der Klang von Zuckerwatte

Zwei Blogs, eine Idee drehen an der Uhr!

Es kommt der Tag in Deinem Leben, da packst Du Deine Einkaufstaschen aus, und merkst: Du hast Dich verändert. Und tatsächlich freiwillig Gemüse gekauft! Anfangs denkst Dir noch nicht viel dabei… Bis Du Dich irgendwann auf frischer Tat vor dem Gemüseregal ertappst, wo Du liebevoll krumme Möhren, knubbelige Fenchel-Knollen und hübsche Kohlröschen heraus suchst, mit ihnen redest und sie vorsichtig im Einkaufskorb verstaust. Ok… jetzt nur ruhig bleiben! Irgendwo in Deinem Kopf kreischt eine Kleinkind-Version von Dir verzweifelt nach Hilfe und befielt Dir, das Gemüse schleunigst wieder wegzulegen.

Wann ist aus Dir nur so ein „vernünftiger“ Mensch geworden? Seit wann magst Du dieses viel zu gesunde Grünzeug für das Du inzwischen sogar die dafür vorgesehene Kühlschrank-Schublade geräumt hast? Dabei war das so ein schönes Plätzchen für den Notfall-Sekt! Und seit wann kaufst Du eigentlich Kohl ein? Gerade Kohl! Das meist gehassteste „Omma-Gemüse“ schlechthin. Und plötzlich merkst Du: Verdammt! Du bist erwachsen geworden. Liegt es wirklich an der großen 3, die in ein paar Wochen auf Dich wartet und Dir insgeheim Angst einflößt dieses Alter ungesund zu erreichen? Nö, musst Du Dir eingestehen. Das Gemüse schmeckt Dir. Sehr gut sogar. Und irgendwann merkst Du glücklich: Du bist nicht alleine!

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Die liebe Julia zum Beispiel mag Kohl auch und so kochen wir heute wieder gemeinsam für Euch um die Zeit zurück zu drehen und alle negativen Kohl-Erlebnisse von früher zu überschreiben. Ich habe mir dafür wunderschöne Kohlröschen ausgesucht: Eine Kreuzung aus den beiden Erzfeinden Rosenkohl und Grünkohl, mit offenen, hübschen kleinen Röschen, welche von einem zarten Lila in ein kräftiges Grün übergehen. Um es simpel zu halten, rösten wir die Röschen ganz einfach im Ofen und verstecken sie zwischen bunt zusammen gewürfeltem, süßem Wurzelgemüse und ein paar Resten vom harmlosen Blumenkohl. Eine Marinade aus Olivenöl, Honig, Safran, Sesam und Schwarzkümmel sorgt für ein herrliches Aroma weit entfernt vom unangenehmen „Kohl-Geruch“ und um wirklich sicher zu gehen reichen wir dazu würzigen Orangen-Couscous und frischen Schafsjoghurt mit Knoblauch. Zudem ein paar knackige Granatapfelkerne obendrauf… ein schöner Start in das neue Jahr „Zwei Blogs, eine Idee“.

Wer neugierig ist, was die liebe Julia gezaubert hat, schaut hier vorbei:

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Kohl-Gemüse mit Safran auf Orangen-Couscous mit Schafsjoghurt

Zutaten für 2 Portionen

  • 100-200 g Kohlröschen oder Rosenkohl
  • 500-600 g buntes, harmloses Gemüse (wir: Blumenkohl-Reste vom Vortag, rote und orangene Möhren, Pastikanen und Fenchel)
  • 2-3 Prisen Safranfäden
  • 3 EL Olivenöl
  • 1-2 EL flüssiger Honig
  • 1 EL Schwarzkümmel
  • 1 EL Sesam
  • 100 g Couscous
  • 100 ml Orangensaft
  • 100 ml Wasser
  • 100-150 g Schafsjoghurt
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer
  • Granatapfelkerne von ca. 1/2 Granatapfel

Zubereitung

Den Ofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Kohlröschen (bzw. den Rosenkohl) waschen und die äußeren, gröberen Blätter entfernen. Das restliche Gemüse putzen, bei Bedarf schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und in eine Schüssel füllen. Das Olivenöl, Honig, Sesam und Schwarzkümmel dazu geben, den Safran darüber reiben, so dass er zerbröselt, alles mit Salz und Pfeffer würzen und gut durchmischen. Auf einem Backblech verteilen und 30 Minuten backen, bis das Gemüse leicht Farbe angenommen hat und es in der Küche duftet.

Während dessen den Knoblauch schälen, fein hacken und mit einer Prise Salz unter den Joghurt rühren.

Den Orangensaft mit dem Wasser aufkochen. Den Couscous einrühren, den Topf vom Herd ziehen. 10 Minuten quellen lassen.

Couscous und geröstetes Gemüse auf zwei Tellern verteilen, mit den Granatapfelkernen verfeinern und mit dem Joghurt servieren.

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13 Kommentare zu “Zwei Blogs, eine Idee drehen an der Uhr!

  1. […] ist wieder soweit, Ylva und ich kochen einmal mehr für einander. Heute widmen wir uns Kohl, einem herausfordernen Gemüse […]

  2. Julia sagt:

    Liebe Ylva, wenn Erwachsensein bedeutet, dieses herrliche Gemüse mit dem wunderbaren Orangen-Couscous zu essen, dann – ganz ehrlich – bin ich gerne erwachsen! Und vernünftig! Wer da noch meint, Kohl – egal in welcher Form, sei ein Omma-Gemüse, dem ist nicht mehr zu helfen 🙂 Ich freue mich schon auf viele weitere Kochabenteuer mit Dir <3
    LIebe Grüße!
    Julia

    1. Liebe Julia, auch ich schwöre dem Kindsein beim Essen gerne ab; gibt es doch so viel Tolles und Leckeres zu entdecken. 🙂 Es freut mich sehr, dass Dir mein Rezept gut gefällt und bin schon gespannt, welches Kochabenteuer wir uns als nächstes ausdenken <3
      Ganz liebe Grüße – ich drück Dich!
      Ylva

  3. fingerwerk sagt:

    Boah, mein Kind isst Gemüse!!!
    Dreißig Jahre Überzeugungsarbeit aus der Gemüseesserfraktion sind angewurzelt, zeigen Sprösslinge und polken keine Kümmelchen mehr heraus.
    Woohooo!!!
    Aber so lieb ich dich habe, MICH wirst du nicht zu Grünkohl überzeugen.
    Knutsch,
    die Mutter

    1. Doch, doch: „Gewöhnliche“ Kümmelsamen werden weiterhin überall rausgepult, liebe Mutter. 🙂 Schwarzkümmel und Kreuzkümmel sind da die Ausnahme.
      Ich drück Dich!
      Ylva

    1. Yay! o/
      Ein Hoch auf das Erwachsen sein, wenn es ums Essen geht. Ansonsten bleib ich gerne weiter Kind… 😉
      Liebe Grüße,
      Ylva

  4. bentolily sagt:

    Orangen-Couscous klingt gut, probiere ich die Tage gleich mal aus. Bettelt etwas um Chilie, oder? Gute Idee jedenfalls. Das Gemüse werde ich wie bisher ohne Rezept nach Lust und Laune gewürzt in großen Mengen aufs Backblech werfen. Ich bin nämlich „erwachsen“ zur Welt gekommen … als Gemüseliebhaber, unheilbar 😉

    1. Chili passt sicher sehr gut zu dem Couscous, liebe Bentolily! Probiere es ruhig mal aus und gib mir gerne Bescheid. Nach Lust & Laune würzen finde ich super, so macht Kochen am meisten Spaß – egal ob erwachsen oder nicht! 🙂
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva

  5. Vivi sagt:

    Liebe Ylva, jetzt schaue ich mal ein Weilchen nicht vorbei, und es gibt wieder so viel Neues! Ich liebe ja Gemüse auch so sehr, und aus dem Backofen, wo man es auch mal ein Weilchen unbeaufsichtigt lassen kann, umso mehr. Allerdings bin ich da eher mediterran in meinen Vorlieben und Kohl… naja, ist nicht wirklich so meine Erstwahl. ABER ich werde es ausprobieren. Deine Gewürzmischungs-Marinade klingt zauberhaft und Honig hat schon manches Wunder bewirkt. Ich werde berichten, was das mit mir anstellt! 🙂
    Danke für die Inspiration und einen festen Drückser,
    Vivi

    1. Liebste Vivi, auch ich muss endlich mal wieder bei Dir vorbei schauen – ich muss zugeben, ich bin meist so ein „Gelegenheits-Leser“… dann aber richtig!
      Die Idee zu Gemüse aus dem Backofen habe ich von der lieben Dani und seitdem sind wir auch ganz verrückt danach: So einfach und bequem und so gut! Und man muss es mit dem Kohl auch nicht gleich übertreiben *hihi Du kannst dich dabei ja auf Blumenkohl beschränken oder nur so 2 Rosenkohl-Röschen für den Pfiff rein machen… und wenn endlich irgendwann der Frühling kommt, kann der schwere Kohl sowieso gleich ganz fort bleiben. 😉 Die Marinade ist jedenfalls ganz fein und passt sicher auch zu Möhrchen bzw. Wurzelgemüse pur oder allem anderen Gemüse, das einen gerade so anlacht.
      Ganz liebe Grüße – ich drücks Dich feste zurück! <3
      Ylva

  6. Ylva, das ist so witzig! Ich habe so sehr gelacht, beim ersten Abschnitt.
    Immer wieder lustig bei dir 🙂

    Liebe Grüße
    Franziska

    1. Hihi! Das freut mich riesig, liebe Franziska!
      Herzliche Grüße – ich wünsch Dir einen schönen Sonntag!
      Ylva

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