der Klang von Zuckerwatte

DIY: Nähanleitung für eine kuschelweiche Babydecke. Ein schönes Geschenk für werdende Mütter!

Letzten Monat hat es in unserem Bekanntenkreis Nachwuchs gegeben: Unsere Nachbarin hat eine wunderbar niedliche kleine Tochter zur Welt gebracht. Sobald ich erfahren hatte, dass der Nachwuchs bald da sein würde, habe ich angefangen zu überlegen, was ich Ihr denn schenken könnte.

Und da mich ja das Nähen so gepackt hat, habe ich letztendlich beschlossen etwas zu nähen. Eine Babydecke kann man immer gut gebrauchen und wie toll wäre es denn, eine selbst genähte geschenkt zu bekommen, die man auch zugleich als Krabbeldecke nehmen kann?

Also habe ich mich an die Arbeit gemacht und sobald Mutter und ihre kleine Tochter zu Hause waren, hab ich das Geschenk vorbei gebracht. Heute, ein paar Wochen später, habe ich meine Nachbarin getroffen und sie hat mir noch einmal gesagt, wie schön sie diese Decke findet. Auch Freunde von ihr seien total begeistert und wollten wissen, wo sie die Decke her habe. Also habe ich nachgefragt, ob ich die Decke hier vorstellen darf. Ich darf. Und somit kann ich Euch nun ganz stolz erklären, wie man eine so niedliche Babydecke näht, dass man sie eigentlich gar nicht mehr hergeben möchte, weil sie einfach sooo schön ist. Hierbei auch noch mal danke an meine Mutter, die mir beigebracht hat, wie das mit dem Patchwork so funktioniert!

Zuallererst braucht Ihr ein Konzept. Überlegt Euch, wie groß Ihr die Decke haben mögt, wie viele Quadrate drauf sein sollen und aus welchem Stoff. Zeichnet Euch die Decke auf, zählt die Quadrate und rechnet aus, wie groß sie sein werden. Ihr müsst jedes Quadrat rings rum 0,75 cm größer ausschneiden, das ist die Nahtzugabe. Dann besorgt Ihr den (Baumwoll-)Stoff. Ich habe den meisten Stoff im Nähladen im Nachbarort besorgt und dabei wunderbare Stoffe von Tante Ema ausgesucht. Wunderbar zauberhafte Stoffe für kleine (aber auch große) Kinder. Soooo niedlich!

Letztlich habe ich für eine Decke mit dem Maß von 100cm x 100 cm und einer Anzahl von 81 Quadraten folgendes verbraucht:

Für die Oberseite der Decke:

  • 32 Stoffquadrate vom Stoff 1 (12,5cm x 12,5cm)
  • 28 Stoffquadrate vom Stoff 2 (12,5cm x 12,5cm)
  • 21 Stoffquadrate vom Stoff 3 (12,5cm x 12,5cm)

Für die Unterseite der Decke:

  • 1 Vliesdecke, 200cm x 200 cm, farblich passend zu den Stoffen für die Oberseite

Sonstige benötigte Materialien bzw. Zubehör:

  • Nähgarn
  • Nähgarn in der Farbe der Vliesdecke
  • Nähgarn in der Farbe der Stoffe für die Oberdecke
  • Quilt-Sicherheitsnadeln
  • Stecknadeln
  • Nähmaschine
  • Schneidelineal für Stoff
  • Schneidemesser für Stoff
  • Schneidunterlage
  • Stoffschere
  • Zickzackschere
  • Nähnadel

Und nun, Schritt für Schritt, mit vielen Bildern die Anleitung:

1. Die benötigten Stoffquadrate mit Hilfe der Schneidunterlage, dem Lineal und dem Schneidemesser ausschneiden. Das ist genauer als mit der Schere und beim Quilten muss man sehr genau arbeiten. Ist der Stoff sehr verknittert, sollte man ihn vorher glatt bügeln.

2. Nun werden einzelne Teile aneinander genäht. Hierbei näht man erst einmal jeweils drei Quadrate zu einer Reihe zusammen. Hierbei immer schön auf das aufgezeichnete Konzept schauen, so schleichen sich keine Denkfehler ein. Zusammengenäht wird folgendermaßen: Die kleinen Quadrate möglichst genau rechts auf rechts zusammen legen und mit Hilfe von Stecknadeln zusammen stecken. Die bedruckten Seiten von den Stoffen berühren sich also und die unbedruckten Seiten zeigen nach außen.

Nun an der gewollten Kante zusammen nähen und dabei den Abschluss der Quadrate direkt mit dem Fuß der Nähmaschine abschließen lassen. Somit liegt die Naht genau 0,75 cm von der Schnittkante entfernt. Es wird einmal komplett durchgenäht, ohne zu vernähen! Nehmt hierbei ein Garn für den Ober- und Unterfaden, das zu den Stoffen passt.

3. Nun werden die einzelnen Reihen gründlich glatt gebügelt. Die Nahtzugabe wird komplett auf eine Seite gebügelt (und sollte auch immer zur gleichen Seite gebügelt werden).

Und nun näht man jeweils 3 Reihen zu einem Quadrat zusammen. Nach dem gleichen Prinzip wie schon vorhin: Stoffe rechts auf rechts aneinanderlegen, feststecken und sorgfältig nähen. Wieder einmal ganz durch nähen und wieder ohne vernähen. Das Quadrat ebenfalls sorgfältig glatt bügeln und die Nahtzugabe zur gewollten Seite bügeln.

4. Je 3 große Quadrate, wieder wie oben beschrieben, zu einer langen Reihe zusammen nähen. Wieder gut bügeln.

5. Die drei großen Reihen wie schon vorhin zum sehr großen Quadrat zusammen nähen und gut bügeln.

6. Noch am Bügelbrett: Rings herum jeweils 0,75 cm der Decke umklappen (Stecknadeln hierbei zur Hilfe nehmen) und anschließend gut glatt bügeln.

Die Ecken gut mit Stecknadeln sichern.

7. Die Vliesdecke bügeln und auf eine große Arbeitsunterlage legen. Die Oberdecke darüber legen und gut glatt streichen, bis beide Decken passend aufeinander liegen. Dabei sollte der Rand der Vliesdecke ein paar cm vom Rand Eurer genähten Oberdecke entfernt liegen, der wird nämlich nicht mehr gebraucht und abgeschnitten.

8. Mit den Sicherheitsnadeln für Quilts (die sind gebogen und eignen sich für die folgende Aufgabe viel besser als gewöhnliche Stecknadeln, die hierbei versagen) die Oberdecke an der Vliesdecke fest stecken. Dabei sorgfältig darauf achten, dass die Decken weiterhin genau aufeinander liegen und keine Blasen im Stoff entstehen.

Nehmt viele Nadeln – ich habe jedes einzelne kleine Quadrat festgesteckt und somit 81 Nadeln gebraucht. So könnt Ihr sicher sein, dass alles fest ist und nicht mehr verrutschen kann.

9. Mit der Zickzackschere die Vliesdecke zurecht schneiden. Ich habe rundherum etwa 1,5 bis 2 cm mehr genommen, als die Oberdecke hatte.

10. Ganz grob und mit der Hand die Oberdecke an die Unterdecke nähen. Dazu nehmt Ihr einige lange Fäden, ruhig in einer Farbe, die auffällt, und näht mit sehr großen Stichen die eine Decke an die andere fest. Einmal rund herum und kreuz und quer.

Mehrere Reihen horizontal, vertikal und diagonal. Das dauert eine Weile, aber der Schritt ist wichtig.

11. Die Sicherheitsnadeln entfernen. Hier zeigt sich nun, ob Ihr ordentlich fest genäht habt. Die Stoffe sollten fest und gut zusammen halten.

12. Mit der Nähmaschine (3 mm Stichlänge) einmal rund herum, mit einem Oberfaden der farblich zum Oberstoff und einem Unterfaden der farblich zum Unterstoff passt, die Oberdecke an die Unterdecke nähen. Hierbei sehr knapp am Rand entlang nähen. Nicht vernähen! Und auch die Fadenenden nicht zu knapp abschneiden.

13. Und nun muss nur noch der Rest der beiden Deckenteile sorgfältig zusammen genäht werden. Hierbei kann man ein Muster einnähen, beispielsweise ein Motiv oder Spiralen, wesentlich einfach ist es aber sich an die Quadrate zu halten und Linien zu nähen. Ich habe mehrere Diagonalen genäht um die Decken aneinander zu nähen: jeweils eine mittig und dann in einem Abstand von 2 kleinen Quadraten weitere Diagonalen. Hierbei schön sorgfältig vorgehen, so dass man immer die Mitte der Quadrate bzw. die Ecken trifft.

14. Habt Ihr dies geschafft könnt Ihr die Fäden, die Ihr von Hand genäht habt um die Sicherheitsnadeln zu ersetzen, herausziehen.

15. Nun müssen nur noch die Fäden vernäht werden. Hierzu dreht Ihr die Decke um, so dass die Unterseite oben liegt. Dort seht Ihr nun die Unterfäden. Wenn Ihr vorsichtig an einem davon zieht, zieht dieser den Oberfaden an einer Schlaufe durch die Decke.

Zieht diesen Oberfaden komplett nach unten und verknotet ihn mit einem Doppelknoten gut mit dem Unterfaden. Dann Zieht Ihr beide Fäden durch das Öhr einer Nähnadel, stecht bei dem Knoten durch die Decke und schneidet die Fäden dort, möglichst nah am Stoff ab, so dass die Enden der Fäden in der Decke „verschwinden“. Dies macht Ihr mit allen Fäden so, bis alles verknotet, vernäht und abgeschnitten ist.

Und fertig ist Eure Babydecke. Man kann sie zum Zudecken benutzen, aber auch als Spieldecke, Krabbeldecke oder später auch, wie Linus von den Peanuts, als Schmusedecke. Ein wunderschönes Geschenk!

Meine Nachbarin hat zusätzlich dazu noch einen kleinen Puppenschlafsack für ihre 6 jährige Tochter bekommen. Da haben Kinderaugen gestrahlt. Die Anleitung dazu habe ich von dem wunderbaren Nähblog Craftiness is not optional. Schön einfach und einfach niedlich.

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5 Kommentare zu “DIY: Nähanleitung für eine kuschelweiche Babydecke. Ein schönes Geschenk für werdende Mütter!

  1. tante ema sagt:

    Der Quilt ist ja ganz zuckersüß! Kennst Du schon unsere neue Kollektion „Sugar Flowers“? http://www.shop.tanteema.com/tante-ema-stoffe/sugar-flowers/
    Fröhliche Grüße von tante ema®

  2. änn sagt:

    Hallo!

    Ich werde bald Tante und da ich gerade einen Nähkurs gemacht habe, wollte ich etwas nähen als Geschenk für die Geburt. Da bin ich auf deinen Blog gestoßen. Vielen Dank für die Anleitung! Ich freue mich darauf, sie auszuprobieren. 🙂

    Liebe Grüße
    Änn

    1. Hi!
      Herzlichen Glückwunsch zum baldigen Tante werden! 😀 Es freut mich sehr, dass ich Dir mit der Nähanleitung eine Freude machen konnte und wünsche Dir viel Spaß beim Nähen! So eine Babydecke ist wirklich ein wunderbares Geschenk!
      Ganz liebe Grüße und frohe Ostern!
      Ylva <3

  3. Katharina sagt:

    Hallo!
    Ich finde die Decke echt schön, vorallem da auf der Patchworkseite der Fleecestoff am Rand sichtbar ist. Nur habe ich mich gefragt, ob man den nicht umnähen muss. Franst der nach dem Waschen nicht aus? Ich kenne mich mit Fleecestoffen nicht so gut aus, deshalb die Frage.
    Viele Grüße

  4. jasmina sagt:

    Hey voll gute Anleitung ich bin gerade an der Decke für meine 4 Monate alte Schwester

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