der Klang von Zuckerwatte

Nachgekocht: Würziges Hühnchen mit Spinat-Linsen von GourmetGuerilla

Erinnert Ihr Euch? Vor etwa 1 Monat habe ich beim Hofgut Mauren in unserem Nachbarort ein ganzes Hühnchen gekauft. Das wog satte 2,5 kg, wurde von mir zu meinem ersten „Ich zerteile heute ein Huhn“-Projekt erkoren und lieferte eine unglaublich köstliche Brühe, nachdem ich den abgetrennten Fleisch-Anteil in der Gefriertruhe verstaut hatte.

20130121-IMG_2458

Im Prinzip sollte man das immer – zumindest viel häufiger – machen. Keine Einzelteile eines Vogels kaufen, sondern alles am Stück und sich dann selber damit beschäftigen, wie man ihn zerteilt und weiterverwendet. Das hat mehrere Gründe; nachlesen kann man das ganz besonders gut bei Astrid Paul. Und da ja derzeit das Thema Fleisch wieder sehr aktuell ist, lohnt es sich wirklich einmal darüber nachzudenken, wie man einkauft. Was man einkauft. Und es lohnt sich (sowieso) die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und selbst zu kochen. Mit guten, gesunden und frischen Zutaten.

Somit fahre ich nun seit einigen Monaten regelmäßig zum Hofgut Mauren um dort frische, regionale Lebensmittel zu kaufen. Insbesondere Eier aber auch frisches Gemüse oder Milch-Produkte. Auch habe ich nun den Edeka-Markt in Ehningen für mich entdeckt (danke an Chef Hansen für den tollen Tipp mit dem Schwarzwaldmilch-Bio-Sortiment!), wo es ebenfalls viele regionale Produkte gibt, die einfach nur empfehlenswert sind.

So kam es jedenfalls, dass ich mich vor ein paar Wochen beim Hofgut in das besagte Hähnchen „verliebt“ habe, es gekauft und zu Hause zerteilt habe. So ein Hähnchen ist preislich etwas teurer, als das aus dem Supermarkt – klar. Aber es hatte ein gutes und gesundes Leben, ist richtig, richtig groß geworden, kommt direkt aus der Region und wurde nicht quer durch Deutschland oder gar Europa kutschiert, bis es endlich bei uns landen durfte… und es reicht für uns beide locker für 3-4 Mahlzeiten. Eher für mehr. Flügel, Karkasse und Innereien geben eine super Brühe ab, mit der man viele Suppen kochen, Risottos zubereiten oder leckere Saucen anrühren kann. Die Brüste reichen ebenfalls für 1-2 Mahlzeiten, je nach Größe, Gericht und Hunger und mit den Keulen sieht es genau so aus. Hat man dann noch die Pfaffenstücke rausgelöst, kann man diese ebenfalls zu einer köstlichen Mahlzeit verarbeiten – und ist das einem zu wenig, sammelt man halt ein paar in der Gefriertruhe an.

Nachdem die Brühe, die ich vor 1 Monat gekocht habe, schon köstlich war, gab es dieses Wochenende dann die Brüste. Und es war wirklich das leckerste Hähnchenfleisch, das ich bisher gegessen habe! Zart, geschmacklich bombastisch und dann noch mit dem guten Gefühl zu wissen, woher es kommt. Toll!

Zu den Hähnchenbrüsten gab es wunderbar leckere Spinat-Linsen mit einer herrlichen Würz-Paste und einem Klecks Naturjoghurt. Das Rezept habe ich mir von Mel von GourmetGuerilla abgeguckt, die es vor etwa 1-2 Wochen veröffentlicht hat.

20130217-DSC_0204

Das Gericht war super lecker! Die Würze hat fantastisch zum Hähnchen und zu den Linsen gepasst und der Klecks Joghurt dazu machte das Ganze frisch, pfiffig und rund. Statt fertigen Linsen aus der Dose habe ich leckere Schönbuch-Linsen gekauft (ebenfalls beim Hofgut Mauren) und diese dann einfach rechtzeitig gegart, bevor ich sie weiter verwendet habe.

