Vor ein paar Tagen hatte ich irre Lust zu backen. Es sollte etwas fruchtiges werden, das glücklich macht und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Als ich beim Einkäufen ein paar schrumpelige Äpfel liegen sag, griff ich kurz entschlossen zu. Wieder zu Hause habe ich sie mit ein paar Heidelbeeren und Brombeeren aus dem Tiefkühl in einen Topf geschmissen, etwas gesüßt und gewürzt, alles weich gegart und dann auf einen herrlichen (diesmal süßen) Mürbeteigboden verteilt, mit noch einer Schicht Mürbeteig abgedeckt und das Gänze in den Ofen geschoben. Heraus gekommen ist eine super leckere Pie, die genau das Richtige für den nun langsam aber sicher beginnenden Frühling ist: frisch, süß und dennoch mit einer leichten Säure… und mit wunderbaren Beeren, die dem ganzen eine herrlich rote Farbe verleihen.
Das schöne an Pies ist, dass sie so vielfältig sind und sich zudem meist so einfach zubereiten lassen. Nur der Mürbeteig braucht etwas Zeit um im Kühlschrank zu ruhen, doch während dessen kann man sich an die Zubereitung der herrlichen Füllung machen. Wie schon gesagt habe ich Heidelbeeren und Brombeeren aus dem Tiefkühl genommen; im Sommer funktioniert das allerdings natürlich noch besser mit frischem, reifem Obst.
Zutaten für eine Pie (Pieform mit 28 cm Ø):
Für den Teig:
- 400 g Mehl
- 100 g Zucker (oder Puderzucker)
- 200 g kalte Butter in Stückchen
- 1 Ei
- etwas Milch
Für die Füllung:
- 4 Äpfel (ich habe Boskop-Äpfel genommen)
- ca. 150 – 200 g Tk.- Brombeeren
- ca. 200 g Tk.- Heidelbeeren
- 50 g Zucker
- 1-2 EL Butter
- Zeste oder Abrieb von 1 Zitrone (achtet auf eine verzehrbare Schale!)
- Saft von ca. 1/2 Zitrone
- 1 Schuss Port oder anderem roten Dessertwein
Zubereitung:
Erst mit dem Mürbeteig beginnen. Dazu Mehl, Zucker und Butter in eine Schüssel geben und die Zutaten mit den Fingern zerreiben um einen krümeligen Teig zu erhalten. Das Ei verquirlen und zu dem krümeligen Etwas hinzu geben, verkneten und dann EL nach EL Milch hinzu geben und verkneten – so lange, bis der Teig schön geschmeidig ist ohne zu kleben.
Den Teig nun in Folie einwickeln und für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Derweil die Füllung zubereiten.
Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Die Äpfel schälen, entkernen und in grobe Stücke schneiden (ich habe die Äpfel in je ca. 14-16 Stücke geschnitten – also nicht zu klein). Butter und Zucker in einen Topf geben, bei leichter bis mittlerer Temperatur erhitzen und sobald die Butter geschmolzen ist, die Äpfel hinein geben. Den Deckel auf den Topf legen und die Äpfel bei leichter Hitzezufuhr ca. 5-10 Minuten garen. Dann die Tk.-Beeren hinzu geben, ebenso Zitronenschale, Zitronensaft und Wein. Dann wieder den Deckel auflegen und für weitere 5-10 Minuten garen. Anschließend den Topf vom Herd nehmen.
War der Teig lang genug im Kühlschrank, kann er ausgerollt werden. Hierzu den Teig in 2 gleich große Stücke teilen. Erst eine Hälfte möglichst rund ausrollen, bis sie etwas größer ist, als der Durchmesser der Pieform. Diese nun mit dem Teig auslegen, dabei den Teig auch auch schön an den Rändern hochziehen und rundum festdrücken. Überschüssigen Teig abschneiden und zusammen mit der zweiten Teighälfte ausrollen. Möglichst wieder rund und so groß, dass die Pieform damit abgedeckt werden kann.
Zum Ausrollen habe ich reichlich Mehl benutzt (sowohl auf der Arbeitsfläche als auch auf dem Teig, sodass er nicht an der Arbeitsfläche bzw. am Nudelholz kleben bleibt. Zudem habe ich die Folien in die der Teig eingewickelt war, zwischen Teig und Nudelholz gelegt. Ich hatte das Gefühl, dass er beim Ausrollen so weniger Risse bekommt.
Nun die Früchte in die Pie auf den Teigboden geben, dabei in der Mitte einen kleinen Hügel anhäufen. Ca. die Hälfte der Kochflüssigkeit ebenfalls in die Pie gießen, bis der Pieboden mit Saft bedeckt ist. Nun das Ganze mit der zweiten Teighälfte abdecken. An den Rändern schön festdrücken, so dass sich Teigboden und Deckel schön miteinander verbinden.
In den Teigdeckel nun noch ein paar Luftschlitze schneiden. Wer mag kann vor dem Backen noch 1 EL Zucker mit 1/2 TL Zimt vermischen und über die Pie rieseln lassen. Das kommt am Ende richtig gut!
Die Pie nun für ca. 55 Minuten backen, bis die Oberseite wunderbar knusprig ist.
Am allerbesten schmeckt die Pie warm, doch auch kalt ist sie fein. Wer mag, kann sich zu seinem Stück noch eine Kugel Vanilleeis oder einen Klecks Crème fraîche gönnen.
Schmackofatz!
Lecker 😀
Liebe Grüße Trina ♥
Ohhh ja 😉
Mein Mann hat fast die halbe Pie zum Abendessen verdrückt und am nächsten Tag war sie schon weg. Ich glaub, die muss ich wieder machen…!
Ganz liebe Grüße,
Ylva ♥
Na das spricht ja wohl wirklich für eine Wiederholung 😉
Ja, ich glaub auch 😉 Hat auch super lecker geduftet. Pies sind echt immer was so feines! Einfach Glücklichmacher – egal was drin ist 😀
Mjam! Schmackofatz trifft’s da wohl ganz gut 😉
Liebe Grüße
Julia
Ja, total fein. Ich glaub, die gibt’s bei uns jetzt öfter 😉
Und ich freue mich schon drauf, das gleiche im Sommer mit richtig reifen und frischen Beeren auszuprobieren… Mjammm!
Liebe Grüße,
Ylva ♥
Ui, wie damals bei meinem USA-Austausch. Meinst du, es klappt auch mit frischen Beeren? Oder schrumpeln die beim Kochen zu sehr ein?
Liebste Grüße
Ich denke mit so richtig reifen und frischen Beeren schmeckt es sogar noch einmal besser. 😉
Funktionieren tut es auf alle Fälle auch mit frischen Zutaten!
Gutes Gelingen und guten Appetit!
Liebste Grüße,
Ylva
Pies sind wirklich eine tolle Sache, sieht lecker aus, da kommen Frühlingsgefühle auf! 🙂
Lieben Gruß!
Verena
Ja, gell? Allein schon das Kochen mit Beeren macht schon eine super Laune! Und wenn’s dann noch so lecker schmeckt… Mjamm!
Liebe frühlingshafte Grüße,
Ylva ❤
Mhmmm, die Pie sieht wirklich sehr lecker aus und passt total zu den Frühlingsgefühlen und der Vorfreude auf den Sommer 🙂
Das Rezept steht auf jeden Fall schon auf meiner Backliste!
Das ist klasse! Schön, dass Dir dieses Rezept so gefällt! 🙂
Die Pie war wirklich köstlich und hat daher auch nicht lange überlebt 😉 Und Du hast vollkommen Recht: damit kommen richtig die Frühlingsgefühle auf.
Auf jeden Fall gutes Gelingen beim Nachbacken – gib gerne Bescheid, wie sie geschmeckt hat.
Hab ein schönes Wochenende und sei lieb gegrüßt,
Ylva
Lieber Erik,
egal ob „der“ oder „die“ Pie (ich weiß es nämlich zugegeben auch nicht so sicher, finde aber „die“ einfach schöner) und egal ob aus Auflaufformen, ofenfesten Pfannen, hohen Tellern oder extra dafür gemachten Formen… Es schmeckt! 🙂 Und das ist die Hauptsache. Als Zeitüberbrückung während der Zubereitung einer richtigen Bolognese ist so ein Kuchen jedenfalls fein; erst recht wenn man ihn danach zum Nachtisch verdrücken und bei der Zubereitung nimmersatte Krümslemonster glücklich machen kann. Auch für mich gibt es nichts was damit vergleichbar wäre, mir Bauchweh und Hüftgold vom feinsten an rohem Mürbeteig anzufuttern. Hach… einfach herrlich!
Die Kuchenszene übrigens – ein Klassiker! Ich habe mich an Pies zum ersten Mal wegen Twin Peaks heran getraut um diese sagenhaften Kirschkuchen nachzubacken. Hat auch sehr gut geklappt und die Erinnerung an Detective Dale Cooper und seinen schwarzen Kaffee in Normas Café sind wesentlich angenehmer als die von Lard Ass. 😉
Zu den Bentos kann ich mich nur bedeckt halten und kleinlaut vor mich hin murmeln, dass die Ansammlung an Zubehör in unserer Küche das Ergebnis mehrerer Kaufrausch-Attacken meinerseits in Anbetracht reiner Niedlichkeit im Übermaß war. Mindestens eine Totoro-Bento-Box muss man haben, ebenso wie Bärchen-Flaschen, kitschige Pieker und Trennwände. Und der nächste Schwäche-Anfall kommt bestimmt!
Vielen Dank hierbei auch für die Anmerkung zum Rezepte-Index! Sinn machen würde es auf jeden Fall; alleine schon, weil die Sammlung inzwischen schon ordentlich gewachsen und etwas unübersichtlich geworden ist. Ich werde mal basteln…
Viele Grüße und einen leckeren Start in die Woche!
Ylva