Heute geht es um etwas so Kleines und Gemeines, dass ich mich ernsthaft frage, ob ich Euch wissentlich dieser neuen Sucht aussetzen soll. Es handelt sich um Furikake. Das sind Gewürzmischungen, meist mit Sesam und Salz, bzw. Sojasauce, die man in Japan zum Würzen von Reis nimmt. Gerade bei Onigiri kommen sie häufig zum Einsatz um den Reis etwas aufzupeppen, doch auch anderweitig werden sie oft verwendet, so beispielsweise als Würzzugabe in Suppen, auf Nudeln bzw. Reis,… oder beim Zusammenstellen eines Bentos, teils zum Geschmack aber auch teils einfach um etwas Farbe auf den Reis zu geben.
Furikake gibt es in (ich würde mal wagen zu behaupten) unzähligen Varianten. Mit getrocknetem Fleisch oder Fisch, mit Nori, Nüssen, Sesam, getrocknetem Gemüse, getrocknetem Ei und dann noch mit Gewürzen gemischt oder mit Salz bzw. Sojasauce oder Reiswein als Würzbeigabe bzw. einigen Kombinationen der Zutaten.
Nachdem ich nun also schon seit Monaten im Japan- und auch Bento-Fieber bin, stellte sich mir die Frage, wo ich Furikake herbekomme. Die Asia-Shops in meiner Stadt bzw. Nachbarstadt haben das leider nicht und selbst als ich versuchte zu erklären, was ich haben will, wussten sie nicht weiter… und verwiesen mich auf Instantsuppen und Brühepulver.
Doch zum großen Glück gibt es ja noch Onlineshops. Nachdem ich beispielsweise hier ein paar Varianten gefunden hatte, habe ich mich letztlich doch dazu entschieden erst einmal nix zu bestellen. Stattdessen habe ich mich weiter informiert. Bis ich schließlich auf den Hinweis gestoßen bin, dass man Furikake selbst machen kann. Ha!
„Ja Wahnsinn!“ dachte ich, suchte weiter, suchte mir die Rezepte aus, die am besten klangen und für die ich alles im Haus hatte und legte los. Das war gestern.
Inzwischen bin ich so im Furikake-Wahn, dass ich am liebsten andauernd Reis essen würde. Mal mit dieser Würze, mal mit jener. Heute zum Mittagessen hatte ich beispielsweise 2 Schälchen Reis. Mit 2 verschiedenen Sorten Furikake: Sesam-Salz und Möhre-Sesam (siehe Foto oben). Sonst nix. Es schmeckt wirklich so unglaublich lecker, dass ich mich reinlegen könnte. Und auch mein Schatz ist begeistert. Schon als ich während meines ersten Zubereit-Versuchs von Furikake keine 10 Minuten in der Küche stand, kam er die Treppen hinunter geflitzt und fragte: „Was riecht denn da so gut? Ohh Sesam!“. Ja, der Sesam roch wirklich gut.
Da Furikake wirklich super einfach zu machen und dabei jedermanns Geschmack anpassbar ist, macht es auch unglaublich Spaß. Man kann dabei eigene Würzungen ausprobieren; mal das ein oder andere weglassen, dafür vielleicht etwas mehr Sojasauce oder Gewürze hinzu oder sich weitere leckere Dinge ausdenken, die man hineinrührt… Wichtig ist jedenfalls: Die Zutaten müssen getrocknet werden und je trockener das Furikake letztlich ist umso länger hält es sich.
Heute gibt es zum Start erst einmal ein Basic-Furikake, nämlich das Sesam-Salz-Furikake (Gomashimo). Ich habe mit kleinen Mengen angefangen, doch merke gerade selber, wie schnell sich eine Portion zum Ende neigt. Denn es schmeckt einfach zu köstlich. Einer von den Löffeln wie oben auf dem Bild kommt bei mir locker auf 1 kleine Schüssel mit Reis. Dennoch lohnt es sich gerade am Anfang eher kleinere Mengen zu machen. Einfach um zu schauen, wie das überhaupt geht und dann auch um auszuprobieren, was einem am besten schmeckt.
Für ca. 50 g Sesam-Salz-Furikake benötigt Ihr:
- 50 g Sesam (am besten der schwarze Sesam, aber ich bin auch auf den hellen Sesam ausgewichen, da ich den schwarzen Sesam derzeit nicht im Haus habe)
- 5 g Salz
- 50 ml Wasser
- 1 TL Sojasauce (nicht im Originalrezept, aber ich liebe sie einfach so!)
Den Sesam in eine Pfanne geben und diese auf maximal mittlerer Stufe erhitzen. Den Sesam ca. 10-15 Minuten lang vorsichtig rösten, bis er herrlich duftet. Lasst es Reis lieber auf niedrigerer Hitze etwas Zeit als ihn zu verkohlen, also nur Geduld. Beim hellen Sesam kann man auch auf die Bräunung schauen. Ich habe ihn so lange geröstet, bis er langsam dunkel wurde. Ankohlen darf er jedenfalls auf gar keinen Fall, sonst schmeckt er nicht mehr gut.
Das Salz im Wasser mit der Sojasauce auflösen und in die Pfanne geben. Bei mir hat das am Anfang kurz ziemlich gespritzt, also hab ich kurz einen Deckel über die Pfanne gehalten. So lange einkochen bzw. dann weiterrösten, bis die Flüssigkeit komplett verdunstet ist. Dabei gut rühren. Somit nimmt das Salz wieder seine feste Form an und verteilt sich dabei rund herum und ziemlich gleichmäßig um die Sesamkörner.
Ist die komplette Flüssigkeit verdunstet und auch der Sesam nicht mehr feucht, ist das Furikake fertig.
Am besten Ihr füllt es nach dem Abkühlen in einen luftdichten Behälter ab – dieses Furikake muss denke ich auch nicht unbedingt im Kühlschrank gelagert werden. Abgesehen von dem Kosten und danach immer wieder mal Naschen habe ich es zum ersten mal heute auf gegartem (Sushi-) Reis gegessen. Es hat dem Reis, der pur ja nicht wirklich viel Geschmack hat, ein herrliches Aroma gegeben und ihm zudem eine spannendere Konsistenz verliehen.
Fazit: Abgesehen davon, dass man beim selbst gemachten Furikake wirklich weiß, was drin ist, ist es bei dieser Variante zudem so schnell und einfach zuzubereiten und dann auch noch so viel günstiger, dass es sich wirklich lohnt das regelmäßig zu machen. Außerdem schmeckt es wirklich sehr, sehr lecker!
Ich bin nun auf jeden Fall süchtig danach und werde es immer wieder und wieder tun!
ich weiß nicht recht warum, aber heute beim Einkaufen fiel mir schwarzer Sesam auf und ich erinnerte mich an Dein Rezept hier.
habe also Sesam gekauft und Furikake gemacht. Ich glaube, ich möchte jetzt nie mehr ohne sein. 🙂
Guckuck!
Ja, Furikake ist wirklich etwas ganz tolles – und dann auch noch so unglaublich vielseitig (das mit den scharfen Erdnüssen, das ich zuletzt gemacht habe, war der reine Wahnsinn…). Und ich mag ehrlich auch nie mehr ohne sein. Manchmal knabbert ich es auch einfach so weg; ganz ohne Reis und allem… einfach fein 😉
Freut mich auf jeden Fall riesig, dass Du es nachgemacht hast!
Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend,
Ylva
nachdem ich bisher immer nur dumm gelacht hab, wenn ich das wort furikake gelesen hab (und grad spontan furikaka getippt hab) – ich bin so einfach gestrickt 😉 – musste ich jetzt doch mal nachschauen, was das überhaupt ist.
liest sich großartig, werd ich definitiv ausprobieren!
und, kleiner tipp: das sesam-salz-furikake gibts unter dem namen „gomasio“ im reformhaus, einfach nur sesam mit salz aber trotzdem sehr lecker. und siehe da, kannte ich furikake also schon vor jahren! und liebs mit kresse auf butterbrot. daran, es in reis zu mischen, hätt ich aber nie gedacht…
liebe grüße und bis bald bei twitter 😉 die paule
Hach, liebe Paule, wenn Du wüsstest, wie ich anfangs bei „Furikake“ gekichert habe… Selbst Herr Zuckerwatte macht sich bis heute darüber lustig und nennt es gerne „Vogelkacke“.
Tatsachlich ist es aber etwas total köstliches! Da, wo wir gerade noch im Urlaub sind, gibt es das massenweise im Supermarkt und gehört zur Alltagsküche… Ein Paradies für mich, wo ich das Zeug inzwischen lieben gelernt habe. Meine Favoriten bisher sind eindeutig die Version mit in der Pfanne getrocknetem Eigelb, Nori und mit Erdnuss. Mjamm!
Ich mag das inzwischen auch mit etwas Reis zu schwäbischen Maultaschen, in Scheiben schön knusprig gebrutzelt. Passt wirklich herrlich zusammen!
Ganz liebe Grüße – und immer schön ausprobieren 😉
Ylva
Sohnkind und ich lieben Furikake und deshalb habe ich direkt dieses Rezept ausprobiert. Sehr lecker, danke schön 🙂
Ach, wie schön, das freut mich! Ich habe hier auch noch andere Rezepte „herumfliegen“ und mag ganz besonders die Variante mit Erdnüssen… https://derklangvonzuckerwatte.wordpress.com/2013/11/30/furikake-mit-erdnussen-wasabi/ yummie 😉 Furikake ist doch einfach etwas Feines!
Liebe Grüße,
Ylva
Da mein kleiner morgen im Onlinekochkurs Onigiri macht und ich noch etwas Sesam hatte mußte ich das direkt ausprobieren. Für den gewissen frische kick habe ich anstelle von normalen Salz selbstgemachtes Limettensalz genommen und was soll ich sagen traumhaft.
Unser absolutes Lieblingsrezept für Furikake! Zum Niederknien, Danke 🙂