Juhuu! Vorweihnachtszeit; Nikolaustag. Das ganze Bloggerversum scheint am Backen und Kochen zu sein und zaubert mir eine Leckerei nach der anderen als Rezept mit herrlichen Bildern und fantastischen Ideen ins E-Mail-Postfach. So beispielsweise die tollen Adventskaldender-Rezepte von Rebecca von feuchtfröhlich (heute gibt es zum Bespiel ein tolles Rezept für Spitzbuben) oder ein herrlich-anlachendes Rezept für selbst gemachte Salsicce mit Fenchel von Dirk von cucina e passione. Oder – zwar kein Rezept aber zum Lesen, Schmachten und Schmunzeln – ein Buchtipp von Mel von Gourmet Guerilla.
Also, mach ich doch glatt mit! Morgen kommen zwei ganz liebe Freunde zu Besuch und da ich heute Zeit hatte, beschloss ich kurzerhand mich in meine Kochwut zu stürzen, die Löffel zu schwingen, das morgige Menü vorzubereiten und nebenbei die Küche mit Gewürzen in ein wahres Duftparadies zu verwandeln.
Es ist bald Weihnachten und ich liebe Zimt, also mussten heute mal wieder eine halbe Dose Zimt plus mehrere Zimtstangen dran glauben… Dafür steht nun ein tolles Zimteis in der Kühltruhe, ein noch heißes Blech voller Zimtsterne auf der Küchenzeile, ein großer Topf voll Glühwein bzw. Punsch auf dem Herd und eine auftauende Lammkeule wartet – hoffentlich außer Katzenreichweite – auf den Küchenschränken auf ihre Gewürz-Marinade mit, um liebevoll Horst Lichter zu zitieren, „Bütterschen“.
Nachdem ich das meiste heute Mittag erledigt hatte, hatte ich so einen Hunger, dass ich unbedingt etwas zu futtern brauchte. So machte ich mir ein leckeres Mittagessen, das auch herrlich als Vorspeise funktioniert:
Lachstartar mit Meerrettichcreme auf Gurkencarpaccio.
Zutaten für 1 Hauptspeise bzw. bis zu 4 Vorspeisen:
- 150-200 g frisches Lachsfilet, ohne Haut und Gräten
- 100 g Räucherlachs
- etwas Dill, grob gehackt
- etwas Salz und Pfeffer
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Zitronen- oder Limettensaft
- 1 EL Frischkäse (Doppelrahmstufe)
- 1-2 TL Tafelmeerrettich oder frisch geriebener Rettich
- eventuell 1 TL Sahne oder Milch um die Sache cremig zu rühren
- ca. 1/4 grüne Salatgurke, geschält oder ungeschält
Zubereitung:
Den frischen Lachs und den Räucherlachs in kleine Würfel schneiden oder fein hacken. Mit dem Dill, Öl und Zitrussaft vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In einer Schüssel den Frischkäse mit dem Rettich verrühren, eventuell mit etwas Sahne oder Milch glatt rühren, so dass sich die Creme leicht streichen lässt.
Die Gurke in möglichst dünne Scheiben schneiden. Die Gurkenscheiben auf einem Teller (oder mehreren) auslegen. Das Lachstartar in leicht geölte Förmchen füllen, leicht zusammen pressen, auf den (oder die) Teller stürzen und vorsichtig mit der Meerrettichcreme bestreichen. Die verwendeten Förmchen können Espressotassen oder Souffléeförmchen sein – je nach dem wie groß man die Türmchen haben will, bzw. wie viele Portionen man braucht. Wer spezielle Metallringe für Desserts zu Hause hat, kann auch diese zum Anrichten nehmen.
Die Teller mit ein paar Tropfen Olivenöl und etwas Dill garnieren. Fertig.
Und da heute Nikolaus ist – und da geht ja ohne Plätzchen & Co. praktisch nix – gibt es auch noch mein Zimtstern-Rezept für Euch!
Zutaten für ca. 1 Blech Zimtsterne:
- 3 Eiweiß (aus dem Eigelb lässt sich beispielsweise ein verführerischer Eierlikör oder ein zart-schmelzendes Eis zaubern)
- 1 Prise Salz
- 250 g Puderzucker
- 300 g gemahlene Mandeln (wer mag kann statt Mandeln auch Haselnüsse oder einen Mix aus beidem nehmen)
- 1 EL gemahlener Zimt (bei mir war‘s ein eher großzügiger Löffel)
- 1/2 TL gemahlene Nelken
- 1/2 TL gemahlener Ingwer
- 1 EL Whiskey (wer den nicht mag und es trotzdem beschwipst haben will kann auch Armaretto, Dessertwein, Sherry, Rum oder anderes nehmen)
- (1/4 TL gemahlenen Cardamom hätte ich auch gern noch reingemacht, aber der war fast alle und der Ganze Rest ist im Glühwein gelandet)
Zubereitung:
Das Eiweiß mit 1 Prise Salz super steif schlagen, bis sich die Schüssel umdrehen lässt, ohne dass was raus rutscht – das bringt jedes Mal die Nerven zum kitzeln. 🙂
Den Puderzucker einrieseln und weiter schlagen, bis die Masse homogen ist und schön glänzt. Nun gut 4-5 EL davon in eine kleine Schüssel oder Tasse füllen, diese abdecken und im Kühlschrank kalt stellen.
In den restlichen Zucker-Eischnee nach und nach die Mandeln unterheben, dann Gewürze und Alkohol unterheben. Vorsichtig weiter rühren, bis alles gut vermischt ist. Den Teig mit Folie abdecken und für mindestens 1 Stunde kühl stellen (ich habe die Temperaturen genutzt und die Schüssel in den Garten gestellt).
Anschließend den Teig zwischen 2 Folien (das erleichtert es einem wirklich ungemein, denn der Teig ist sehr weich) möglichst gleichmäßig ca. 5-8 mm dick ausrollen. Mit einem Plätzchenausstecher Sterne ausstechen. Nach allen 1-2 ausgestochenen Sternen das Ausstecher-Förmchen in heißes Wasser tunken, damit lassen sich die Sterne wesentlich leichter aus der Form lösen.
Wer jetzt fragt: Kann ich auch Ausstecher in Herz- oder Tierform nehmen?,
dem antworte ich: Ja, das kannst Du. Du machst Dir damit allerdings wahrscheinlich massig Arbeit.
Wer Zimtsterne jemals schon einmal gemacht hat weiß: Je einfacher die Form, umso besser! Selbst die normalen Sterne fand ich schon recht schwierig aus den Ausstechern zu lösen, wobei es etwas besser ging, als ich anfing die Förmchen vor jedem Ausstechen kurz in Mehl zu tauchen. Doch selbst ich habe letztlich auch Sternschnuppen ausgestochen, weil ich es einfach wollte.
Die ausgestochenen Sterne/ Herzen/Tiere/… auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit der bei Seite gestellten Eischnee-Puderzucker-Masse bestreichen. Diese muss nicht aufgekratzt werden – sie sollte auch dann reichen, wenn man alle Plätzchen großzügig einstreicht.
Das Blech bei Zimmertemperatur mehrere Stunden ruhen lassen – am besten sogar über Nacht.
Dann den Backofen auf 200-225°C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Sterne/Herzen/Tiere/… für bis zu 5 Minuten backen.
Achtung: Die werden ganz plötzlich und wirklich unglaublich rasch braun! Woher ich das weiß? Wirklich nur 30 Sekunden war ich heute mit was Anderem beschäftigt, hatte den Rücken zum Ofen, drehe mich um… und die vorher noch fast weiß glasierten Sterne waren schön hellbraun mit einer guten Tendenz zu dunkel. Also: lieber vor der Ofentür Wache stehen und die Sterne rechtzeitig aus der Hitze retten.
Ganz toll und traumhaft schmecken die Sterne natürlich warm, aber sicher in Keksdosen verstaut halten sie sich auch ein paar Wochen.
Wozu ich die Zimtsterne morgen verwenden werde, erfahrt ihr dann am Wochenende. Bis dahin verrate ich nur so viel: sie werden einen wichtigen Teil zum Hauptgang beitragen.
Lasst es Euch gut gehen und habt einen schönen Abend!
Eure Ylva
das liest sicjh wieder alles ganz toll. tipp zum zimtsterne ausstechen: die ausstecherformen immer wieder in ein bisschen in zucker tauchen wenn sie schon ein bissle klebrig sind, dann die sterne ausstechen. ich wünsch dir gutes gelingen für dein prachtmenü und guten appetit. 🙂
In Zucker hab ich die Ausstecher auch getaucht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl mit Mehl geht’s fast noch etwas besser. Vielleicht lags aber auch am Teig. 🙂
Danke Dir, es wird bestimmt lecker heute Abend. Das Lamm zieht schon prächtig vor sich hin und darf gleich in den warmen Ofen. Ich freu mich!
Hey Ylva, was du da zauberst, sieht aber auch lecker aus 😉
Zimtsterne mach‘ ich nicht; die eigneten sich immer nur als tödliche Wurfgeschosse 😉
LG
Lieben Dank!
Ja, die tödlichen Zimtsterne 😉 Ich hatte anfangs auch ziemlich Bedenken, dass sie zu hart werden könnten. Ich hatte vorher noch nie Zimtsterne selbst gebacken.
Allerdings sind sie, auch heute noch, total fluffig, weich und so unglaublich lecker, dass sie bestimmt nicht mehr lange überleben werden. Obwohl ich sie etwas zu lange gebacken habe, scheinen sie es mir nicht übel genommen zu haben… 😀
Hey Ylva
Die Zimtsterne sind echt lecker. Ich weiß nicht was ich gemacht habe (durfte ja deine von vor ein paar Wochen probieren) aber meine sind sogar chewy.
Hast du unterschiede gemerkt wenn du Haselnüsse mit den Mandeln mischt?
Hi Stefan,
einen Unterschied zwischen Mandeln pur und Mandeln gemischt mit Haselnüssen habe ich persönlich nicht feststellen können. Bis auf die Tatsache, dass die Haselnüsse, die ich zuletzt verwendet hatte, teilweise sehr grob gehackt waren 😉 Vielleicht liegt’s ja am Eiweiß (bzw. der Größe der Eier)…
Viele liebe Grüße – es freut mich riesig, dass Du mein Rezept nachgebacken hast! 🙂
Ylva