familie eingeladen, denn die Burger ließen mich nun wirklich nicht mehr los und wollten unbedingt gemacht werden. Wunderbar war auch die Unterstützung auf Twitter – nach einem Hilferuf an die Burger-Meister kamen sofortige Tipp zu Buns und Patties reingeflogen! Herzlichen Dank hierbei an Alex, Steffen und Martin. Schließlich entschied ich mich für die Buns nach einem Rezept von Alex, der es wiederum dem Rezept von Uwe angepasst hatte. Bei den Patties habe ich mich grob von dem absolut genialen Heston Blumenthal inspirieren lassen – auch hier lieferte Alex wieder den „muss ich echt unbedingt nachmachen“ Funken. Und dass zu dieser Jahreszeit unbedingt Bärlauch mit auf den Burger musste, war eh klar. Da kam mir also die Idee von Uwe wie gerufen.

Also stellt es Euch mal vor: zart-fluffiger Burger Bun, kurz auf der Schnittkante im Grill geröstet, cremig-frische Bärlauch-Mayonnaise, saftiger und im Mund quasi zerfallender Rinder-Patty, salziger und schmelzender Cheddar-Käse, süße (weil karamellisierte) und zugleich aromatische (weil flambierte) Zwiebel-Ringe, etwas knallgrüner Bärlauch obendrauf und fertig ist der perfekte Frühlings-Burger. Reinbeißen, seufzen, glücklich sein.

Und welcher Gast danach noch nicht satt ist, bekommt diesen supergeilen, schokoladig-klebrigen Kuchen, bis er platzt!

The March Hare

Zutaten für 8 Burger:

Für die Brioche Buns:

  • 75 ml Milch
  • 150 ml Wasser
  • 1/2 Frischhefe
  • 2 EL Zucker
  • 220 g Weizenmehl 1050
  • 240 g Weizenmehl 405
  • 2 TL Salz
  • 2 Eier + 1 weiteres zum Bestreichen
  • 60 g zimmerwarme Butter
  • Sesam
  • weiteres Mehl

Für die Rinder-Patties:

  • 1,3 kg Siedfleisch vom Rind in guter Qualität (wir haben ein Stück gut durchwachsene Querrippe genommen)
  • 13 g Salz

Zudem: 

  • 100 g Mayonnaise
  • 1 Bund Bärlauch
  • 2 weiße Zwiebeln
  • 1 TL Butter
  • 1 EL Öl
  • 1 kleiner Schuss Cognac
  • 8 Scheiben Cheddar

Zubereitung

Patties:

Ein Drittel vom Fleisch für die Patties in ca. 2-3 cm große Würfel schneiden. Gründlich mit dem Salz vermischen und abgedeckt für 6 Stunden in den Kühlschrank stellen. Nach den sechs Stunden den Rest vom Fleisch ebenfalls in grobe Stücke schneiden und durch die grobe Scheibe eines Fleischwolfs drehen. Das gesalzene Fleisch aus dem Kühlschrank holen, mit dem eben gedrehten Hackfleisch vermischen und erneut durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes drehen. So wie es aus dem Wolf kommt zu 8 möglichst gleich großen Patties formen. Bei Seite stellen. 

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Buns:

Während das Fleisch für die Patties gesalzen aber noch ungewolft im Kühlschrank steht mit den Buns beginnen: Milch, Wasser und Zucker in einen Topf geben und erwärmen, bis das Gemisch handwarm ist. Die Hefe hinein bröseln und verrühren, bis sich Hefe und Zucker aufgelöst haben. Den Herd ausschalten. Das Gemisch für ca. eine halbe Stunde stehen lassen. Die übrigen Zutaten in eine Schüssel geben, mit dem Gemisch übergießen und mit der Küchenmaschine für mindestens 5 Minuten zu einem glatten, klebrigen Teig verkneten. Großzügig Mehl auf eine Arbeitsfläche verteilen und den Teig nun mit den Händen so lange weiter kneten und dabei immer wieder die Arbeitsfläche mit Mehl einstäuben, bis der Teig gerade so nicht mehr klebt. Den Teig wieder in die Schüssel geben, abdecken und für 2 Stunden ruhen lassen. 

8 gleich große Teiglinge abstechen (ich habe hierzu eine Waage zur Hilfe genommen) und zu Kugeln rundschleifen. Diese eine weitere halbe Stunde ruhen lassen, unsere durften diese Zeit unter dem Bäckerleinen verbringen. Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Buns vorsichtig auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Das übrige Ei verquirlen, die Buns damit einpinseln und am Schluss noch etwas Sesam darüber streuen. Für etwa 15 Minuten backen. 

Zwiebelringe:

Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Einen Topf auf dem Herd erwärmen, Butter und Öl hinein geben und die Zwiebelringe bei niedriger Hitze für ca. 20 Minuten sanft karamellisieren lassen. Sobald sie schön cremig sind und herrlich duften mit etwas Cognac ablöschen und mit einem langen Streichholz anzünden. Vorsicht mit der Dunstabzugshaube! Lieber den Topf kurz vom Herd ziehen. Warten, bis die Flammen versiegen, dabei den Topf immer wieder etwas schwenken. Den Herd ausschalten. 

Bärlauch und Bärlauch-Mayonnaise:

Pro Burger 1-2 Blätter Bärlauch beiseite legen. Den Rest grob hacken und unter die Mayonnaise rühren. 

Burger basteln:

Die Patties vor dem Grillen Zimmertemperatur annehmen lassen. Den Grill anheizen und die Patties bei direkter Hitze von der einen Seite ca. 3-4 Minuten lang grillen, dann wenden und weitere 1-2 Minuten grillen. Am besten mit geschlossenem Grill-Deckel. Die Buns mittig durchschneiden und ebenfalls nochmal ganz kurz auf den Grill legen; gerade so lange, dass die Schnittkante schön knusprig und leicht goldenbraun geröstet wird.

Auf die Unterseite jedes Buns einen Löffel der Bärlauch-Mayonnaise verteilen, den Patty darauf geben. Je eine Scheibe Cheddar auflegen, drauf einen Löffel der Zwiebeln verteilen und am Schluss noch 1-2 Blätter frischen Bärlauch darüber legen. 

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25 Kommentare zu “The March Hare – denn »ain’t no Grill-Party without a Burger-Party«!

  1. Unfassbar genial, dieses Bild von den Patties auf dem Grill! Happy Birthday nochmal nachträglich 😉

    1. Hach, Alex… das geht mir jetzt runter wie Öl! Lieben Dank!
      Und Danke für die Glückwünsche! 🙂

  2. Anne sagt:

    Na super, jetzt hast Du mich angesteckt. 😉 Bin gerade über den tollen Blognamen auf dich aufmerksam geworden. Nachdem ich auch gerade erst vorgestern Bärlauchpesto das erste Mal selbst gemacht hab, kommst Du nun mit so leckeren Burgern mit Bärlauch um die Ecke…Das muss ich wohl ganz bald selbst so austesten! 🙂

    1. Schön, dass Du hier her gefunden hast, liebe Anne! Bärlauch passt tatsächlich ganz hervorragend auch auf Burger, bestimmt auch als Sauce in Form von Pesto – einfach mal ausprobieren! 😉
      Ein schönes Wochenende wünsch ich Dir!
      Ylva

  3. Jens sagt:

    Scheiße,
    hab hier jetzt ne kleine Pfütze auf den Tisch gesabbert.

    1. Schnell wegwischen – hat keiner geseh’n 😉
      Liebe Grüße!

  4. burger, burger, ich kann an nichts anderes mehr denken. so lecker sieht das aus!

    1. Danke, meine Liebe! So ging es mir auch neulich. Dagegen hilft nur Burger machen 😉
      Hab ein schönes Wochenende!
      Ylva

  5. YEAH! Sehen die Jungs toll aus. Am Wochenende wird bei mir auch wieder geburgert…

    1. Herzlichen Dank, Uwe! Es geht doch nichts über einen richtig leckeren Burger. Oder zwei. Oder… 
      Viel Spaß beim Burgern wünsch ich Dir und ein schönes Wochenende!
      Ylva

  6. Muss…Burger…machen…muss…Burger…machen…
    Ach ja, und Happy Birthday nachträglich!

    1. Lieben Dank! 🙂 Und ja: genau so ging es mir letzte Woche auch. *hihi

      Einen schönen Sonntag wünsch ich Dir!
      Ylva

  7. Julia sagt:

    Sehr, sehr fein, liebe Ylva! Die Burger sehen fantastisch aus! Aber sag einmal, seh ich da auf einem Bild eine Kitchen Aid? Den Fleischwolf hab ich doch auch zu Hause! Nicht, dass der bei mir so oft zum Einsatz käme… 😉 Abgesehen von all dem: Ja! Es ist toll, dass es draußen warm ist. Von mir aus kann das jetzt gerne so bleiben, bis… sagen wir… November? Morgens vom Vogelgezwitscher geweckt werden, die Füße unbesockt in Frühlingsschuhen, die Jacke zu Hause lassen, es ist ein Traum.
    Ich hoffe, Du hast Dich richtig ordentlich feiern lassen, meine Liebe!
    Ganz viele liebe Grüße!
    Julia

    1. Herzlichen Dank meine Liebe! Und ja, das ist eine Kitchen Aid auf dem Bild – die hat uns echt schon gute Dienste geleistet 😉 Tolles Wetter bis November? Da schließe ich mich an; hach wäre das schön! Ohne Socken, ohne Mantel und dicke Schals, ohne frieren… Ein Traum!
      Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
      Ylva

  8. Gregor sagt:

    Mhhhmmm das sieht wirklich lecker aus! Da weiß ich, was ich heute zum Mittag machen werde 😉

    1. Vielen Dank, das freut mich sehr! Ich hoffe, es hat geschmeckt!?
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
      Ylva

  9. haaaaalöleeeee
    mei HOB grod dein BLOG endeckt….
    freu,,freu,,,,
    hob di glei GSCHPEICHERT;;;
    wünsch DA no an scheeeen TOG..
    bis bald de BIRGIT

    1. Herzlich Willkommen, liebe Birgit!
      Schön, dass Du hier her gefunden hast – fühl Dich wie zu Hause! 😉
      Herzliche Grüße und auch Dir noch einen herrlichen Tag,
      Ylva

  10. Sandy sagt:

    Die sehen aber klein aus, ich will bitte einen in groß! :p

    1. Die Pattys bestehen dennoch aus 200 g Hack und machen ganz schön satt. 😉
      Aber größer machen ist hier ja nicht das Problem 🙂

  11. […] 8 Burger Buns braucht Ihr (nach Ylvas wunderbarem […]

  12. […] was curious to trace back its origins from great recipes by Julia of Chestnut & Sage to Ylva of Der Klang von Zuckerwatte to Uwe of Highfoodality to Deb of smitten kitchen to New York Times online. And there it was, a […]

  13. […] noch kein fertiges Hackfleisch hat, verfährt wie hier (auf die Salzmenge achten und anpassen!) und beginnt damit am besten vor der […]

  14. […] Sauce bei niedriger Hitzezufuhr warm halten. Wer noch kein fertiges Hackfleisch hat, verfährt wie hier (auf die Salzmenge achten und anpassen!) und beginnt damit am besten vor der Sauce. Wer schon […]

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