der Klang von Zuckerwatte

Veganes Abendessen mit einem Vampir(-Liebhaber): Wassermelonen-Salat mit Fenchel und blutrotem Granatapfel

Wenn Du am liebsten Fantasy-Werke liest… wie lange braucht es, bis Du doch wenigstens ein ganz kleines Bisschen abergläubisch wirst? Ein Buch? Dreizehn Jahre? Einen Satz? Wenn es abends dunkel wird und der Vollmond die Welt ins silberne Licht taucht, die Fledermäuse über den Himmel zu flattern beginnen und irgendwo ein Wolf äh… Hund jault, könnte man sich tatsächlich ab und an hinreißen lassen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur seltsam. Schon als Kind fing es an: Rüdiger von Schlotterstein entführte mich mit seinen Büchern in die Welt der Vampire… und diese faszinierte mich. Später folgten Wesen wie der Graf (sowohl hier als auch hier), Nosferatu, Dracula, Bill und nicht zu vergessen Lestat, der rebellische und innerlich zerrissene Prinz. Liebe Freunde der Chronik der Vampire von Anne Rice: Es erwartet uns tatsächlich ein neuer Roman aus dieser düster-faszinierenden Welt und über unseren blonden Lieblingsvampir.

Aber geht es Euch nicht auch ab und an so, dass Ihr in Anbetracht von wunderschön, dunkelrot leuchtenden Granatapfelkernen an Hämoglobin denken müsst? Nein? Vielleicht liegt es ja am Biologie-Unterricht… Wenn ich sie so vor mir liegen habe glaube ich manchmal, sie sind bei allen Vampiren weltweit ein anerkannter Blut-Ersatz bei Hämatophobie. Sie sind gesund, leuchten wunderbar und schmecken einfach traumhaft. Nur das Öffnen des Granatapfels und das anschließende Herausfischen der Kerne ist immer eine ausgemachte Sauerei. Wenn man sich nicht mit Tricks zu helfen weiß, sieht man nach der Prozedur selbst aus, wie ein Monster der Mythenwelt, kurz nach einer ausgiebigen Fressorgie.

Die Assoziationen mit dem Hauptnahrungsmittel der nachtaktiven Fabel-(?)Wesen mal beiseite: Granatapfelkerne können aus einem simpel anmutenden Gericht ein sinnliches Kunstwerk zaubern. Sie glänzen auf dem Teller, geben einen schönen Biss und einen herrlichen Geschmack ab. 

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Ganz fein beispielsweise passen sie zu diesem Salat in Kombination mit Wassermelone, fein gehobeltem Fenchel und einem Limettensaft-Dressing mit Ingwer. Darüber ein paar Blätter frisch-leuchtendes Koriandergrün und schon hat man innerhalb von wenigen Minuten ein köstlich-erfrischendes (Sommer-)Abendessen vor sich stehen, das regelrecht süchtig macht. Lestat würde zwar sicher niemals seine Diät dafür aufgeben, aber er weiß ja nicht, was ihm dabei entgeht!

Die Idee zu diesem Rezept stammt aus dem wunderbaren Kochbuch „Komm Du mir nach Hause“ von Lotta Lundgren und ich widme es wieder der lieben Shermin und ihrem Lesehungrig!-Blogevent.

Wassermelonen-Salat mit Fenchel und Granatapfel

Zutaten für 2 Portionen

  • 1/2 kleine Wassermelone (etwas mehr als 1 kg)
  • 1 kleine Fenchelknolle, großzügig geputzt
  • 1/2 ergiebige oder 1 weniger ergiebige Limette
  • 1 Daumennagel großes Stück Ingwer
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 1/2 TL Zucker
  • 2 Prisen Salz
  • 1 EL Koriander
  • 1/2 Granatapfel

Zubereitung

Die Wassermelone in 2 cm dicke Scheiben schneiden, diese von der Schale befreien und grob würfeln. Den Fenchel in hauchdünne Scheiben hobeln oder schneiden. Die Granatapfelkerne am besten in einer Schüssel voll Wasser aus dem Apfelgehäuse lösen und auffangen. (Die übrigen Kerne der anderen Hälfte lassen sich hervorragend in einem Schraubglas im Kühlschrank lagern oder mit etwas Gin in einem Glas versenken.) 

Die Limette auspressen. Den Ingwer schälen, das so entstehende Mus auspressen und dabei den austretenden Saft auffangen. Die trockenen Fasern können weg. Den Limettensaft mit dem Ingwersaft, Olivenöl, Zucker und Salz zu einem Dressing verrühren. Abschmecken.

Die Stücke der Wassermelone mit dem Fenchel auf zwei Teller verteilen, mit dem Dressing beträufeln. Die Granatapfelkerne darüber verteilen und zuletzt mit dem Koriandergrün garnieren.

Und da dieses leckere Gericht ganz ohne Tierprodukte auskommt, ist es auch mein erster Beitrag für den Tierfreitag.

