der Klang von Zuckerwatte

So, wie wir sind.

Perfektion ist so eine Sache. Stets streben wir danach, auf die eine oder andere Weise, und kämpfen darum, dass man uns unsere eigenen, kleinen und großen Fehler möglichst nicht anmerkt. Lieber verstecken wir sie in unserem imaginären Rucksack auf den Schultern und machen sie zu einem dunklen Teil von uns selbst, indem wir massig Energie darauf ver(sch)wenden von ihnen abzulenken. Dabei machen uns doch gerade diese Macken liebenswert, zu etwas Besonderem und Einzigartigem in dieser verrückten Welt. Irgendwann finden wir jene fantastischen Menschen, die unsere Eigenheiten nicht nur akzeptieren, sondern uns vielleicht gerade deswegen ins Herz schließen. Und prompt fühlen wir uns fast wie Bridget Jones, die von ihrem Mr. Darcy gemocht wird: einfach so, wie sie ist! Egal ist es da, dass die Spargelsuppe blau wird und die köstlich geglaubte Kapernsauce letztlich als übel schmeckende Marmelade auf Crackern landet… Und auch ist es egal, dass Du es niemals, aber wirklich niemals schaffst, die Pinienkerne beim Anrösten nicht zu verbrennen.

Das bunte Ofengemüse auf nussigem Quinoa schmeckt glücklicherweise auch mit ungerösteten Pinienkernen und lässt sich selbst in der Vorweihnachtshektik wunderbar unkompliziert und ohne viel eigenes Zutun zubereiten. Ich wette, selbst Bridget Jones würde das hinbekommen… aber mit der Hilfe von seinem ganz persönlichen Mr. Darcy ist das Kochen doch einfach unendlich viel schöner! Dafür lasse ich auch gerne weiterhin die Pinienkerne anbrennen.

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Geröstetes Ofengemüse mit Quinoa, Feta und Pinienkernen

nach einem Rezept von sprouted kitchen.

Zutaten für 2 Portionen

  • 4 Möhren
  • 1 kleine Hand voll Rosenkohl
  • 6-10 kleine Knoblauchzehen
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 Fenchelknolle
  • 1 Rote Beete
  • 1/2 Mini-Kürbis
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • etwas Thymian
  • 80-100 g Quinoa
  • 2 EL Feta (oder auch 1 Taler Ziegenkäse)
  • 3 EL Pinienkerne
  • etwas Kresse

Das Gemüse ist nach den eigenen Vorlieben und der Jahreszeit austauschbar und auch das Quinoa kann durch Hirse, Couscous oder Reis ersetzt werden.

Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Möhren und die Rote Beete sauber schrubben, den Rosenkohl putzen. Den Kürbis entkernen und eventuell von der Schale befreien. Das Gemüse in Schnitze bzw. kurze Stücke schneiden. Alles zusammen mit dem Knoblauch (samt Schale) in eine breite Auflaufform oder auf ein Backblech geben, das Olivenöl darüber gießen und mit Salz, Pfeffer und dem Thymian würzen. Mit den Händen ordentlich durchmischen. Für 20 Minuten im Ofen garen, dann weitere 5-10 Minuten bei 225°C unter dem Ofengrill rösten, bis das Gemüse an den Rändern dunkel zu werden beginnt.

Derweil das Quinoa nach Packungsanweisung garen und die Pinienkerne anrösten (wenn Ihr Euch traut). Das Quinoa auf Teller verteilen, mit dem Röstgemüse bedecken. Den Käse darüber krümeln, die Pinienkerne über dem Gemüse verteilen und am Schluss alles mit etwas Kresse und ein paar weiteren Tropfen Olivenöl garnieren.

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14 Kommentare zu “So, wie wir sind.

  1. Lena sagt:

    Ihr zwei seid so süß! Ich wünsche Euch eine ganz tolle Weihnachtszeit!
    Liebste Grüße
    Lena

    1. <3 Ganz herzlichen Dank, liebe Lena! Wir wünschen Dir auch eine ganz wunderbare Weihnachtszeit!
      Liebe Grüße,
      Ylva

  2. Juliane sagt:

    Hihi 🙂 Im Pinienkerne rösten bin ich richtig gut. Dafür habe ich es nicht so mit dem Eier pochieren 😉 Aber ob mit Pinienkernen oder ohne, das geröstete Ofengemüse käme mir jetzt gerade sehr gelegen… ist noch was da?
    Liebe Grüße!

