der Klang von Zuckerwatte

Heiß entbrannt: Flammkuchenliebe!

Zeit ist ja etwas ganz Gemeines! Sie kann quälend langsam vorüber gehen und sich gefühlt endlos dahin ziehen… oder man hat das Gefühl, sie rennt an einem vorbei. Und da schaut man auf die Uhr oder den Kalender und fragt sich plötzlich, wo sie nur geblieben ist.

So kam es auch, dass ich in den letzten Tagen quasi im Untergrund verschwunden bin und man kaum etwas von mir gehört hat. Doch es gibt mich noch.

Wo ich war? Vor etwa 2 Wochen schaute ich auf die gelblich-grauen Wände, die seit unserem Einzug hier unser Heim zier(t)en und es packte mich. Ich konnte gar nicht anders als in den Baumarkt zu fahren, Farbe zu kaufen und loszulegen.

Am Tag drauf gefiel mir die gestrichene Wand so gut, dass gleich die nächste dran war und eine Woche später waren der Eingangsbereich samt Garderobe, der Flur und das kleine Bad gestrichen. Und da ich dann immer noch nicht ganz zufrieden war, nähte ich auch gleich noch Mini-Vorhänge für unsere Küche und das Schlafzimmer. Und das nächste Projekt steht auch schon an. Kurzum: es gibt immer was zu tun.

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Bei all diesem Streichen, Renovieren und Nähen kamen das Kochen und das Essen in den letzten Tagen natürlich etwas kurz. Dennoch. Manchmal sind gerade das die Zeiten zu denen man neue Lieblingsrezepte entdeckt.

Beispielsweise Flammkuchen! Frau Feinschmeckerle hat erst kürzlich ein tolles Flammkuchen-Rezept vorgestellt und als ich am Wochenende, etwas erledigt vom Streichen aber glücklich im Anblick der schönen neuen Farbe an der Wand, hungrig in der Küche stand… Da überkam er mich: der ultimative Heißhunger auf Flammkuchen. Ganz schlicht, mit Zwiebel-Speck-Belag auf Schmand, verrührt mit etwas Crème fraîche. Und da er weg musste kam auch etwas Mozzarella drauf.

Das Ergebnis war köstlich: ein knuspriger Boden und ein leckerer Belag. Ich hatte nach dem Streichen so sehr Hunger, dass ich ein ganzes Blech alleine verdrückt habe und wir schnell noch eine zweite Fuhre angesetzt haben. Und nun sind wir beide ganz arg doll verliebt in dieses herrliche Gericht und können es kaum erwarten weitere Variationen auszuprobieren.

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Originaler elsässischer Flammkuchenteig wird ohne Hefe gemacht. Der Teig muss auch nicht zwangsweise ruhen, doch mit einer kurzen Ruhezeit im Kühlschrank lässt er sich ein klein wenig leichter ausrollen. Wer es allerdings eilig hat, schafft das auch so. Zudem ist er so schnell geknetet, dass es sich lohnt die Fertigvariante im Supermarkt links liegen zu lassen und ihn rasch selbst zuzubereiten.

Statt normalem Leitungswasser haben wir für den Teig kohlensäurehaltiges Mineralwasser (Sprudel) verwendet, das macht den Teig etwas lockerer.

Wer vegetarisch isst, kann übrigens den Speck durch in Würfel geschnittenen Räucher-Tofu ersetzen.

Elsässer Flammkuchen mit herzhaftem Belag aus Zwiebeln, Speck, Schmand & Mozzarella

Zutaten für den Teig für 1 Blech (2 Portionen oder 1 Portion bei richtigem Renovier-Heißhunger!)

  • 175 g Mehl
  • 2 EL Erdnussöl (oder anderes geschmacksneutrales Öl und wenn gar nix anderes im Haus ist geht auch Olivenöl)
  • 70 ml Sprudel
  • 1-2 Prisen Salz

Für den Belag

  • 100 g Schmand
  • 1-2 TL Crème fraîche
  • 1/2 Kugel Mozzarella
  • 2 EL Speck in Würfeln
  • 1 Zwiebel
  • 1-2 Prisen Smoke-Salz von Falksalt zum Verfeinern

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Zubereitung

Wer einen Pizzastein hat sollte ihn unbedingt verwenden; der Flammkuchen schmeckt gleich so viel besser damit!

Der Pizzastein sollte ordentlich durchgeheizt sein, damit er gut wirken kann. Wir schieben ihn in den kalten Ofen, heizen diesen dann vor und warten dann noch mindestens weitere 15 Minuten, bis der Stein ordentlich Hitze aufnehmen und speichern konnte.

Den Backofen (wenn vorhanden samt Pizzastein) auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Unser Ofen hat sogar einen „Pizzamodus“ den wir hierfür gerne nehmen: eine Mischung aus Ober- und Unterhitze und Heißluft.

Derweil den Teig vorbereiten: Mehl und Salz vermischen und mit dem Öl und dem Sprudel zu einer glatten Teigkugel verkneten. Der Teig soll weder nass noch super trocken sein, also eventuell mit einem Löffel mehr Mehl bzw. Sprudel weiterhelfen.

Hat man die Zeit dafür, den Teig für 10 Minuten in den Kühlschrank legen und in der Zwischenzeit den Belag vorbereiten.

Die Zwiebel schälen, längs halbieren und in nicht allzu dünne halbmondförmige Ringe schneiden. Die Crème fraîche mit dem Schmand verrühren und den Mozzarella in kleine Würfel schneiden (bei uns ca. 1/2 cm Kantenlänge).

Den Teig nun dünn und auf Pizzastein-Größe ausrollen. Den gut vorgeheizten Stein aus dem Ofen holen (wir haben ihn noch mit ein wenig Mehl bestäubt) und nun schnell arbeiten: Den ausgerollten Teig auf den Stein legen, mit der Schmand-Creme bestreichen und Zwiebelringe, Speck- und Mozzarella-Würfel darauf verteilen.

Im Ofen ca. 10 Minuten backen, bis der Teig schön golden-braun und knusprig aussieht.

Herausholen, in 6-8 Stücke schneiden und zum Verfeinern etwas Smoke-Salz darüber reiben. Köstlich!

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Dazu ein Gläschen Weißwein oder ein kühles Bier genießen. Mjammmm! Das gibt es bei uns nun wieder und wieder und wieder…

Ach ja: Wer es noch etwas pfiffiger und saisonaler mag: man kann zusätzlich auch (längs halbierten) Spargel mit ein paar getrockneten Blüten auf den Belag tun, das schmeckt auch sehr lecker!

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Habt alle ein wunderbares Wochenende!
Eure Ylva

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