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8 Kommentare zu “Veganes Abendessen mit einem Vampir(-Liebhaber): Wassermelonen-Salat mit Fenchel und blutrotem Granatapfel

  1. Denise sagt:

    Hahaha, ich musste beim Lesen doch sehr schmunzeln. Ich bin genauso, habe auch alle von dir genannten Vampir-Werke verschlungen und das ebenfalls seit meiner Kindheit.
    Und die Küche sieht nach einem Granatapfel wirklich aus, als hätte sich ein Vampir ausgetobt. Wenn die kleinen Dinger nur nicht so verdammt lecker wären… 🙂

    In dem Sinne, ich schau jetzt Only Lovers Left Alive (falls du ihn noch nicht gesehen hast: absolute Empfehlung!).

    Liebe Grüße,
    Denise

    1. Juhu, wie schön, liebe Denise! Ein weiterer Vampir-Freund! 😉
      Also mein letzter Granatapfel war so saftig, dass er schon beim Anschneiden in alle Richtungen ein optisches Massaker angerichtet hat. Lecker sind sie allerdings und daher auch in meiner Küche einfach nicht wegzudenken.
      Lieben Dank übrigens für den Tipp – das sieht wirklich so aus, als müsste ich mir das dringend mal ansehen.
      Liebe Grüße,
      Ylva

  2. Julia sagt:

    Liebe Ylva, ich hoffe auf wärmere Tage, damit ich diesen wunderbaren Salat nochmal zubereiten kann. Gerade steht mir der Sinn doch eher nach wärmenden Speisen, aber der September wird bestimmt nochmal aufholen und den lieben August alt aussehen lassen 😉 Vampire und ich haben übrigens keine besonders innige Beziehung, ich schiebe die Schuld auf Graf Zahl, der mir das Fürchten gelehrt hat. Rüdiger und Anna von Schlotterstein hatte da schon keine Chance mehr meine Freunde zu werden und von Tanz der Vampiren wollen wir gar nicht erst reden… wenn ich Deinen Beitrag so lese merke ich, dass ich da wohl etwas verpasse 🙂
    Liebe Grüße und einen herrlichen Sonntag!
    Julia

    1. Ach da kommt sicher noch Sonne, liebe Julia! Ich habe den Salat gestern auch einfach aus Trotz bei 10 Grad gegessen und habe mir ganz fest eingeredet, es sei jetzt einfach Sommer 😉

      Und uhhh, was hat Dir der böse Graf Zahl denn da nur angetan? Ich liebe Vampir-Geschichten und muss wohl oder übel immer wieder zugegeben, dass sie mich immer wieder mit neuen Geschichten in den Bann ziehen. 🙂

      Liebe Grüße,
      Ylva

      (Graf Zahl finde ich übrigens auch eher doof…!)

  3. Shermin sagt:

    Ich habe wie Julia auch keine sehr innige Vampir-Beziehung. Rüdiger fand ich irgendwie immer etwas doof (bzw. Anton fand ich echt nervig), Anne Rice nahm ich bei der Serie über die Mayfair-Hexen charakterliche Brüche von einem Buch zum anderen so übel, dass ich mich nicht weiter mit ihr anfreunden wollte. Und Bill… nääää…..Eric! 😉 (Von meinem literarischen Zusammenstoß mit diesen komischen Glitzervampiren („Ooooohhh Edward! Du bist so schön!“ „Ohhhh Bella!!Nein du bist so schön!“) fange ich lieber gar nicht erst an. Aaaber: Toller Salat, eine große literarische Vampirliebe und eine coole Methode für Granatapfelentleibung. Bis jetzt habe ich die Klopfmethode verwendet, beim nächsten Mal probiere ich es dann so.
    Danke für’s Mitmachen! 😀

    1. Hihi, über die Bill/Eric Frage müssen wir gar nicht reden, liebe Shermin 😉 Die Vampir-Romane von Anne Rice habe ich als Teenager verschlungen; wobei ich sagen muss, dass ich den ersten Roman einfach nur doof fand (ich mag Louis und sein ständiges „Mimimi“ gar nicht!). Erst der zweite Band über Lestat hat mich so richtig gefesselt; der dann aber so richtig! Echt ein cooler Charakter mit vielen Gänsehaut-Zitaten. Die Hexen-Reihe habe ich gar nicht gelesen; irgendwie reizt mich das Thema meist nicht so sehr; dabei weiß gar nicht warum. Aber vielleicht guck ich ja doch irgendwann mal rein. Die Glitzi-glitzi-Vampire fand ich ganz besonders im Kino doof und wenn schon Vampire, dann auch richtig! Mit Blut, Dunkelheit (im mehrfachen Sinne), und allem Drum & Dran… 
      Auf jeden Fall freut es mich, dass Dir das Rezept gefällt! Und ja, probier es mal aus mit dem Granatapfel im Wasserbad. Ich mach’s nie mehr anders.
      Ganz liebe Grüße,
      Ylva

  4. Tammy sagt:

    Vampiren bin ich nicht verfallen, dafür Granatapfelkernen umso mehr, ich liebe diese kleinen, rubinroten „Essensedelsteinchen“.

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