    1. So hat jeder seins, liebe Juliane! 🙂 Vielleicht sollte ich bei Dir mal einen Kurs im Pinienkerne rösten belegen. Dann hätte ich ein Röst-Diplom… was Eigenes… 😉
      Im Kühlschrank wäre tatsächlich noch Gemüse – bis Du hier bist, ist es fertig *hihi
      Liebe Grüße,
      Ylva

  3. Jens sagt:

    Grad erst die sproutedkitchen entdeckt und direkt mal was nachgekocht. Das nenne ich vorbildlich.

    Und ich dachte immer Pinienkerne sind einfach dafür gemacht sie anbrennen zu lassen. Freut mich ja, dass ich scheinbar nicht der Einzige bin, dem das schon mehr als einmal passiert ist.

    Beste Grüße
    Jens

    1. Irgendwann, -wo und -wie muss man ja mit dem Abarbeiten der langen Nachkoch-Liste beginnen, was?

      Und Jens, ich geb Dir völlig Recht: Pinienkerne sind dazu da, dass man sie in der Pfanne vergisst (ähh absichtlich kohlen lässt), bis sie schwarz werden. Das sag ich jetzt auch einfach mal so. Aber wie schön, dass wir nicht allein sind! 🙂

      Liebe Grüße,
      Ylva

  4. Emilson sagt:

    Pinienkernen verbrennen lassen? Hab ich noch nieeee gemacht. 😉 aber ja, Perfektion ist da gut wo man keine Überraschungen gebrauchen kann sonder eher die Langeweile anstrebt, bei technischen Geräten z.B. bei Computern. Sonst ist Perfektion für mich oft synonym mit Langeweile.

    1. Nööö… Du doch nicht! Nieeemals! (von Dir hab ich das also, ja? 😉 )
      Das mit der Langeweile sehe ich genau so. Wär ja auch doof sonst!
      Liebe Grüße,
      Ylva

  5. Wunderbar geschrieben Ylva, und soviel Wahres dran, auch wenn mir mittlerweile die Pinienkerne immer weniger in der Pfanne anbrennen 😉 ein schönes Rezept das ich sicherlich mal nachkochen werde.
    Liebste Grüße und eine schöne Weihnachtszeit
    Simone

    1. Hihi, das freut mich, liebe Simone!
      Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann, die Pinienkerne richtig zu rösten; bis dahin muss mir halt der Herr Zuckerwatte helfen 😉
      Liebe Grüße,
      Ylva

  6. Nele Büsing sagt:

    Herrlich, das Rezept trifft sowas von meinen Geschmack! (Mit Einschränkungen bezüglich des Rosenkohls vielleicht 😉 ) Das will ich uuuuunbedingt vor Weihnachten noch ausprobieren, bevor dann die richtig deftigen Geschütze aufgefahren werden.
    Und das mit dem anrösten geht mir allgemein bei Nüssen so. Er sind sie weiß, weiß, weiß und zack: pechschwarz… 😉

    LG Nele

    1. Wie schön, liebe Nele! In so winzigen Mengen ist so ein bisschen Rosenkohl gar nicht schlimm; aber man kann ihn ja zur Not auch einfach weg lassen. Probier es gerne aus und gib gern Bescheid, wie es geschmeckt hat! Die Pinienkerne kannst Du ja dann weiß lassen 😉
      Ganz liebe Grüße und gutes Gelingen!
      Ylva

  7. Julia sagt:

    Perfektion… ist das nicht viel eher langweilig? Ich sehe es wie Du: Die Ecken und Kanten, die sind es, die uns ausmachen und das Leben mit Spannung würzen 😉

    1. Perfektion ist tatsächlich voll und ganz langweilig, liebe Julia. Ohne unsere kleinen Eigenheiten wäre das Leben so vorhersehbar und eintönig… und eigentlich schon traurig. Ein Hoch auf den Facettenreichtum! 🙂
      Ganz herzliche Grüße – ich drück Dich!
      Ylva

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