Ein Sturm zieht auf. Der erste in diesem Herbst. Er fegt über das Land hinweg und brüllt mächtig, wie ein Löwe, während er die Hinterlassenschaften vom Sommer aufräumt. All der Hitzestaub verfliegt, brennt noch ein letztes Mal wie Sand in den Augen und ist schließlich verschwunden. Ich kann es kaum erwarten mich der wilden Natur zu stellen, packe mich warm ein und gehe hinaus unter den freien Himmel. Ich stelle mich hinein in den Sturm, werfe die Arme in die Luft und lasse mich vom gefräßigen Wind umarmen. Nun brüllen wir gemeinsam um die Wette, vor lauter Freude über das tosende Leben und das Ende der Sommermüdigkeit.
Der Sturm wird sich bald wieder legen um seine chaotisch-natürliche Ordnung auf der Welt zu hinterlassen, welche sich nun tatsächlich vom diesjährigen Sommer verabschiedet und sich stattdessen dem Herbst hingegeben hat. Und um in die kühlere Jahreshälfte zu starten koche ich mir noch ein Gläschen voll Chili-Sauce. Die ist mit ihrer erfrischend-feinen Säure, wohltuend-milden Süße und wärmenden Schärfe nämlich genau das, was wir in den nächsten Monaten gut brauchen können. Unkompliziert. Rot, wie die letzten Tage vom Sommer. Lecker!
Chili-Sauce süß-säuer
Zutaten für ca. 500 ml
- 400-500 g Chili-Schoten*
- 500 ml Weißweinessig oder Reisessig
- 500 g Zucker
- 1 Prise Salz
*Wie scharf die Sauce tatsächlich wird hängt von der Chili-Sorte ab. Damit die Sauce hübscher aussieht entferne ich in diesem Rezept die Kerne, bevor ich die Chilis püriere und füge sie nachher wieder der Sauce hinzu – je nach dem wie viel man hier verwendet beeinflusst man damit weiterhin die Schärfe.
Die Chili-Schoten waschen, vom Grün befreien und längs aufschneiden. Die Kerne heraus schaben aber vorerst aufheben. Die Schoten in grobe Stücke hacken und mit einem Teil vom Essig pürieren. Das Gemisch mit dem restlichen Essig, dem Zucker, dem Salz und den vorhin ausgeschabten Kernen (so viel wie Ihr mögt) in einen Topf geben. Aufkochen und bei mittlerer Hitze für 30-45 Minuten sanft blubbern lassen, bis die Sauce sich verdickt und in etwa die Konsistenz von Ketchup erreicht hat.
Heiß in sterilisierte Gläser oder Flaschen füllen, fest verschließen und die Sauce innerhalb der nächsten 6 Monate aufbrauchen.
Brennende Hände?
Gegen brennende Hände nach zu viel Hautkontakt mit scharfen Chilis helfen Quarkwickel: Ein sauberes Küchentuch anfeuchten, großzügig mit Quark (je mehr Fettgehalt, desto besser… auch hier!) einstreichen und mit der Quark-Seite nach innen um die Hände schlagen. Das kühlt, beruhigt und zieht die scharfe Hitze von der Haut.
Mhhhm, die sieht aber köstlich aus!! Davon hätte ich gern ein großes Glas 🙂 Unsere Chilis auf dem Balkon sind leider nichts geworden, haben wohl zu wenig Sonne abbekommen… Schade…
Liebe Grüße,
Ela
Au nein, liebe Ela, wie schade! Manchmal ist einfach der Wurm drin, was? Aber ich finde, wir dürfen auch noch ohne schlechtes Gewissen einkaufen gehen – manche Händler haben ja auch richtige Chili-Schätzen in ihren Regalen liegen. Wie schön, dass Dich diese Sauce anlacht, sie ist wirklich ganz fein zu allem, was man so zum Dippen findet. Schmackofatz! 😉
Viele liebe Grüße,
Ylva
Hallo liebe Ylva,
welche köstliche Sauce für das nahende Silvester hast Du da kreiert!
Die kommt auf meine immer länger werdende Liste der Rezepte, die ich unbedingt nachkochen muss.
LG, Karin
(Sie hat tatsächlich „Silvester“ gesagt…) Mensch, liebe Karin… bis dahin ist doch noch lange, lange Zeit! 😉 Lass uns noch die Zeit und den Herbst nutzen und genießen; die ersten golden-bunten Wochen sind so schön.
Es freut mich riesig, dass Dir das Rezept gefällt. Ich muss ja bei Chilis leider ganz ordentlich mit der Schärfe aufpassen, aber ich komme auch nicht an diesem Dip vorbei. Einfach zu lecker!
Ganz liebe Grüße, ich drück Dich <3
Ylva
He das ist ja garnicht so schwer! Ich will das auch machen – aber mit Handschuhen, sicher ist sicher 😉
Stimmt, liebe Franziska. Ich war auch überrascht, wie einfach das geht! 😉 Viel Spaß beim Nachkochen!
Ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Ylva
Also ich kann ja sagen, dass diese Soße nicht nur schön aussieht, sondern auch extrem gut schmeckt! Dieses Rot ist so wunderbar, genau so, wie die ersten Blätter des wilden Weins, der sich jetzt so traumhaft schön verfärbt. Dass Du die Kernchen tatsächlich vor dem Pürieren heraus nimmst, ist ja der Wahnsinn und so eine Fieselarbeit, oder?
Liebe Grüße!
Julia
Ach, tausend Dank, liebste Julia! <3
Wilder Wein… wie herrlich! Bei uns wuchert ja nur der graue Efeu ohne Unterlass, da wäre mir so schöner Wein durchaus lieber 😉 Das mit den Kernen war bei meinen Chilis gar nicht so dramatisch übrigens: Ratzfatz waren sie ab. Vielleicht hatte ich da Glück mit der Sorte? Falls das jemals in Arbeit ausarten sollte, hätte ich da auch überhaupt keine Lust drauf. Hihi!
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Ylva
Eine schöne Herbststurm-Beschreibung und eine ebenso schöne Chili-Sauce. Den Tipp mit den Quark-Wickeln merke ich mir – die neue Chili-Ernte aus dem Garten von Arnes Familie ist höllenscharf ;-). Lieben Gruß!
Herzlichen Dank, liebe Claudia!
Wie toll: Eigene, höllenscharfe Chilies. 🙂 Was macht Ihr denn daraus alles Feines? Der Trick mit dem Quark ist wirklich Gold wert: Was war ich erleichtert, als das Brennen endlich nachließ.
Habt einen guten Start in die neue Woche Ihr beiden! Liebe Grüße,
Ylva