Zutaten für die Spinat-Linsen für 2 Personen:

  • 60-70 g Puy-, Beluga- Alb- oder Schönbuch-Linsen (Menge je nach Hunger)
  • 1 Löffel Butter
  • 150-200 g Spinat

Zutaten für die Würz-Paste:

  • 1 Möhre, geschält und grob geschnitten
  • Ingwer, geschält und grob geschnitten
  • 1-2 Knoblauchzehen, geschält und halbiert
  • 3 EL Tomatenmark
  • 1 TL Oregano
  • 1/2 tL Kreuzkümmel
  • 1 Prise Zitronensalz

Zutaten für die Hähnchenbrüste:

  • 2 Hähnchenbrüste
  • Öl
  • Zitronensalz und Pfeffer
  • ein paar Löffel Naturjoghurt

Zubereitung:

Die Linsen in kochendes Wasser geben (Richtlinie: Wassermenge = die 3-fache Menge der Linsen) und ca. 15-20 Minuten garen. Das Wasser dabei ungewürzt lassen.

Nebenbei die Butter für den Spinat in einem Topf erhitzen, den Spinat hinzu geben und mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze so lange garen, bis er in zusammen gefallen ist. Wer mag, lässt ihn danach abkühlen und hackt die weichen Blätter etwas klein.

Für die Würz-Paste Möhre, Ingwer, Knoblauch, Salz, Tomatenmark, Kräuter und Gewürze mit einem kleinen Schwups Wasser fein pürieren.

Die Paste in eine Pfanne geben und bei mittlerer Temperatur trocknen bzw. rösten. Nach einigen Minuten die fertig gegarten Linsen samt verbliebenem Kochwasser hinzu geben, ebenso den Spinat. Wer mag und hat gibt noch 1-2 Löffel Apfel Balsam Essig dazu. Mit Zitronensalz und Pfeffer abschmecken und ziehen lassen. Mindestens 5 Minuten lang, gerne auch länger. Wir haben die Spinat-Linsen sogar am frühen Nachmittag vorbereitet und sobald wir Hunger hatten wieder aufgewärmt.

20130217-DSC_0203

Die klein geschnittenen Tomaten mit zu den Linsen in die Pfanne geben und das Hähnchen zubereiten: Eine weitere Pfanne erhitzen, etwas Öl hinein geben und die Brüste kurz von jeder Seite erst scharf anbraten. Danach pro Seite weitere 3-4 Minuten (je nach Dicke) braten. Mit Zitronensalz und Pfeffer würzen und sobald sie fertig gegart sind für 1-2 Minuten in Alufolie einwickeln und ruhen lassen.

20130217-DSC_0215

Die Spinat-Linsen auf Teller verteilen, die Hähnchenbrüste nach Wunsch darauf drapieren (mein Schatz hat sich seine Hähnchenbrust in Streifen geschnitten, ich habe die Brust lediglich halbiert) und mit einem Klecks Joghurt vollenden. Lecker!

20130217-DSC_0206

Ganz lieben Dank an Mel für das tolle Rezept! ❤

Gepostet in:
Tags:

4 Kommentare zu “Nachgekocht: Würziges Hühnchen mit Spinat-Linsen von GourmetGuerilla

  1. Uschi Schröder sagt:

    „subber Sach'“……mach ich mal. Aber wie du auch auf keinen Fall mit Dosenlinsen, sondern mit Heckengäu oder Schönbuchlinsen. Wer macht schon ne Dose auf wenn diese herrlichen Linsen knapp vor der Haustür wachsen.

    1. Mach das; Nachkochen lohnt sich. 🙂
      Wirklich super lecker!

  2. Sehr gern geschehen! Ich freu mich sehr, dass es Euch so gut geschmeckt hat 😉 (Und bin ein bißchen neidisch auf diese Schönbuchlinsen … was hat es damit auf sich?) Liebe Grüße, Mel.

    1. Ja, es war wirklich köstlich!
      Die Schönbuch-Linsen werden seit ein paar Jahren wieder direkt hier um die Ecke angebaut, nachdem die Sorte im Prinzip komplett „verschwunden“ war: Die Linsen wurden früher schon hier angebaut, aber vor einigen Jahrzehnten wurde der Anbau komplett eingestellt. Vor ein paar Jahren hat man sie zum Glück in einer Genbank wiedergefunden und beschlossen sie erneut anzubauen.
      Die Linsen sind, ähnlich wie Puy-Linsen, schön grünlich gefärbt, eher klein und nach dem Kochen noch wunderbar bissfest. Ich finde sie total lecker!
      Liebe Grüße, Ylva

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert