Kartoffelbaguette

Kartoffelbaguettes oder auch „Finger weg, das ist MEINS!“

Man kann an dem Geräusch von Brot erkennen, ob es einem schmecken wird. Dazu den Brotlaib liebevoll in die Hände nehmen und sanft zudrücken… na, hört Ihr es nachgeben? Sanft knistern, so dass die Knie weich werden? Oder so herrlich krachen, dass selbst die Nachbarn es hören und man nichts anderes mehr will als einen Abend allein mit diesem Brot, einem guten Wein und einem großen Stück gealtertem Pecorino?

Auch der Duft sagt viel aus. Erst recht, wenn das Brot frisch aus dem Ofen kommt, heiß und dampfend. Diese Röstaromen… einfach wunderbar! Und dann, der erste Anschnitt. Auch für Herr Zuckerwatte und mich nach einem Jahr als Brot- und Brötchen-Selbstversorger immer noch spannend. Ist es was geworden? Gibt die Kruste nach oder bleibt sie kross? Ist es innen schön saftig? Ist die Porung sagenhaft fein oder ist das Innere von großen Blasen durchzogen, die fast noch besser schmecken als das Brot selbst?

Dieser erste Anschnitt landet jedes Mal rasch mit einem irren Gekicher im Bauch: Herr Zuckerwatte knuspert mit glänzenden Augen am Knüschen und ich nehme die erste und kleinste Scheibe des Brotes. Meist versagt nun die Beherrschung und wir können nicht mehr aufhören. Also wird das Brotmesser erneut gezückt und (je nach Brot) das gute Olivenöl aus dem Schränkchen oder die Butter aus dem Kühlschrank hervor geholt. Bis auf’s Blut wird nun um jeden einzelnen Krümel gekämpft (auch, wenn ja eigentlich wirklich genügend für jeden da ist), bis die Bäuche platzen. Und jedes Mal fragen wir uns, warum wir nur „so wenig“ gebacken haben.

Diese Brote waren wieder so ein Volltreffer: die Kartoffelbaguettes von Lutz. Die – erst recht für Baguettes – relativ kurze Zubereitungszeit machte mich vom ersten Moment an ziemlich an: 12 Stunden müssen Vorteig und Quellstück ruhen, bis man sie bereits verarbeiten kann. Dann erneute 3 Stunden Ruhepause mit etwas Zuwendung hin und wieder. Anschließend schon das Formen, die letzte Ruhephase im Bäckerleinen und zu guter Letzt das Backen. 16 Stunden und ein perfektes Ergebnis. Praktisch, wenn man mal dringend ein Baguette für den morgigen Tag braucht. Zum Vergleich: Bei den französischen Baguettes vergehen vom ersten Ansetzen bis zum Backen mal gute 70 Stunden.

Außerdem war ich neugierig auf die Auswirkung von dem hohen Kartoffelanteil im Teig. Das Ergebnis waren drei richtig saftige Baguettes, mit knuspriger und dennoch nachgiebiger, dünner Kruste, die bei sanftem Druck knisternd nachgab. Musik in unseren Ohren! Die Kartoffeln schmeckte man noch angenehm heraus und sie gaben dem Brot eine gewisse „Fluffigkeit“. Zudem sorgten sie dafür, dass das Brot auch nach einem ganzen Tag rumliegen nicht trocken wurde. Eines ist klar: am Wochenende treffen Herr Zuckerwatte und ich uns wieder in der Küche. Mit einer Flasche Olivenöl und etwas Salz. Zum Kartoffelbaguette ditschen und Bekriegen um Brotkrumen! Bis einer weint!

20140322-20140322-DSC_2380

Kartoffelbaguettes

Zutaten für 3 Baguettes

Vorteig:

  • 100 g Weizenmehl (550er)
  • 100 g Wasser
  • 1 g Frischhefe

Quellstück:

  • 400 g Weizenmehl (550er)
  • 660 g Kartoffeln (gekocht und gepellt gewogen) – ob festkochend oder mehlig ist egal

Hauptteig:

  • Vorteig & Quellstück
  • 4 g Frischhefe
  • 11 g Salz

Zubereitung

Für den Vorteig die Zutaten mit einem Löffel gut vermischen. Abgedeckt 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur (ca. 20°C) ruhen lassen, dann für 11 Stunden in den Kühlschrank (ca. 8°C) stellen.

