»Bouillon«.
Das ist höchst wahrscheinlich eines der ersten Fremdwörter, die man als Kind kennen und aussprechen lernt. Wer erinnert sich nicht an den herrlich leckeren Duft wenn die Mutter oder Großmutter mal wieder Brühe gekocht hat und es im ganzen Haus einfach riecht wie… nun ja: zu Hause!
Wie schon im Post vor etwa zwei Wochen geschrieben, ist Bouillon mein Lieblings-Hausrezept bei Schnupfen/Fieber/Erkältung/Traurigkeit/Herbstdespression/kalten Füßen, Händen… und noch vielem, vielem mehr. Am liebsten Fleischbouillon!
Meine Oma hat immer eine ganz fantastische Rinderbrühe gekocht (und tut dies übrigens auch immer noch). In die war ich als Kind total verliebt und bin es bis zum heutigen Tag. Und bis heute ist ihre Rinderbrühe für mich die einzig wahre Brühe unter allen Brühen, die es auf der Welt gibt. True story!
Und gleich danach, wenn nicht sogar auch ganz oben auf dem Siegertreppchen, direkt neben der Rinderbrühe meiner Oma, steht die Hühnerbrühe meiner Mutter. Die trinke ich besonders gerne, wenn ich merke, dass eine Erkältung naht. Und ich hab das Gefühl, es hilft.
Als ich dann von zu Hause ausgezogen bin, musste ich also selbst lernen, wie man Brühe macht. Denn ich liebe Brühe über alles und ich liebe sie pur. Ja! Ohne Nudeln, ohne Gemüse, ohne irgendwas! Einfach nur die warme Brühe in einer Tasse, mit dem Topf in Reichweite, damit man schnell nachschenken kann. Denn die Tasse ist eigentlich immer leer. So trinke ich innerhalb von 2 Tagen meist den 2-3 l Topf aus. Und das auch nur dann, wenn ich stark bin und mich sehr zurück nehme.
Diese Woche war es wieder einmal soweit: Nachdem ich am Dienstag das Gefühl einer nahenden Grippe oder Ähnlichem hatte, haben wir am Mittwoch die Zutaten besorgt und dann stand ich abends glücklich da; mit einer Tasse dampfender, duftender Bouillon in der Hand.
Und hier das Rezept, so wie ich es inzwischen mache. Ich hab ja gelesen, der Horst Lichter brät vor dem Zubereiten der Brühe das Hähnchen gerne rund herum so sehr an, dass es beinahe verbrannt ist. Soll auch super lecker sein. Muss ich also auch unbedingt einmal ausprobieren, fällt mir da ein… Aber vorerst:
Meine Hühner-Bouillon:
- 1 Suppenhuhn, falls aus dem Gefrierfach, vorher auftauen
- 1 Bund Suppengrün (Möhren, Sellerie, Lauch, Petersilie)
- wer mag ein kleines Stück Blumenkohl
- wahlweise 1-2 Möhren oder Petersilienwurzel(n)
- 2 El Olivenöl
- 1 Prise Zimt
- 1-2 Zwiebeln (je nach Größe)
- 1 Lorbeerblatt
- 1/2 TL voll Gewürznelken
- 1-2 TL Salz
- 1 EL Pfefferkörner
- 3 l Wasser
Das Wasser in einem Topf aufkochen. Die Zwiebeln halbieren. Das Huhn in das kochende Wasser geben, ebenso die Zwiebelhälften, Lorbeer, Nelken, Salz, Pfeffer und Öl. Die Hitze herunter stellen und alles ganz sanft für 45 Minuten köcheln lassen (etwa leichte-mittlere Hitze). Gegebenenfalls den Schaum auf der Brühe abschöpfen.
Indes das Suppengemüse waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Sind die 45 Minuten rum, kommt das Gemüse zum Wasser und Huhn in den Topf. Das Ganze noch für weitere 45 Minuten ziehen lassen.
Anschließend das Huhn aus dem Topf nehmen und den restlichen Topfinhalt durch ein Sieb in einen zweiten Topf abgießen.
Trinken, einfrieren oder weiter verwenden. Ich gönne mir jetzt erst einmal noch eine Portion aus meiner super-duper-Märchen-Froschkönig-Prinzessinnen-Tasse; damit wär mein Topf schon wieder leer… 🙂 Prost!
Und ich war diesmal zu langsam um etwas Brühe für Nudelsuppe abzugreifen 😉
Bei Bouillon muss ich immer an RIND denken- mal die Variante vom Huhn find ich klasse und geschmackvoll hinzu! Vor allem, da du Zimt und Olivenöl im Rezept verwendest. Ich dachte bislang, dass ein Suppenhuhn ausreichend Fett und Geschmacksstoffe abgibt, aber hier lehren mich Amateure, die Spass an der Materie haben eines Besseren! Sehr lecker meine Liebe- weiter so.
Hi! Lieben Dank für das Lob! 🙂
Hühnerbouillon gibt es bei uns immer – zu jeder Jahreszeit und bei allen Zipperlein, da ich mir gerne immer mal wieder ein, zwei oder gar drei Tassen davon pur gönne. Bouillon vom Rind oder gar Lamm gibt es hingegen immer wenn man es wirklich würziger haben mag und auch gerne als Hausmittel bei Fieber.
Zimt nehme ich sehr gerne bei Fleischgerichten, wenn natürlich auch bevorzugt an kühleren Tagen und nur in kleinen Mengen. In der Hühnerbrühe fand ich das super lecker – noch besser passt so ein wenig Zimt allerdings in die Lammbrühe.
Und ein wenig Öl nehme ich bei Bouillon einfach immer zum Anschwitzen. Allerdings mache ich Brühe inzwischen etwas anders, da ich nun das Suppengrün immer in möglichst hauchdünne Stücke schneide um möglichst viel Aroma in die Suppe zu bekommen. Seither schmeckt’s noch so viel besser! 🙂
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Ylva