Nebenbei auch schon das Quellstück vorbereiten: Die gekochten und gepellten Kartoffeln gründlich zerdrücken und zusammen mit dem Mehl zu einem homogenen Teigklumpen verkneten. Das geht super mit den Händen, ich habe die Küchenmaschine aber etwas Vorarbeit tun lassen. Das Quellstück abgedeckt bei Raumtemperatur für 12 Stunden ruhen lassen.

Für den Hauptteig den Vorteig aus dem Kühlschrank mit dem Quellstück und der Hefe sowie dem Salz zu einem leicht klebrigen Teig verkneten. Auch das geht gut mit der Hand, die Küchenmaschine macht das in 4 Minuten allerdings noch bequemer. Den Teig in der Schüssel wieder abdecken und für 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen, dabei jede halbe Stunde den Teig gut dehnen und zur Mitte hin ringsum falten. Nach dem 4. Faltvorgang den Teig für eine weitere Stunde abgedeckt ruhen lassen.

Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in 3 möglichst gleich große Stücke teilen. Mit jedem Teigling wie folgt verfahren: Vor sich hin legen und die Teig-Kante, die von einem weg zeigt nehmen, zu sich hin ziehen und am vorderen Rand des Teiglings fest drücken. Dabei so sanft wie möglich vorgehen, so dass möglichst wenig Luft aus dem Teig entweicht. Den Vorgang dreimal genau so wiederholen, bis man längliche Zylinder vor sich liegen hat. Diese eventuell noch sanft etwas ausrollen, so dass sie ca. 30 cm lang sind – auch hierbei wieder darauf achten, dass möglich wenig Luft dem Teig entweicht.

Die Teigstränge auf ein bemehlte Bäckerleinen setzen, dabei das Leinen zwischen den Brotstangen aufwellen, so dass es zugleich als Trennwand dient. Das ganze mit überhängendem Bäckerleinen abdecken und eine halbe Stunde so ruhen lassen.

Derweil auch den Ofen vorheizen: 250°C Ober- und Unterhitze.

Die Brotstangen vorsichtig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech schieben, mit zwei länglichen Einschnitten versehen und mit Dampf 25 Minuten backen. Nach den ersten 10 Minuten die Temperatur auf 210°C herunter drehen und kurz die Backofentür öffnen, damit der Dampf entweichen kann. Die fertigen Baguettes zum Auskalten auf ein Gitterrost legen.

Am besten mit ein wenig Olivenöl und Salz servieren oder zu einer Käseplatte genießen.

20140323-20140323-DSC_2490Und bevor ich es vergesse: dieser Beitrag geht umgehend an Zorra und Karin weiter, die den derzeitigen Bread Baking Day gemeinsam ausrichten und noch nach „dem perfekten“ Baguette-Rezept gesucht haben. Wer noch Zeit und Lust hat ebenfalls mitzumachen: Einsendeschluss ist der 1. April 2014.

BBD #66 - The Ultimate Baguette Recipe (last day of submission April 1, 2014

36 Gedanken zu „Kartoffelbaguettes oder auch „Finger weg, das ist MEINS!““

  1. davon jetzt ein Stück und genau so ein Stück alten Parmesan dazu, dann den Computer wieder herunter fahren und die Morgensonne am Mainufer genießen. Das wäre genau das richtige.

    Ich mag schon Kartoffelbrot, Kartoffelbrötchen und Kartoffelpfannkuchen (naja fast) über alle anderen Backwaren, da wäre so ein Baguette nur die konsequente Fortsetzung. Vor allem weil mich bisher tatsächlich oft die lange Vorbereitungszeit vom selbst backen abgehalten hat.

    Danke für’s Rezept und einen sonnigen Tag,
    Natalie

    1. Ja, liebe Natalie: Raus in die Sonne mit so einem Stückchen Käse und das Brot dazu… Mhhhh! Ganz fein! Ich könnte ehrlich gesagt auch schon wieder losfuttern.

      Es freut mich, dass Dich das Rezept so anlacht es vielleicht auch mal auszuprobieren. Der größte Aufwand liegt wirklich darin die Kartoffeln zu pellen und zu zerdrücken; der Rest macht sich quasi von alleine oder rasch nebenbei. Ich drücke Dir die Daumen für gutes Gelingen und wünsche Dir ein tolles Wochenende!
      Ylva

  2. Oh Ja! Gestern erst hab ich ein Kartoffelbrot gebacken, nach Feierabend gehts zu den Schiwegereltern (5 Autobahnstunden entfernt), die werden sich freuen…

    Kartoffelbaguette klingt wirklich ober spannend, das Rezept kommt ganz klar auf die Nachbackliste 😀

    Ganz liebe Grüße Trina ♥

  3. Ich schließ mich Natalie von essen & l(i)eben an, fahr den Rechner runter, und such mir zusammen mit einem dieser Baguettes ein sonniges Plätzchen an der Wertach! Ich hab das Knistern der Baguettes genau im Ohr und weiß genau, wie es sich anfühlen muss, das perfekte Brot, du hast das wunderschön beschrieben… und die relative kurze Zubereitungszeit ist natürlich perfekt, die anderen Baguettes haben mich ehrlich gesagt wegen der langen Wartezeit abgeschreckt, aber dieses Rezept ist ja an einem Wochenende zubereitbar, das finde ich gut. Vielen Dank also für das tolle Rezept, meine Liebe!
    Hab einen guten Start ins Wochenende!
    Liebe Grüße,
    Julia

    1. Diese kurze Zubereitungszeit ist wirklich ein Luxus, liebe Julia! Wenn sich so allmählich der Brothunger ankündigt und die Zeit es zulässt, kocht man sich eben flott Kartoffeln und bereitet die Teige vor. Am nächsten Tag dann nur noch kneten, falten, warten, formen, backen… super Sache! Ich bin auch ganz begeistert und da die Brote auch noch so fein aromatisch sind, machen sie wirklich unglaublich süchtig. Wir sind diese Woche schon mehrmals schwach geworden und vorhin kamen auch wieder frische Brote aus dem Ofen. Das Wochenende könnte wirklich schlimmer anfangen 😉

      Ich drück Dich meine Liebe und wünsche Dir ein ganz wunderbares Wochenende!
      Deine Ylva

  4. Denkt ihr es ist ein Problem wenn ich Vorteig und Quellstück 4-5 Stunden länger ruhen lasse? Ich habe mich nämlich vertan und mit 24 statt statt mit 12 Stunden gerechnet und müsste deshalb um ca. 4 Uhr aufstehen um im Zeitplan zu sein.

    1. Hi Alex,
      Du, das dürfte überhaupt kein Problem sein. Der Vorteig wird im Kühlschrank so schnell nicht schlechter, eher vielleicht sogar noch etwas aromatischer und das Quellstück noch etwas stehen zu lassen ist denk ich auch nicht schlimm. 🙂
      Ich wünsche Dir noch gutes Gelingen beim Backen und erzähl gern, wie’s geworden ist!
      Liebe Grüße,
      Ylva

      1. Also, leider muss ich sagen dass ich es versaut habe. Der Hauptteig ist nicht ein bisschen klebrig sondern unbearbeitbar und ich schätze das liegt daran dass ich die dumme Idee hatte die Hefe in Wasser aufzulösen statt sie einfach so einzuarbeiten.

        Jetzt weiß ich nicht ob ich für den Anfang lieber mal ein paar einfachere Brotrezepte perfektionieren soll oder ob ich mich gleich noch einmal an dieses Kartoffelbrot wage. Ich will halt unbedingt wissen wie es schmeckt weil der Sven vom culinaricast immer so davon schwärmt. Hmmm … ich hätte ja noch gekochte Kartoffeln da …

        😉

        Liebe Grüße

        1. Guten Morgen Alex,
          ach, der Sven hat das Brot empfohlen 😉 Das freut mich ja riesig! Aber wie traurig, dass das mit dem Teig nicht geklappt hat. Was genau meinst Du denn mit unbearbeitbar? Zu hart? Zu trocken? Woran es jetzt liegen könnte kann ich Dir leider auch nicht direkt sagen. Hast Du Vorteig und Quellstück in der Ruhephase abgedeckt gehabt? Hast Du auch alle Zutaten ind en Hauptteig getan (ist mir schon passiert, dass ich das Wasser oder den Vorteig vergessen hab 😉 )? Hast Du lange genug geknetet? An der in Wasser aufgelösten Hefe sollte es jedenfalls eigentlich nicht liegen… 

          Erst einmal mit einem einfacheren Rezept zu beginnen wäre vielleicht eine Idee. Vielleicht mit Brötchen? Allerdings ist bei diesen Baguettes hier das Falten eigentlich am Schwierigsten und nicht die Teige und das Backen an sich, also würde allein vom Teig her erst einmal nichts dagegen sprechen es einfach nochmal zu probieren…
          Tut mir jetzt nur so Leid für Dich, dass er erste Versuch gleich so blöd gelaufen ist. Ich überleg auch nochmal ein wenig woran es liegen könnte.
          Liebe Grüße,
          Ylva

          1. Vielleicht doch noch eins: vielleicht waren die Kartoffeln schon zu „trocken“? Hast Du den Teig noch? Versuchs mal Esslöffelweise etwas zusätzliches Wasser reinzukneten…
            Und noch was – hab jetzt mal nachgeschlagen wegen der Hefe: vielleicht sie doch schuld. Hast Du Trockenhefe verwendet oder frische? Trockenhefe sollte nämlich tatsächlich nicht vorher in Wasser aufgelöst werden, da sie sonst die Triebkraft verliert. Wie sah denn der Vorteig aus? Sehr weich und blasig?

      2. Sorry das ich mich so erst spät melde, ich hatte nicht mit Lösungsvorschlägen gerechnet. Ich hab verschiedenes versucht und alles nur schlimmer gemacht. Der Teig war zunächst nicht zu trocken sondern zu feucht später dann umgekehrt… Ach, und ich hatte frische Hefe verwendet. Ich schätze es ist besser ich übe mich noch ein bisschen in der Herstellung von einfachen Hefeteigen und wenn das perfektioniert ist komme ich auf dein Kartoffelbrot zurück. Meine Pizza ist inzwischen schon mehr als annehmbar also wirds nicht mehr so lange dauern 😉

        Liebe Grüße

  5. Servus – und danke für das Rezept.. Vielleicht kannst Du bei solch „langfristigen“ Vorbereitungen noch einfache Gedächtnisstüzen geben?

    Also: Phase 1: Der Nachmittag davor – 16 uhr
    Phase 2: Der Abend davor – 20 uhr:
    Phase 3: Der Morgen – 8 Uhr..

    nur so als beispiel.. mir fällt es schwer alle zeiten irgendwie auf einen zeitstrahl zu bekommen…

    1. Guten Morgen,

      vielen Dank für den hilfreichen Tipp! Ich hab’s mir schon überlegt, wollte aber nicht verwirren, falls jemand lieber zu anderen Zeiten backen möchte. Da ich jetzt aber weiß, dass es gern gewünscht wird, werde ich in Zukunft bei Brotrezepten am Ende einen Beispiel-Zeitplan aufführen.

      Benötigst Du hierfür noch einen? Falls ja:
      Phase 1: Tags zuvor – Kartoffeln kochen
      Phase 2: Abends zuvor, 20 Uhr – Vorteig anrühren. Kartoffeln pellen und Quellstück anrühren.
      Phase 3: Abends zuvor, 21 Uhr – Vorteig in den Kühlschrank stellen.
      Phase 4: Backtag, ca. 8 Uhr – Hauptteig rühren, 3 Stunden ruhen lassen, dabei in den ersten 2 Stunden jede halbe Stunde falten.
      Phase 5: ca. 11-11.30 Uhr – 3 Brote formen & den Ofen auf 250°C vorheizen.
      Phase 6: ca. 12 Uhr – Brote aufs Blech geben, einschneiden, mit Dampf backen.

      Herzliche Grüße,
      Ylva

  6. wie herrlich, ich liebe ja brot über alles! und kartoffeln erst recht! und das so vereint in diesem knisper-knusper-brot klingt köstlich! davon hätte ich so gerne ein paar scheiben, ganz pur mit butter und salz, das wäre jetzt meine highcarbdroge 😉 liebe grüße von christine, der trickytine!

    1. Hallo liebe Christine!

      Hach, als Brot- UND Kartoffel-Liebhaberin, wie ich es auch bin, kann ich zu diesen Brot nur wärmstens raten. Es schmeckt wirklich ganz leicht und mild nach Kartoffel, bleibt durch diese auch lange saftig und hat dennoch alle tollen Eigenschaften von einem feinen, selbst gebackenen Weißbrot. Etwas Butter und Salz,… Mehr braucht es gar nicht 😉

      Ganz herzliche Grüße,
      Ylva

  7. Wir haben uns wirklich auf die Baguettes gefreut, aber Vorteig und Quellstück ergaben nach der Zusammenführung eine flüssige Masse mit der Konsistenz von klebrigem Pudding. An ein Ziehen und Falten ist nicht zu denken, das Zeug rinnt einem durch die Finger. Auch die Zugabe von zusätzlichem Mehl schaffte keine Abhilfe. Wir werden den Teig jetzt drei Stunden ruhen lassen und dann versuchen mit einer Kastenform wenigstens noch ein Backergebnis zu erzielen. Die Zubereitung war streng nach Rezept. 🙁

  8. Hmmm, habt ihr alle Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln gemacht? Ich habe so die Ahnung, dass unsere Salzkartoffeln die falsche Wahl waren und zu viel Wasser intus hatten. Deshalb die schlotzige Konsistenz. Der Brotversuch im Kasten scheint aber zu gelingen. Ich bin gespannt auf die Konsistenz.

    1. Hallo Guido,

      das ist aber schade mit dem Teig – hat es mit der Kastenform dann wenigstens noch irgendwie geklappt?

      Ja, für dieses Rezept sind Pellkartoffeln besser. Es kann sehr gut sein, dass die Salzkartoffeln wahrscheinlich zu wässrig waren. Allerdings gibt es auch je nach Kartoffelsorte auch immer einen ganz leicht anderen Teig. So weich, dass er sich aber gar nicht bearbeiten lässt hatte ich ihn aber bisher noch nie.

      Ich drücke die Daumen, dass es vielleicht beim nächsten Mal klappt.

      Liebe Grüße und ein schönes Pfingstwochenende!
      Ylva

      1. Hallo Ylva,

        Die Variante als Kastenbrot war ein voller Erfolg. Der Teig war sehr saftig und es gab eine schöne knackige Kruste. Nachdem vier Mann drüber hergefallen waren blieb nur ein kleiner Anschnitt übrig, den ich mir vorsorglich für heute weggesperrt habe. 😉

        Die Tage werden wir dann noch mal die Variante mit Pellkartoffeln probieren. Das wäre doch gelacht, wenn wir diese Baguettes nicht doch noch hinkriegen.

        Frohe Pfingsten!

        Guido

        1. Hihi, da muss ich doch gleich antworten! 😉

          Das einzig schlimme an dem Brot ist leider, dass es jedes Mal direkt nach dem Backen einfach zu schnell aufgebraucht ist. Man könnte ja fast sagen, man backt mehr, aber ich glaube dann wäre die Beherrschung gar nicht mehr vorhanden.

          Freut mich auf jeden Fall riesig zu hören, dass es doch irgendwie geklappt und so gut geschmeckt hat! Und für den nächsten Versuch wünsche ich gutes Gelingen mit den Pellkartoffeln (die übrigens auch erst ordentlich auskalten lassen, bevor man sie verwendet, dann sind sie auch etwas ausgedampft).

          Ganz liebe Grüße und ebenfalls frohe Pfingsten!
          Ylva

  9. Oh man Ylva…Was zur Hölle ist denn das???
    Also diese „Schnellbaguettes“ haben uns schon en wenig herausgefordert…
    Das Hauptproblem liegt, wie meist, zwischen den Ohren. So habe ich natürlich nur die Hälfte des Rezepts gelesen und direkt losgelegt. Da ich nur Trockenhefe hatte musste ich Pi mal Daumen schätzen. Dann die Kartoffeln. Natürlich habe ich zunächst roh gewogen und etwas Spielraum gelassen, da ich aber große Kartoffeln und die „wenig-Wasser-Dampfgarmehtode“ zum Kochen gewählt habe gab es …nun ja einige Röstaromen an den Kartofflen o/
    Am Ende waren es ca. 100 g weniger als im Rezept. Das hält aber nicht auf!
    Quellstück und Vorteig gemacht und am nächsten Tag zusammen gefummelt (hat meine Frau gemacht) dabei auch die Frage „Sag mal haben wir eigentlich Bäckerleinen?!“ (da war es wieder –> Rezept bis zum End lesen!)
    Naja mit viel Mehl und Geschirrtüchern was improviesiert.
    Der Teig sah aber gut aus, schön zähflüssig aber klebte gut, so eine Konsitenz wie früher dieser Spielschleim.
    Also flux ein paar Zylinder geformt (vieeel Mehl) und ab in den Ofen bugsiert (war noch warm vom Sauerteigbrot, was wir parallel gemacht haben, wir kaufen nämlich keine Brot mehr [vielen Dank, Ylva])
    Nach der angegebenen zeit raus genommen, eine Opferbaguette gewählt und angeschnitten. noch etwas blass und innen nicht ganz durch also: zurück in den Ofen.
    Trotz der vielen Missgeschicke sind am Ende doch gute Brote draus geworden. Die Kruste nur nach dem Backen knusprig hat einen Tag später eine feste, angenehme Konsistens, nnen schön saftig.

    Fazit:Brot backen ist doch keine Atomphysik bei der alles 100% exakt sein muss und verzeiht auch gröbere Fehler.

    Vielen Dank für das tolle Rezept!

    1. Lieber Erik,

      was für eine Freude es ist, Deine tollen Kommentare hier zu lesen! 🙂 Also erst einmal: Ich freue mich riesig darüber, Euch mit dem Brot backen angesteckt zu haben! Zudem muss ich Dir einfach zustimmen: Brot backen ist (glücklicherweise…) keine Atomphysik! Oft nimmt es einem der Teig nämlich gar nicht so übel, wenn man ihn mal vergisst, falsch anrührt, nicht faltet oder mit den Zutaten experimentieren muss. Und mit der Zeit kommt auch immer mehr Erfahrung dazu, so dass man kleine Fehlerchen immer besser korrigieren kann. Ich habe neulich den Vorteig nach der angegebenen Stunde nicht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Morgen eine super-blubbernde Tupperdose in der Küche entdeckt. Das Backen hat dennoch geklappt. Irgendwie… 😉

      Geschirrtücher statt Bäckerleinen sind übrigens eine super Entscheidung gewesen! Das Leinen ist halt nochmal wesentlich größer, etwas anders gewebt und dicker, so dass es besser vor Temperatureinflüssen schützt. Zum Probieren reichen Geschirrtücher locker aus und erfüllen ihren Zweck sehr gut!

      Die Baguettes lassen nach einem Tag tatsächlich deutlich in der Kruste nach. Innen sind sie aber auch nach 2 Tagen noch top und zur Not backt man sie nochmal kurz auf. Ganz fein eignen sie sich übrigens auch als Sandwichbrote – beispielsweise mit ein wenig rosa gebratenem Steak in dünnen Scheiben, Salat und Wasabi-Mayo. *hihi

      Jedenfalls: Backt fleißig weiter (ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind über Eure Rückmeldung!) und habt noch viel Freude am selbst gemachten Brot!
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva (die auch nicht immer Rezepte komplett durchliest…)

  10. Hallo Ylva,

    nachdem mir bereits beim Hören von Culinaricast und Küchenfunk bereits bei der Beschreibung der Kartoffelbaguettes das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, hab ich mich gestern also ans Werk gemacht. Einkaufen, die Vorarbeiten absolvieren und heute morgen dann mit der Endproduktion begonnen. Und ich muss sagen das Ergebnis ist wundervoll. War erst mal nur von der Optik der Baguettes schon ganz begeistert – hätte ich beim Bäcker sofort gekauft (man muss sich auch mal selber loben dürfen 😉 ). Vorhin dann das erste Stückchen pur probiert. Innen ist es wunderbar luftig geworden und schmeckt richtig lecker. Jetzt eben ein Stückchen nochmal schnell in den Toaster zum Aufknuspern, etwas Frischkäse drauf und…. Njamm njamm. Drum vielen Dank Dir für dieses tolle Rezept. Werde ich nicht das letzte Mal gemacht haben und einer Kollegin habe ich auch schon eins versprochen.

    Liebe Grüße
    Jana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert